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Aus der Region: Auftakt zu acht Ortskonferenzen auf den Inseln und in Norden

Beigetragen von JNN am 19. Mai 2017 - 22:06 Uhr

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Schaffung und Erhalt von bezahlbarem Wohnraum und Gewerbeflächen sind nach Ansicht der Spiekerooger der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Insel. Das ist eine der zentralen Erkenntnisse zweier Workshops im Rahmen des Wettbewerbs „Zukunftsstadt“. Ein „Future Lab“ für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 16 Jahren und eine „Zukunftswerkstatt“ für alle anderen Spiekerooger markierten jetzt den erfolgreichen Auftakt zu insgesamt acht Ortskonferenzen auf den Ostfriesischen Inseln und in der Stadt Norden.

Inseln und Stadt bilden die Leader-Region „Wattenmeer-Achter im Weltnaturerbe“. Gemeinsam haben sie es in die zweite Phase des bundesweiten Wettbewerbs geschafft. In diesem sind Kommunen aufgefordert, ganzheitliche und nachhaltige Visionen für die Jahre 2030+ zu entwickeln.

Von ursprünglich 51 Städten, Gemeinden und Landkreisen haben aktuell 20 die Chance, ihre Visionen in umsetzungsreife Konzepte zu überführen. Acht werden die Möglichkeit erhalten, die Ideen und Konzepte in die Realität umzusetzen – mit Fördermitteln des Bundes.

In der zweiten Runde geht es nun darum, die Visionen die in Phase eins unter breiter öffentlicher Beteiligung entwickelt wurden, zu überprüfen und die Umsetzung der überzeugendsten Vorschläge zu planen.

Auf Spiekeroog begann das „Future Lab“ mit einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Bürgermeister Matthias Piszczan. Heike Brunken-Winkler von der Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung (ARSU), die das Projekt begleitet, stellte anschließend kurz das Vorhaben vor. Professorin Dr. Kerstin Kamke von der Hochschule Emden/Leer führte in die Methodik ein. Die Hochschule begleitet die Ortskonferenzen wissenschaftlich. Und dann waren 15 Schülerinnen und Schüler der Hermann-Lietz-Schule gefragt. Sie machten sich unter anderem darüber Gedanken, wie Spiekeroog langfristig innovativ und wettbewerbsfähig bleiben kann? Wie der soziale Zusammenhalt gestärkt, Infrastruktur und Daseinsvorsorge gesichert und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen werden können?

Entwicklungspotenzial sahen die Jugendlichen bei der Infrastruktur unter anderem in der Entzerrung von Fußgänger- und Radverkehr sowie in der Ansiedlung eines Friseursalons. Bisher scheiterte letzteres an nicht verfügbarem Wohnraum. Auch wünschten sich die Jugendlichen längere Öffnungszeiten in den ansässigen Geschäften. Die Frage, wie mehr und bessere Freizeitmöglichkeiten sowie eine bessere Anbindung an das Festland geschaffen werden können, wurde ebenfalls engagiert in Kleingruppen diskutiert.

Genauso lebhaft setzten sich später am Abend die älteren Spiekerooger mit den Zukunftsfragen auseinander. Auch für sie stand bedarfsgerechter und bezahlbarer Wohnraum an erster Stelle. Nur so könne man Fach- und Saisonkräfte auf der Insel halten und den jungen Spiekeroogern eine Perspektive bieten. Der Wunsch nach neuen Wohnformen im Alter ist ebenfalls eng verknüpft mit dem Angebot an Immobilien oder Flächen. Gleiches gilt für die von den Teilnehmern gewünschte Ansiedlung von Unternehmen und Start-ups.

Die Ergebnisse der Workshops auf Spiekeroog sowie der kommenden Ortskonferenzen fließen am Ende der Projektlaufzeit in einen Rahmenplan sowie in ein Konzept zur Umsetzung ein. Diese Umsetzung geschieht, eine erfolgreiche Bewerbung vorausgesetzt, in der dritten Phase des Wettbewerbs ab 2018.

Unser Foto entstand bei dem Workshop auf Spiekeroog.
TEXT UND FOTO: HEIDI JANSSEN