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Rat und Verwaltung

Rat und Verwaltung: Mensa der Inselschule wird kaum von Schülern genutzt

Beigetragen von S.Erdmann am 12. Sep 2014 - 12:42 Uhr

Als zweiter Ausschuss in dieser Woche tagte am Mittwochabend der Ausschuss für Schule, Soziales und Sport im Dorfgemeinschaftshaus "Alte Schule". Neben dem Pressevertreter interessierte sich hierfür nur eine weitere Zuschauerin. Beim Schulausschuss ging es unter anderem um die Betreuung von Kindern, so wurde ein Antrag vom Verein Kinner un Lü e.V. zur Errichtung es Kinderhortes für Grundschulkinder behandelt.

Einen gleichlautenden Antrag hatte die SPD-Fraktion dazu bereits im August 2010 gestellt, so die frühere SPD-Ratsfrau Heike Ahrens, die jetzt als Gleichstellungsbeauftragte im Ausschuss sitzt. Zwischenzeitlich sei das Anliegen aber sehr wichtig geworden, denn es fehle ein Betreuungsangebot an Nachmittagen, während der Ferien und an den schulfreien Reisetagen für die Schüler der ersten bis vierten Klasse, da die Ganztagsschule erst für Schüler ab der Klasse fünf besteht.

Bürgermeister Dietmar Patron teilte mit, dass der Antragsteller die Betreuung im Kindergarten angeregt hatte, diesem Vorschlag könne nicht gefolgt werden, da nach Auskunft des Niedersächsischen Kultusministeriums die gemischte Nutzung der Kindergartenräume nicht möglich ist. Sein Vorschlag ginge dahin, die Betreuungsmöglichkeit in der Schule selbst zu schaffen, denn derzeit wird ein Raum durch eine Gruppe des Kindergartens "Schwalbennest" genutzt, der frei würde, wenn der Neubau vom Kindergarten in Betrieb genommen wird.

Der Ausschuss empfahl schließlich, die Finanzierungsmöglichkeiten zu erforschen und den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln. Bis zur Dezembersitzung des Rates soll die Verwaltung einen Beschlussvorschlag erarbeiten und vorlegen. Ausschussmitglied Frank Endelmann (CDU) hält die Bedarfsermittlung für sehr wichtig, wobei er auf die Mensa in der Inselschule verwies, die kaum von den Schülern, sondern fast ausschließlich von Lehrern in Anspruch genommen würde. Die Vertreterin der Elternschaft, Angelika Bockelmann, wies darauf hin, dass in der Mensa keine Schülerbetreuung erfolgte. Ebenso habe man zwar eine Ganztagsschule ab der 5. Klasse, aber auch hier fehle nachmittags ein entsprechendes Betreuungsangebot. Patron versprach hierzu ein Gespräch mit der Schulleitung führen zu wollen, um zu prüfen, ob man hier noch etwas optimieren könne.

Weiter wurde beschlossen, dass sich die Gemeinde Juist an der geplanten Landkreis-Card beteiligt, um gemeinsam mit den anderen Kommunen und dem Landkreis selbst eine Richtlinie zur Vergabe der Card und ihrer Leistungen sowie ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten. Ausschussvorsitzender Jens Heyken (Grüne) erläuterte dazu, dass man gerne diese Card im Kreis haben möchte, um damit Einzelpersonen und Familien mit geringen Einkommen den Besuch ausgewählter kultureller, sozialer und sportlicher Einrichtungen als auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu vergünstigten Bedingungen zu ermöglichen. Sicher könne der auf Juist lebende Landkreisbewohner nicht alle Angebote nutzen, doch imzuge der Teilhabegerechtigkeit sollten sich auch die Inselgemeinden daran beteiligen. Das Projekt selbst stehe beim Landkreis erst am Anfang, durch die Bereitschaft zur Teilnahme würde Juist aber ein weiteres wichtiges Startsignal setzen. Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Ralf Lüpkes (Pro Juist) wurde geklärt, dass es sich bei der Verkehrsanbindung nach Juist mit der Reederei nicht um öffentlichen Nahverkehr handelt, so dass sich ein Anspruch auf Fahrpreisvergünstigungen durch die Landkreis-Card nicht ergeben wird.

Bei den Kenntnisgaben der Verwaltung informierte die Gleichstellungsbeauftragte Heike Ahrens darüber, dass es für den auf der Insel geplanten Kurs "Deutsch als Fremdsprache" einen großen Bedarf gebe. Schon jetzt haben sich rund 40 Interessierte angemeldet. Auch sei ein großes Engagement von Arbeitgebern wie Hotels oder Fuhrbetrieben vorhanden, die die Sache gegebenenfalls auch bezuschussen wollen. Mit der Volkshochschule sei es bei der Durchführung dieser Ausbildung bisher noch zu keiner Einigung gekommen. Bis zum 20. September können sich interessierte Teilnehmer noch anmelden, der Kurs selbst soll dann zeitnah im kommenden Winterhalbjahr auf Juist durchgeführt werden.