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Freiwillige Feuerwehr: 2011 war dank vieler Neumitglieder gutes Jahr für Feuerwehr
Unter großer Teilnahme fand jetzt die Jahresmitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Juist im Hotel "Friesenhof" statt. Gemeindebrandmeister Thomas Breeden nahm besonders in diesem Jahr diese Versammlung zum Anlass, um sich bei den Feuerwehrleuten für ihre große Aktivität und gute Zusammenarbeit zu bedanken. Wichtig seien auch das Verständnis und die Mitwirkung der jeweiligen Partner. Das vergangene Jahr war geprägt von der Aufnahme und Ausbildung vieler neuer Mitglieder.
Nachdem Breeden im Vorjahr an dieser Stelle seinen Unmut darüber ausließ, dass etliche Kameraden kaum oder keinen Feuerwehrdienst mehr machten, folgte in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister ein dringender Aufruf an die Inselbevölkerung, in der Wehr aktiv mitzuwirken. Breeden: "Den Erfolg können wir heute Abend während unserer Versammlung sehen. Viele neue Gesichter haben den Weg zu uns gefunden. Die Tatsache, dass wir wieder locker über die 50er Mitgliedergrenze gerutscht sind macht mich persönlich sehr glücklich und lässt mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken."
Bedingt durch die große Zahl von Neumitgliedern fanden im vergangenen Jahr gleich drei Lehrgänge auf der Insel Juist statt. Breeden dankte in diesem Zusammenhang besonders dem neuen Ausbildungsleiter Axel Scheffel und seinen Helfern für die reibungslose Durchführung der Lehrgänge. Auch in diesem Jahr sei wieder die Durchführung eines Truppmann-I-Lehrganges für weitere Neuzugänge und bisherigen Jugendfeuerwehrleuten vonnöten.
Glücklicherweise blieb die Insel auch im Vorjahr vor größeren Bränden verschont, trotzdem konnte sich der Jahresrückblick mit seinen vielseitigen Einsätzen sehen lassen. Bei den Bränden bewährten sich die in letzter Zeit neu angeschafften Gerätschaften sehr. So konnte bei einem Küchenbrand im Dachgeschoss eines Hauses im Ostdorf durch den Einsatz der Wärmebildkamera vermieden werden, dass man das Dach zur Erkundung über weitere Brandnester
öffnen musste. Bei einem Zimmerbrand in einem Jugendferienheim konnte durch den Einsatz des Hochdrucklöschgerätes größerer Wasserschaden verhindert werden.
Viele Einsätze standen unter der Bezeichnung "Unterstützung des Rettungsdienstes". Besonders die Bergung eines Kajakfahrers mit Herz-
Rhythmus-Störungen über den von Entwässerungsgräben durchzogenen Hellers
an der Flugplatzstraße gestaltete sich äußerst schwierig. Zudem musste vielfach die Drehleiter für die Bergung von Patienten in größeren Häusern eingesetzt werden, was die Wichtigkeit einer Neubeschaffung eines solches Fahrzeuges unterstrich. Kritik äußerte der Gemeindebrandmeister am Verhalten einiger Gäste und auch Insulaner, dass diese kein Verständnis dafür zeigten, wenn für solche Einsätze die Straße komplett gesperrt werden muss. Außerdem bemängelte er, dass man wegen der vielen Fahrräder, die im Ortskern oder an der Strandpromenade einfach wild und mitten im Weg geparkt würden, teilweise mit den Einsatzfahrzeugen nicht durch käme. Gerade bei Einsätzen am Strand ginge es für den Rettungsdienst und die Wehr meistens um jede Minute.
"Die Jugendfeuerwehr hat seit 35 Jahren einen hohen Stellenwert auf Juist, es kommen immer wieder Jugendliche nach", stellte Gemeindejugendfeuerwehrwart Arend Janssen-Visser jun. in seinem Jahresrückblick zufrieden fest. Derzeit habe man 14 Jungs aktiv dabei, es gab zwei Neuzugänge, dafür wurde drei in die aktive Wehr übernommen. Auch in diesem Jahr werden wieder vier Jugendfeuerwehrleute nach bestandenem Lehrgang die Jugendabteilung verlassen, doch es gäbe schon wieder Anmeldungen von Jugendlichen, die dann das notwenige Alter für einen Eintritt hätten. Janssen-Visser dankte besonders seinem Stellvertreter Lutz Bohlen, sowie den Maschinisten und Hilfsausbildern für deren tatkräftige Mithilfe bei den Diensten.
In Vertretung für Kassenwart Meint Habbinga verlas Vize-Gemeindebrandmeister Stefan Erdmann den Kassenbericht der Kameradschaftskasse. Er wies darauf hin, dass man aus dieser Kasse auch 3.250 Euro für Dinge gezahlt hatte, die eigentlich die Inselgemeinde als Träger der Wehr hätte übernehmen müssen. So wurde Dienstkleidung (Winterjacken) angeschafft, ebenso moderne Lehrmittel für den renovierten Übungsraum. In diesem Zusammenhang ging noch ein Dank an die Juist-Stiftung, welche die Kosten für die Anschaffung eines Notebooks für den Ausbildungsdienst übernommen hatte.
Bürgermeister Dietmar Patron, der zusammen mit seinem allgemeinen Stellvertreter Thomas Vodde zur Versammlung kam, zeigte sich beeindruckt von dem vielfältigen Einsatzbericht des vergangenen Jahres. Er freue ich zudem, dass bedingt durch die vielen Neuzugänge jetzt wieder eine gute Stimmung in der Wehr herrsche. Auch auf die beiden Themen, die die Feuerwehrmitglieder interessierten, ging Patron ein: "Die neue Drehleiter soll so schnell wie möglich angeschafft werden. Ich werde das Fahrzeug in diesem Jahr mit in den Haushaltsplan einbringen." Zur Finanzierung müssten aber auch noch Gespräche mit dem Landkreis und in Hannover geführt werden. Auch das Thema neues Feuerwehrhaus sei in Arbeit: "Hier ist eine genaue Planung nötig, das dauert natürlich seine Zeit." Derzeit würde man die Standortfrage klären. Patron lobte in diesem Zusammenhang das gute Miteinander zwischen Gemeinde und Kommando.
Auch Gerd Diekena, Abschnittsbrandmeister und stellvertretender Kreisbrandmeister appellierte an die Verantwortlichen, eine neue Drehleiter zeitnah zu beschaffen: "Bei dieser Bebauung, verbunden mit den Übernachtungszahlen hier auf Juist, ist eine Neubeschaffung unumgänglich." Diekena zollte besonders den Inselwehren seinen Respekt, denn diese seien immer auf sich alleine gestellt. Während sich die Festlandswehren mehr und mehr spezialisieren und sich dann gegenseitig helfen, müssen die Inselwehren immer alles können.
Der Abschnittsbrandmeister konnte dann noch das Ehrenzeichen für 50jährige Mitgliedschaft an Reinhard Meyenburg verleihen: "Wenn jemand ein halbes Jahrhundert in der Wehr war und immer gewissenhaft seinen Dienst zum Wohle der Insel verrichtet hat, dann ist das schon etwas besonderes. Leider ist so etwas heute nicht mehr selbstverständlich."
Borkums Stadtbrandmeister Peter Hillig war zusammen mit Zugführer Rolf "Lerche" Ralfs und Hauptlöschmeister Jörg Kaja nach Juist geflogen. Da die Abordnung aus drei Personen bestand und die Versammlung am 6. Januar durchgeführt wurde, hatten die drei Borkumer gleich den Titel "Die heiligen drei Könige" weg. Hillig lobte die gute Freundschaft zwischen den Inseln, die im Vorjahr durch das Inseltreffen auf Juist und den Besuch der Altersabteilung der Juister auf Borkum weiter gefestigt wurde: "Unser gemeinsames Problem ist zudem, dass beide Inselwehren Feuerwehrhäuser besitzen, die viel zu klein sind. Aber es handelt sich dabei um Pflichtaufgaben der Gemeinden, da führt kein Weg dran vorbei."
Weitere Grußworte sprachen Siegfried Gaster vom Schützenverein, Kathrin Viemann vom DRK und Dieter Brübach von der Juist-Stiftung. Brübach wies schon auf den Termin 25. Februar hin, wo die Stiftung wieder die Goldfischteiche in Ordnung bringen will. Als Alterskamerad dankte er zugleich für die vielen Aktivitäten in der Wehr, zu denen auch die Altersabteilung immer eingeladen wird. Breeden dankte zum Schluss noch dem Musikverein "Harmonia", der wieder für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte. Außerdem ging ein Dank an Familie Peters vom "Friesenhof", die anlässlich ihrer Silvester-Tombola 460 Euro zu Gunsten der Kameradschaftskasse der Feuerwehr gesammelt hatte.
Neuzugänge sind in die Jugendfeuerwehr im vergangenen Jahr eingetreten: Levin Hilbert und Henrik Poppinga.
Neuzugänge in der aktiven Wehr: Kathrin Hilbert, Stephanie Silberman, Sabrina Steinhoff, Sönke Bockelmann, Thomas Hartnigk, Matthias Jaap, Eberhardt Janssen-Visser, geb. Junker, Nico Kaupke, Maciej Piotrowski, Andreas Pläsier, Jan Wucher.
Es gab folgende Beförderungen:
Zum Feuerwehrmann: Sönke Bockelmann, Uwe Bösewetter, Immo Bracht, Thomas Hartnigk, Eberhardt Janssen-Visser, Nico Kaupke, Ingo Peters, Henk Schmidt, Folkert Warfsmann.
Zum Oberfeuerwehrmann: Dirk Fisser, Max Mundt.
Zum Hauptfeuerwehrmann: Hilko Janßen, Gerhard Jacobs, Nils Rehfeldt
Zum Löschmeister: Lutz Bohlen
Zum Oberlöschmeister: Torsten Eilers
An einem Truppmann I-Lehrgang auf Juist haben mit Erfolg teilgenommen: Sönke Bockelmann, Uwe Bösewetter, Immo Bracht, Thomas Hartnigk, Eberhardt Janssen-Visser, Nico Kaupke, Ingo Peters, Henk Schmidt und Folkert Warfsmann.
An einem Truppmann II-Lehrgang auf Juist haben mit Erfolg teilgenommen:
Dirk Fisser, Sibo Fisser, Jacob Habbinga und Olaf Weers
An einem Atemschutzgeräteträgerlehrgang auf Juist haben mit Erfolg teilgenommen: Iris Arneke, Dirk Fisser, Thomas Hartnigk, Gerhard Jacobs, Hilko Janßen, Eberhardt Janssen-Visser, Max Mundt und Folkert Warfsmann.
An Lehrgängen an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (früher Landesfeuerwehrschule Loy) haben mit Erfolg teilgenommen:
Truppführer-Lehrgang: Gerhard Jacobs, Max Mundt, Nils Rehfeldt
Lehrgänge Gruppenführer I und II: Lutz Bohlen
Lehrgänge Zugführer I und II: Torsten Eilers
Das Ehrenabzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen für 50jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr bekam Reinhard Meyenburg.
Eine weitere Ehrung und zwei Beförderungen konnte nicht durchgeführt werden, da die Personen nicht zugegen waren. Dieses wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Unsere Fotos zeigen Gemeindebrandmeister Thomas Breeden bei seinem Jahresbericht, ein weiteres Bild zeigt einen Teil des Musikvereines "Harmonia" zusammen mit Borkums Stadtbrandmeister Peter Hillig. Auf dem dritten Foto ist Reinhard Meyenburg (Mitte), der auf eine fünfzigjährige Mitgliedschaft in der Wehr zurückblicken kann, zusammen mit Abschnittsbrandmeister/stellvertr. Kreisbrandmeister Gerd Diekena und Gemeindebrandmeister Thomas Breeden. Das vierte Foto zeigt alle Kameraden, die an diesem Abend eine Ehrung oder Beförderung erlebten, bzw. die als Neumitglied vorgestellt wurden, zusammen mit Gerd Diekena und Thomas Breeden. Es fehlt Ingo Peters, da dieser zurzeit aus beruflichen Gründen nicht auf der Insel ist.
JNN-Fotos: Stefan Erdmann (2), Uwe Bösewetter (2).