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Rat und Verwaltung: Lothar Sommer stellte Planung für neue Sturmklause vor
Die Pläne für den Neubau eines Gastronomiebetriebes auf der Fläche der ehemaligen „Sturmklause“ an der Juister Strandpromenade standen im Mittelpunkt der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses der Inselgemeinde, die Ende vergangener Woche stattfand. Im Januar 2015 war die „Sturmklause“ durch einen Brand völlig zerstört worden (JNN berichtete), jetzt gibt es Pläne für einen Neubau, und da zurzeit eh ein neuer Bebauungsplan für das Gebiet erstellt wird, ist es Aufgabe von Ausschuss, Rat und Verwaltung, die Sache in Einklang zu bekommen.
Aus diesem Grunde wurde auch Lothar Sommer als Investor und Grundstückseigentümer vom Ausschuss die Gelegenheit gegeben, seine Planungen vorzustellen. Zusammen mit dem Architekturbüro Droste, Droste und Urban aus Oldenburg, die schon etliche Planungen für Projekte auf der Insel erfolgreich durchgeführt hatten, wurde ein Entwurf vorgestellt, der auch bei den Ausschussmitglieder Anklang fand und wohlwollend behandelt wurde.
Lothar Sommer ist bereits seit 1995 in der Gastronomie auf der Insel tätig, seine Schwester und sein Schwager bereits seit den 80er Jahren, immer im Bereich Pizza, Pasta, Eis. So soll auch das neue Lokal die Angebote vorhalten, welche es zuvor im „Valentino“, das im Herbst 2014 wegen Auslaufens des Pachtvertrages geschlossen wurde, gab. Auch soll es einen Bereich für den Außer-Haus-Verkauf für die Strandgäste geben. Sommer vertrat die Ansicht, dass die Versorgung der Strandbesucher ausschließlich über die Betriebe an der Strandpromenade sinnvoll sei und dort erfolgen sollte, alles andere wäre problematisch. (Anmerkung: Er meinte damit die Pläne für eine Strandgastronomie, die ebenfalls in dem Bereich unten am Strand angesiedelt werden soll, JNN berichtete)
Für den Bereich ist eingeschossige Bauweise zugelassen; Sommer hält indes den Aufbau eines sogenannten Staffelgeschosses für unverzichtbar. Damit kann ein Drittel der Dachfläche dennoch bebaut werden, die restliche Fläche soll als rundum laufende überdachte Terrasse genutzt werden. Sommer: „Zwischen Strandpromenade und Strand liegt eine hohe Düne, wir brauchen das Staffelgeschoss und die Dachterrasse, um dem Gast einen attraktiven Blick auf den Strand und auch auf das Wattenmeer bieten zu können.“ Da das Gebäude aber ohnehin zur Süd- und Westseite in den Dünen liegt, würde die Höhe nicht so ins Gewicht fallen. Sommer: „Wir haben jetzt die Gelegenheit, gemeinschaftlich etwas ganz besonderes für die Insel zu erstellen.“
Von der Größe her wurde die alte Grundfläche der „Sturmklause“ in Ansatz gebracht, zuzüglich der Flächen, die bisher als Außenfläche zur Lagerung von Müll, Leergut oder Kühlcontainern diente. Da dieses kein schöner Anblick sei, sieht das neue Konzept vor, diese Dinge innen zu integrieren und zu lagern. Auch seien größere Lagerräume geplant, damit nicht in einer Tour Wagen zur Anlieferung zur Strandpromenade rauf fahren müssen. Rund 200 Sitzplätze hat man eingeplant, im Gegensatz zur früheren „Sturmklause“ soll das neue Projekt als Ganzjahresbetrieb geführt werden. Lothar Sommer: „Die Saison wird immer länger, und auch der Wintergast oder der Insulaner hat einen Anspruch auf ein vielseitiges Gastronomieangebot.“
Braucht die Insel überhaupt dieses Angebot, diese Frage vom Ausschuss konnte der ebenfalls anwesende Vorsitzende vom DEHOGA-Inselverband, Johannes Pabst, ganz klar beantworten: „Wir als Insel können diese Plätze gut gebrauchen, sie tun Juist gut.“ Pabst, dessen Familie neben einem Hotelbetrieb seit Jahrzehnten ebenfalls mit der „Strandhalle“ einen Betrieb auf der Strandpromenade führt, wies darauf hin, dass es einen veränderten Angebots- und Nachfragemarkt auf der Insel gäbe. Statt Halb- oder Vollpension würden jetzt Ferienwohnungen sowie Zimmer mit Frühstück oben in der Gunst der Gäste stehen, und diese suchen geradezu Restaurantplätze. Das Konzept sieht Pabst ebenfalls positiv, auch dass es ein Ganzjahresbetrieb werden soll. Ebenso sei es „wichtig und richtig“, dass im Bereich der westlichen Strandpromenade am Ortsrand wieder ein guter Gastronomiebetrieb etabliert wird.
Ein schwieriges Thema sei die Unterbringung von Personal, erklärte Lothar Sommer auf Nachfrage. Man müsse entweder ein Haus dafür kaufen oder eine Vielzahl an Personalzimmern anmieten: „Es gibt Angebote, aber es ist ein schwieriges Thema.“ - „Wie sieht ihr Zeitplan aus“, wollte Ausschussmitglied Gerhard Jacobs (CDU) wissen. Sommer würde am liebsten sofort loslegen: „Wenn wir bald grünes Licht bekommen, dann wäre es zum kommenden Sommer fertig. Das ist zwar sehr sportlich, aber noch durchaus machbar.“ In Kürze sollen die letzten Reste des alten Gebäudes entfernt werden. Sommer ging auch darauf ein, dass in der Presse kürzlich zu lesen war, man hätte im Rat bemängelt, dass er die ganze Zeit nicht mit den Plänen übergekommen sei und entkräftete dieses: „Bereits Ende 2016 gab es Gespräche mit dem damaligen Bürgermeister Dietmar Patron und dem früheren Bauamtsleiter Jens Wilde, doch leider ist danach nichts passiert.“ So hatten weder Bauausschuss, noch Rat, neuer Bürgermeister oder neue Bauamtsleiterin Kenntnis von diesen Gesprächen.
Verärgert zeigte sich Ausschussvorsitzender Hans-Ludwig de Vries (CDU) darüber, dass er den nächsten Punkt der Tagesordnung nicht eröffnen konnte, denn auch dem Investor des Hauses „Inselrose“ sollte Gelegenheit gegeben werden, die weiteren Pläne vorzustellen. Dort war bisher das Lebensmittelgeschäft von Elke Blum-Gillet untergebracht, nach Auslaufen des Pachtvertrages sollen diese Räumlichkeiten anders genutzt werden. Leider war der Vertreter des Hauses nicht erschienen und hatte sich auch vorher nicht abgemeldet.
Unsere Fotos zeigen die geplante West- und Nordansicht, wie sich Lothar Sommer die neue „Sturmklause“ vorstellt.
PLÄNE: ARCHITEKTURBÜRO DROSTE, DROSTE & URBAN