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Aus der Region: Reederei Norden-Frisia investierte zehn Millionen Euro auf Norderney

Beigetragen von S.Erdmann am 01. Sep 2017 - 08:42 Uhr

Bild 0 von Reederei Norden-Frisia investierte zehn Millionen Euro auf Norderney

„Mit diesem Terminal hat unsere Insel eine neue Visitenkarte erhalten“, stellte Frank Ulrichs, Bürgermeister der Insel Norderney, in seinen Worten anlässlich des neuen Abfertigungsgebäudes am Inselhafen zufrieden fest. Rund zehn Millionen Euro hat die AG Reederei Norden-Frisia in das Objekt investiert, um die An- und Abreise der Norderney-Fahrgäste – im vergangenen Jahr immerhin 2,17 Millionen Personen – angenehmer zu gestalten.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der ebenfalls zu den Einweihungsfeierlichkeiten angereist war, meinte „das Terminal wird ein neues Wahrzeichen der Insel“. Er sprach von einer großen Leistung, die hier vollbracht wurde. Weil: „Niedersachsen ist stolz auf seine maritime Wirtschaft.“ Er betone die Wichtigkeit der Inseln als Ferienregion im Land und hob auch die Rolle der Fährschiff-Reedereien hervor: „Der Vorsorgungsauftrag für die Inseln durch Fähr- und Frachtverbindungen zum Festland ist eine große und wichtige Aufgabe.“ Dass die Reederei Norden-Frisia eine solches Gebäude geplant, gebaut und finanziert hätte, könne man gar nicht hoch genug bewerten. Weil: „Von diesem Bauwerk profitiert die ganze Insel.“

Norderneys Bürgermeister Ulrichs schlug ebenfalls in diese Kerbe: „Seit 1888 gibt es die Fährverbindung nach Norddeich, immer wieder wurde der Hafen angepasst und die exorbitant gestiegenen Fahrgastzahlen der letzten Jahren brachten einen dringenden Handlungsbedarf“. Mit der Reederei Norden-Frisia hat man einen guten und verlässlichen Partner auf der Insel und auch diese war mit der bisherigen Situation am Hafen unzufrieden. Ulrichs: „Der Urlaub beginnt und endet an Bord des Schiffes.“ Insbesondere bei Regenwetter standen früher oft hunderte von Fahrgästen ungeschützt am Hafen bis zur Ankunft der nächsten Fähre, diese Zeiten seien nun vorbei. Ulrichs lobte auch den Einsatz der Reederei für das Gemeinwohl, so wurde bei der Einweihungsfeier auf Geschenke verzichtet und stattdessen um eine Spende für den Erhalt des Inselkrankenhauses gebeten.

Carl-Ulfert Stegmann, Vorstand der Reederei, freute sich über die lange Gästeliste an dem Tag, er konnte sehr viel Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie den beteiligten Ämtern und Behörden begrüßen. Einen besonderen Dank sprach er den ausführenden Architekturbüro Lorek (Leer), Frisia-Projektleiter Olaf Weddermann, und den zahlreichen Handwerkern aus, die hier ein großartiges Gebäude erschaffen hat, das in dieser Form einmalig an der Küste sei. Stegmann: „Wir haben es geschafft, ein optisch ansprechendes Gebäude zu erstellen, das dem Landschafts- und Hafenbild angepasst ist, aber zudem alle logistischen Anforderungen erfüllen wird.“ Besonders stolz sei er, dass in Zukunft bei schlechter Witterung bis zu 1.200 Personen unter Dach auf das Schiff warten könnten. Wichtig war es für die Reederei zudem, dass man jetzt beide Fährterminal im Hafen gleichzeitig bedienen und abfertigen kann, was den Umlauf der Schiffe und damit die Transportkapazität erhöht.

Stegmann ging noch auf eine Besonderheit des Gebäudes ein: Die 180 Betonpfähle, auf denen die Bodenplatte ruht, sind mit Geothermieleitungen ausgestattet. Dadurch wird die Erdwärme genutzt, was zu deutlich geringeren Heizkosten für das Gebäude führt. Stegmann: „Für diese Technik mussten im Gebäude alleine acht Kilometer Schläuche verlegt werden.“ Wichtig war der Reederei auch ein entsprechender Schutz vor Sturmfluten.

Im Sommer 2015 wurde nach langen Jahren der Planung mit dem Bau der Solplatte und der Gründung begonnen, das der Hafen im Außendeichgelände liegt, mussten die Arbeiten während der Winterzeit ruhen, bis es dann im April 2016 mit Hochdruck weiter ging. Auch für das Architekturbüro Lorek aus Leer war der Bau eine Herausforderung, so Firmeninhaber Ewald Lorek in seiner Ansprache zur Einweihung: „Alles ist glatt gelaufen, immerhin waren insgesamt rund 300 Mitarbeiter von rund 60 Betrieben hier beschäftigt.“ Er lobte die hochmotivierten Firmen, die hier beteiligt waren, auch habe die Zusammenarbeit mit den hiesigen Betrieben von der Insel Norderney sehr gut geklappt.

Auffallende Elemente sind die hölzerne Decke, viele Glasfronten und Lichtkegel, die viel Tageslicht hineinlassen. Auf den 1.500 Quadratmeters Grundfläche im Erdgeschoss befinden sich neben den Warteflächen mit vielen Sitzgelegenheiten ein Kiosk, sanitäre Anlagen, zwei Fahrkartenschalter und auch die Agentur der Deutschen Bahn wird hier ihren Platz bekommen. Weitere 1.100 Quadratmeter Nutzfläche gibt es im Obergeschoss, welches allerdings derzeit noch ein Rohbau ist. Hier wird die später die Verwaltung der Reederei einziehen, die sich derzeit noch im „Haus Schifffahrt’“ in der Stadt befindet. Eine Wendeltreppe wird hier auf das Dach eines Cafes, das ebenfalls hier angesiedelt wird, zu einer Aussichtsfläche führen. In das Cafe, das zum Molenkopf hin ausgerichtet ist, wird man über einen „Skywalk“ einer hölzernen Brückenkonstruktion, gelangen. Außerdem führt oben ein Gang rund um das Gebäude. Neu ist auch ein überdachter Bus- und Taxiplatz vor dem Gebäude.

JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN (5), HERO LANG (1), REEDEREI NORDEN-FRISIA (1)

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