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Freiwillige Feuerwehr

Freiwillige Feuerwehr: Muppets-Show auf der Feuerwehrmitgliederversammlung

Beigetragen von S.Erdmann am 15. Jan 2018 - 22:11 Uhr

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Zwar gab es im Vorjahr keine großen Brände und Einsätze, aber dennoch konnte Gemeindebrandmeister Thomas Breeden auf der Jahresmitgliederversammlung einen umfangreichen Jahresbericht für 2017 abgeben, der die Wichtigkeit einer funktionierenden Inselwehr unterstrich. So gab es eine Reihe von Klein- bzw. Entstehungsbrände, wobei Brandmeldeanlagen zum Teil dafür sorgten, dass der Schaden sich in Grenzen hielt. Allerdings gab es auch fünf Alarmmeldungen durch Brandmelder, die durch andere Dinge (Wasserdampf, Baustaub usw.) ausgelöst wurden, ebenso acht Fehlalarme.

Fünfmal musste der Rettungsdienst als Tragehilfe unterstützt werden, gemeinsam mit der DGzRS wurde ein auf dem Leitdamm gestrandetes Boot abgeborgen und ausgepumpt. Bewährt hatte sich auch, dass einige Feuerwehrleute an einem Fahrstuhllehrgang teilgenommen hatten; als nämlich im vergangenen Sommer eine Person in einem defekten Fahrstuhl festsaß, konnten diese Einsatzkräfte sehr schnell Hilfe leisten und die Person befreien. Weiter gab es eine Leichenbergung, die Befreiung einer verletzten Person unter einem Zugfahrzeug und gemeinsam mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Bundeswehr wurde der Fund eines erst unbekannten Gegenstandes am Stand abgewickelt. Auch einige Fahrten gab es, viel Freude machte eine Tagesfahrt nach Borkum, wo die befreundete Feuerwehr und deren Musikzug ein Jubiläum feierten, ebenso unternahmen die Alterskameraden eine Tagesfahrt über die Siele, zudem besuchten einige Kameraden der B-Gruppe den Weihnachtsmarkt in Münster.

Schimpfen und Loben liegen oft dicht beieinander, so bemängelte Breeden, dass es mit dem Neubau des neuen Feuerwehrhauses überhaupt nicht weiter ginge: „Die Fremden bauen hier rund um uns zu immer mehr neue und größere Häuser, nur die Feuerwehr steht auf der Stelle“. Ein Lob an Rat und Verwaltung von ihm gab es dann aber für die Auftragserteilung für ein neues Feuerwehrfahrzeug vom Typ LF 10. Diese solle Ende April/Anfang Mai im Ulm fertig gestellt und abholbereit sein.

Gemeindejugendfeuerwehrwart Arend Janssen-Visser sprach von einem unspektakulären Jahr, dass von einer geringen Mitgliederzahl geprägt war. Deshalb hatte man auch auf eine Feier aus Anlass des 40jährigen Bestehens der Jugendwehr verzichtet. Derzeit hat man acht jugendliche Mitglieder, aber man sehe „Licht am Horizont“ weil es in diesem Jahr einen Besuch von Schülern der Grundschule bei der Wehr gab. Hier war eine größere Zahl von Jungs ganz begeistert, diese würden in der nächsten Zeit zehn Jahre alt und wollten dann zur Jugendfeuerwehr kommen. Janssen-Visser kündigte auch schon jetzt an: „Diese Jugendlichen werde ich noch bis zur Grundausbildung mit 16 Jahren führen, dann habe ich die Jugendfeuerwehr zwanzig Jahre gemacht und werde sie in jüngere Hände legen.“

Stabführer Michael Bockelmann konnte seinen ersten Bericht aus der Arbeit des Musikzuges vorlegen, denn nach der Auflösung und Umwandlung des früheren Musikvereines „Harmonia“ in den Feuerwehrmusikzug konnte man in 2017 voll loslegen. So gab es insgesamt 68 Zusammenkünfte, das meiste waren Übungsabende. An Auftritten gab es sechs Inselabende, sechs weitere Konzerte für die Kurverwaltung auf dem Kurplatz, dreimal bei Loogfesten, sieben Ständchen für Personen und der Taufe des Rettungsbootes „Hans Dittmer“, weitere Konzerte gab es zu besonderen Anlässen, so beim Jubiläum der Borkumer Wehr, dem Inseltreffen auf Spiekeroog oder bei der Mitgestaltung des Heiligabend-Gottesdienstes. Auch ein Übungswochenende im Europa-Haus in Aurich, ein gemeinsamer Übungstag mit dem Borkumer Musikzug und die Teilnahme einiger Kameraden an musikalischen Lehrgängen machten viel Freude. Bockelmann, der seit dem vergangenen Sommer auch das Amt des Kreisstabführers inne hat und somit des ranghöchsten Feuerwehrmusikers des Landkreises ist, freute sich auch darüber, „dass der Musikzug von Anfang integriert und kein eigenes Klübchen innerhalb der Wehr wurde.“ Im Vorjahr konnten vier neue Stücke einstudiert und aufgeführt werden, auch in diesem Winter kamen Neuerungen dazu. So brachte der Musikzug nach der Versammlung zum ersten Mal die Titelmusik der früheren TV-Sendung „Muppets Show“ zu Gehör.

Bürgermeister Dr. Tjard Goerges dankte der aktiven Wehr für die erfolgreiche Bewältigung der vielen Einsätze aus dem Jahresbericht, hierfür sei in jedem Fall eine gute technische Ausrüstung vonnöten, die trotz hoher Kosten auch angeschafft werde. Neben dem neuen Löschfahrzeug was mit rund 250.000 Euro den Gemeindehaushalt belasten wird, mussten weitere 50.000 Euro in die Zehnjahreswartung der Drehleiter investiert werden, auch die Anschaffung weiterer Ausrüstung wie z. B neue Helme gehe immer gleich in die Tausende. Goerges widersprach dem Gemeindebrandmeister, was das neue Feuerwehrgerätehaus angeht: „Es stimmt nicht, dass nix passiert ist. Wir mussten erst mal eine Bauleitplanung durchführen und für das Gebiet, wo das Haus hin soll, einen rechtsgültigen Bebauungsplan erstellen. Das läuft alles und in 2018 erfolgt nun die konkrete Planung für das Gebäude und dessen Finanzierung.“

Vom Festland war Gerold Meyer, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Aurich, angereist. Er ging auf die große Zahl von Fehlalarmen durch Bandmeldeanlagen ein, vielfach würden Feuerwehrmänner gar nicht mehr zum Gerätehaus gehen, wenn im Funkmeldeempfänger der Hinweis auf einen ausgelösten Brandmelder stand. Das könne aber nicht angehen, denn es kann ja wirklich was sein, und dann würde wertvolle Zeit verloren gehen. Er stellte fest, dass es im Landkreis zu wenig Lehrgänge gäbe, insbesondere beim Sprechfunk. Lobende Worte fand er auch für die hohe Qualität des Juister Musikzuges.

Außerdem ging er auf einen Vorfall ein, der sich dieser Tage in Dornum ereignet hatte, dort war ein Feuerwehrfahrzeug verunglückt. Meyer wies darauf hin, immer vor- und umsichtig zu handeln, damit so etwas nicht passiert. Sorge bereitet dem Kreisfeuerwehrverband indes dessen eigene Internetseite. Diese war bisher sehr aktuell und wurde mit viel Aufwand von Gerhard Samuels gepflegt. Allerdings hat Sammy, wie er in Feuerwehrkreisen nur genannt wurde, die Sache eingestellt, die Gründe hierfür kannte Meyer nicht. Nun müsse dafür ein Nachfolger gefunden werden, wahrscheinlich werde man die Internetpräsentation zukünftig als Gruppenarbeit weiterführen müssen.

Jochen Eicken, stellvertretender Vormann der DGzRS-Station auf Juist, dankte in einem Grußwort der Feuerwehr für das beeindruckende Empfangskomitee, welches beim ersten Einlaufen des neuen Rettungsbootes „Hans Dittmer“ am Hafen stand. Dieter Brübach, Vorstandsmitglied der Juist-Stiftung, dankte der Wehr für ihre Arbeit, ebenso dem Musikzug. Er versprach „wenn mal was ist, wir haben ein offenes Ohr für euch.“

Unser Foto zeigt die Kameraden, die an diesem Abend für langjährige Mitgliedschaft geehrt wurden oder eine Beförderung erhalten hatten. Es fehlen Marco Bolz und Jakob Habbinga.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN