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Freiwillige Feuerwehr: Weibliche Mitglieder sind in Jugendfeuerwehr weiterhin nicht möglich
Mehr als 60 Personen fanden sich am Freitagabend (10. Januar) im Hotel „Friesenhof“ ein, um an der Jahresmitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Juist teilzunehmen. Im Mittelpunkt stand wieder der sehr umfangreiche Jahresbericht für das abgelaufene Jahr, wo Gemeindebrandmeister Thomas Breeden auf eine große Zahl von Einsätzen und weiteren Ereignissen zurückblicken konnte.
So gab es fünf kleinere Brände, es brannte ein Müllcontainer, weiter zwei Küchenbrände, ein Dünenbrand am Hammersee und ein Brand auf einem Schiff im Bootshafen.
Aber auch technische Hilfeleistungen standen wieder reichlich an. So wurde mehrfach dem DRK und Rettungsdienst zusätzliche Tragehilfe gegeben, einmal wurde der Landeplatz für einen Rettungshubschrauber ausgeleuchtet, viermal fanden Leichenbergungen statt, ein Baum wurde nach einem Sturm entfernt, eine Person aus einem Aufzug befreit, und mehrere Einsätze und Mithilfe bei Strandreinigungen machten die Container der MSC ZOE am Jahresanfang erforderlich.
„Wir hatten viel Arbeit im Vorjahr, weil die Jugendfeuerwehr wieder stark angewachsen ist“, stellte Gemeindejugendfeuerwehrwart Arend Janssen-Visser in seinem Jahresrückblick fest. Derzeit habe man 14 Jungs in der Ausbildung, verstärkt gäbe es auch Anfragen von weiblichen Interessenten, deren Aufnahme aber bei den derzeitigen Räumlichkeiten nicht möglich sei: „Positive Anzeichen, dass sich an dieser Situation etwas ändert, kann ich auch in weiter Ferne nicht erkennen.“ Sein besonderer Dank ging an Alterskameraden Jan Broer, der die Jugendfeuerwehr im Vorjahr mit einer größeren Spende bedacht hatte.
Musikzugführer Wilhelm Eilers informierte darüber, dass sich der Musikzug im Vorjahr 61mal getroffen hatte, es gab 21 öffentliche Auftritte und 39 Übungsabende. Für besonders zahlreiche Teilnahme an allen Veranstaltungen lobte er besonders Christian Arneke, Frauke Eilers, Karin Janssen und Thomas Breeden. Er bedauerte, dass zahlreiche Auftritte nicht stattfinden konnten, weil man nicht spielfähig war. Die Zahl der Musiker ist so gering, dass schon beim Ausfall von ein oder zwei Personen keine Spielfähigkeit mehr vorhanden sei. Nachwuchs wäre daher dringend vonnöten.
Breeden ging in seinem Jahresrückblick auch auf die Vorfälle ein, wo auf dem Festland Rettungskräfte und Polizisten angepöbelt und behindert werden, ebenso auf das Thema Pflichtfeuerwehr, Mitgliederentwicklung, Fahrzeugneubeschaffung und natürlich den Neubau des Feuerwehrhauses auf dem Zwischendeichgelände. Da nicht jeder diese Ansprache gehört hat, stellt JNN diese im kompletten Wortlaut hier als gesonderten Beitrag ein.
„Ich habe es befürchtet, dass so etwas kommt“, begann Bürgermeister Dr. Tjark Goerges sein Grußwort, womit er sich auf die Rede des Gemeindebrandmeisters bezog. Das neue Fahrzeug sei bereits für 2020 eingeplant und das Feuerwehrhaus steht weiterhin ganz oben auf der Liste. Derzeit verhandele man mit dem Staatssekretär aus dem Niedersächsischen Innenministerium, wo es einen Fördertopf für besondere Bedarfszuweisungen für den Brandschutz gäbe, zudem ist auch der Landkreis gefordert, hier stünden ebenfalls Gespräche mit dem neuen Landrat Olaf Meinen an. In Namen aller Bürger sprach der Verwaltungschef der Wehr Dank und Anerkennung für die viele geleistete ehrenamtliche Arbeit im Vorjahr aus, ebenso dem Musikzug, der eine große Bereicherung für die Insel darstelle.
An Fortbildungslehrgängen auf dem Festland hatten Jann Fisser und Henk Schmidt (beide Truppführerlehrgang) sowie Yvonne Robben und Matthias Jaap (beide Maschinisten) teilgenommen. Als Neuzugänge konnten die Jugendfeuerwehrmänner Jarne Köhler und Life Rippe begrüßt werden, neu in der aktiven Wehr ist Ingo Wildenhein, der schon viele Jahre – zuletzt auf Langeoog – im Brandschutz tätig ist.
Zu Hauptfeuerwehrmännern wurden Jann Fisser und Matthias Jaap befördert, diesen Dienstgrad erhält auch Henk Schmidt, der aber nicht vor Ort war. Ebenso fehlte Jakob Habbinga, der nach Rückkehr von einem Auslandsaufenthalt zum Löschmeister befördert werden soll.
Für langjährige Mitgliedschaft konnte der Abschnittsbrandmeister Jochen Behrends gleich vier Kameraden ehren: 25 Jahre ist Derk Rose dabei, 40 Jahre Uwe Kattwinkel und 60 Jahre Jan Broer und Johann Heiken. Eine Ehrennadel für 15 Jahre Mitgliedschaft im Musikzug (die Jahre beim Musikverein „Harmonia“, wie der Musikzug vorher hieß, werden mit gerechnet) bekommt Jakob Habbinga, für 30 Jahre Ingo Streinkrauß. Dieser bekam von Kreisstabsführer Michael Bockelmann zudem einen Blumenstrauß für seine Ehefrau Annette mit, die ihn oft bei Transport und Verladung des Schlagzeugs unterstützt.
In einer Schweigeminute gedachte man den verstorbenen Alterskameraden Emil Uhlenkamp und Ludwig Weers, dem Ehrenmitglied und „Oberfeuerwehrpilot“ Rolf Mindermann, dem früheren Kreisbrandmeister Ludwig Grimm und dem Feuerwehr-Freund und ehemaligen DRK-Vorsitzenden Werner Scheffel.
Der Abschnittsbrandmeister Nord Jochen Behrends (Großheide) überbrachte die Grüße der Kreisfeuerwehr. Er berichtete von personellen Veränderungen bei der Kreisfeuerwehr und im Bereich der Kreisausbildung. Witterungsbedingt (Nebel) konnte keine Abordnung von der befreundeten Nachbarfeuerwehr Borkum anreisen.
Oberkommissarin Tanja Krüger von der Polizeistation Juist danke für die gute Zusammenarbeit. Weitere Grußworte sprachen Hans-Ludwig de Vries, Vorsitzender vom DRK-Ortsverein Juist, Jochen Eiken, stellvertretender Vormann des DGzRS-Rettungsbootes „Hans Dittmer“ der Station Juist und Dieter Brübach, Ehrenvorsitzender der Juist-Stiftung.
Unser Foto auf der Startseite zeigt die Neuzugänge und die Kameraden, die befördert oder für langjährige Mitgliedschaft geehrt wurden, zusammen mit Gemeindebrandmeister Thomas Breeden (links) und Abschnittsleiter Jochen Behrends (rechts). Es fehlen auf dem Bild Jakob Habbinga und Henk Schmidt.
Weitere Fotos zeigen Johann Heiken und Jan Broer, die auf stolze 60 Jahre Mitgliedschaft in der Wehr zurückblicken können. Ein weiteres Bild zeigt alle Kameraden, die für langjährige Mitgliedschaft in der Wehr bzw. im Blasmusikwesen geehrt wurden. Hinten v.l.n.r. Uwe Kattwinkel, Johann Heiken, vorne: Ingo Steinkrauß, Derk Rose, Jan Broer. Auf dem Foto fehlt Jakob Habbinga.
Die anderen Bilder von der Versammlung zeigen Bürgermeister Dr. Tjark Goerges und Dieter Brübach von der Juist-Stiftung bei ihren Grußworten, die letzten beiden Aufnahmen zeigen den Musikzug der Feuerwehr, die in den Pausen und zum Abschluss ein paar Stücke spielten.
JNN-FOTOS: UWE WUNDER (4), STEFAN ERDMANN (3)