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Aus der Region: Umstellung der Frisia-Flotte auf alternativen Kraftstoff „GTL“
Seit Beginn des Jahres kommt jetzt auch auf der Norderney-Fähre MS „Frisia I“ der AG Reederei Norden-Frisia der synthetische Treibstoff „GTL“ zum Einsatz. Bereits seit November 2017 fand im Rahmen eines einjährigen Testlaufs auf dem RoRo-Frachtschiff MS „Frisia VII“ mit Erfolg der Kraftstoff „GTL Fuel“ der Firma Weert Ihnen Verwendung. Das Kürzel „GTL“ steht dabei für „Gas-to-Liquid“, d.h. ein synthetischer Kraftstoff der aus Erdgas gewonnen wird und schadstofffreier verbrennt als herkömmlicher Dieselkraftstoff auf Erdölbasis.
Der große Vorteil dieses alternativen Kraftstoffs liegt neben den günstigeren Emissionswerten hinsichtlich der Anteile an Stickoxyden und Rußpartikeln darin, dass er ohne weitere technische Modifikation an vorhandenen Tanks oder Schiffsmotoren eingesetzt werden kann. Außerdem ist er nicht giftig, geruchsarm und leicht biologisch abbaubar. Der “Nachteil“ liegt in den etwas höheren Produktkosten.
Bereits seit mehr als 20 Jahren kommt auf allen Schiffen der Reederei ein besonders schwefelarmer Dieselkraftstoff (0,001 %) von der Qualität DIN EN 590 zum Einsatz. Dieser Kraftstoff ist dem normalen Pkw-Diesel an der Tankstelle vergleichbar. Die national und international für die Seeschifffahrt gültigen Grenzwerte werden hierdurch allein schon deutlich unterschritten. Eine nachgeschaltete Abgasreinigungsanlage vom Typ SCR (Selective Catalytic Reduction) wie an Bord des Fährschiffs MS „Frisia III“ sowie dem RoRo-Frachtschiff MS „Frisia VIII“ reduzieren die Emissionswerte von Stickoxyden zusätzlich um 90 % und von Rußpartikeln um 99 %.
„Wir wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten gerne einen Beitrag zur Reinhaltung der Luft im Nationalpark leisten und werden kurzfristig unsere gesamte Flotte auf dem Betriebsstoff „GTL“ umstellen. Die damit verbundenen höheren Kosten sehen wir als ein Investment in die Natur“, so Reedereivorstand Carl-Ulfert Stegmann“.
Unser Foto vom Dezember 2017 zeigt die jetzt umgestellte Fähre „Frisia I“ im Hafen von Juist.
JNN-ARCHIVFOTO: STEFAN ERDMANN