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Rat und Verwaltung: Ausschuss gab weitere Mittel für Sportplatzerneuerung frei
Nur einen einzig relevanten Punkt hatte der Wirtschaftsförderungs- und Haushaltsausschuss auf seiner öffentlichen Sitzung am Montagabend im Dorfgemeinschaftshaus zu behandeln. Die Versammlung hatte man außerhalb des regulären Sitzungskalenders kurzfristig angesetzt, weil die Verwaltung die Zustimmung einer überplanmäßigen Auszahlung für die Neugestaltung des Sportplatzes an der Inselschule benötigt, damit die geplanten Arbeiten in der derzeitigen Bausaison fertig gestellt werden können.
Wie Kämmerer Peter Jansen dazu ausführte, werden für die dringend notwenige Neugestaltung und Sanierung des Sportplatzes insgesamt 350.000 Euro benötigt. Im Haushalt für das laufende Jahr waren 100.000 Euro eingeplant, dieselbe Summe kam noch mal aus nicht verwendeten Mitteln aus 2018. Die Kostenschätzung war allerdings von vornherein zu niedrig angesetzt, so dass weitere 150.000 Euro fehlen. Diese Summe soll nun als überplanmäßige Ausgabe aufgenommen werden, zur Deckung des Betrages werden die für das laufende Jahr geplanten investiven Mittel für den Erwerb einer Immobilie herangezogen. Dort gibt es im Finanzhaushalt derzeit eine Mio. Euro nicht verwendeter Mittel, da über den Erwerb der Immobilie noch nicht entschieden ist.
Auf Nachfrage informierte der Kämmerer weiter darüber, dass andere Mittel im Haushalt nicht in dieser Höhe zur Verfügung stehen, „man müsste sonst das Geld aus verschiedenen Töpfen zusammenkratzen“. Die Alternative wäre ein Nachtragshaushalt, doch dadurch verzögere sich die Baumaßnahme, weil dieser erst erarbeitet, beschlossen und durch die Kommunalaufsicht genehmigt werden müsste.
Bürgermeister Dr. Tjark Goerges wies darauf hin, dass bereits seit zweieinhalb Jahren der Ratsbeschluss auf Sanierung des Sportplatzes besteht. Die ersten Angebote für eine völlige Neugestaltung beliefen sich auf rund 450.000 Euro, man folgte aber dann dem Beispiel der Jugendbildungsstätte am Flugplatz, die ihren alten Platz nur überarbeiten ließ, was ebenfalls zu sehr guten Ergebnissen geführt habe.
Hans-Ludwig de Vries (CDU) wollte für den Beschlussvorschlag stimmen, denn „schließlich ist auf dem Sportplatz seit 40 Jahren nichts mehr investiert worden.“ Meint Habbinga (Pro Juist) ärgerte sich darüber, dass es zwar viele Fördermittel gab, allerdings sei Juist leer ausgegangen. Der Bürgermeister bedauerte dieses ebenfalls, aber es habe sechs bis siebenmal so viele Anträge wie tatsächliche Fördergelder gegeben. Er habe persönlich den Eindruck, dass bei der Verteilung größere Städte und Kommunen bevorzugt wurden. Aufgrund der Enercon-Krise hat auch der Landkreis bereits kund getan, dass von dort derzeit nichts zu erwarten sei. Lediglich der Windanlagenbetreiber Orsted habe der Gemeinde 20.000 Euro in Aussicht gestellt; über die Annahme dieser Spende muss der Rat aber noch befinden.
Ausschussvorsitzender Gerhard Jacobs (CDU) stimmte als einziger gegen die Beschlussempfehlung. Er sah zwar die Notwendigkeit der Sportplatzsanierung, konnte sich aber nicht damit anfreunden, dass dazu nun Mittel für den Wohnungsbau und -erwerb verwendet werden sollen.
Arno Klaassen von der Abteilung Bauunterhaltung informierte darüber, dass nun unter anderem eine Multifunktionsanlage entstehen soll, damit der Schulsport auch verstärkt aus der Halle heraus käme, ebenso eine Tartanbahn (Kunststoffbahn), Sprunggrube, Kugelstoßanlage sowie eine neue Platzeinzäunung.
Außerhalb der Tagesordnung informierte Jens Heyken, Leiter vom Nationalparkhaus Juist, über die Entwicklung und den Fortgang zur Erweiterung und Neugestaltung der Ausstellungsräume. Hierüber wird JNN noch gesondert berichten.
Unsere Fotos zeigen einen Rundgang über den Sportplatz und zeigen den derzeitigen Zustand.
JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN