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Nationalparkverwaltung: Rund ein Drittel der Inselgäste nutzen das Nationalpark-Haus

Beigetragen von S.Erdmann am 26. Jul 2015 - 11:33 Uhr

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Am vergangenen Wochenende feierte das Nationalpark-Haus (NPH) auf Juist unter dem Motto "25 Jahre Überleben im Watt" sein 25jähriges Bestehen. In einer kleinen Feierstunde betonten die Inselgemeinde und die Nationalparkverwaltung die Wichtigkeit dieser Einrichtung und lobten das große Engagement, mit dem in diesem Haus gearbeitet werde.

Jens Heyken, der das Haus seit 16 Jahren leitet, konnte eine große Zahl von Gästen begrüßen, neben Peter Südbeck, dem Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer in Wilhelmshaven, und Regionalbetreuerin Britta Schmidt, auch seinen Vorgänger Walter Stubenrauch, der das Haus die ersten neun Jahre geleitet und mit aufgebaut hatte. Weitere Gäste waren das ehemalige Ratsmitglied Hilta Depser-Moritz, die seinerzeit das Projekt anregte und eine der Hauptinitiatoren war, ebenso Dr. Carl-Ulfert Stegmann aus Norden. Stegmann sen. war damals Vorstand der Reederei Norden-Frisia, welcher das Gebäude gehört, und der seinerzeit die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Ebenso war der ehemalige Bürgermeister Johann Wübben dabei, welcher damals für die Inselgemeinde die Verhandlungen führte, sowie Hans Kolde, der als damaliger Leiter des Küstenmuseums die erste Ausstellung im NPH durch eine Leihgabe des Museums überhaupt ermöglichte.

Jens Heyken dankte in seiner Ansprache allen Beteiligten, die damals die Idee NPH umgesetzt und ermöglicht hatten. Dies war vor 25 Jahren noch keine Selbstverständlichkeit, denn Insel- und Küstenbewohner standen der Idee des Nationalparks und den Ideen der damaligen niedersächsischen Umweltministerin Monika Griefahn skeptisch und distanziert gegenüber. Dennoch war es auf Juist möglich, dass alle Ratsbeschlüsse, die zur Gründung des Hauses führten, seinerzeit einstimmig gefasst wurden. Heyken: "Auch in den ganzen Jahren erfuhr das Nationalpark-Haus großen Zuspruch von Rat und Verwaltung."

Bis heute zählte das NPH rund 700.000 Besucher, angeboten wurden seit der Gründung 12.200 Veranstaltungen verschiedenster Art. Rund die Hälfte dieser Teilnehmer sind Gruppen, die überwiegend aus dem Seeferienheim und der Jugendherberge kommen, womit diese Häuser für das NPH ebenfalls unverzichtbar sind, so Heyken weiter.

Bis 2018 kann der BUND, der seit 1995 als Träger des Hauses verantwortlich zeichnet, das Haus noch kostenlos nutzen. Mit einem Blick auf die Reederei drückte Heyken seine Hoffnung aus, dass es wünschenswert sei, wenn dieser Zustand auch über das Jahr 2018 hinaus anhalten könne. Außerdem wünsche er sich eine Erweiterung der Ausstellungsfläche durch einen Anbau südlich des bestehenden Gebäudes.

Leider konnte vom BUND wegen der Niedersachsenferien kein Vertreter zu dem Termin anreisen, die Landesgeschäftsführung überbrachte die Grüße und versicherte, dass man das Haus auch weiterhin unterstützen und fördern würde. Ebenso erging auch vom Landesvorstand ein Dank an die Reederei für die Überlassung der Räumlichkeiten. "Der wahre Schatz des Hauses liegt im Personal", stellte Landesgeschäftsführer Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler fest, womit er Heyken uns einem Mitarbeiterteam Dank und Anerkennung aussprach. Seit der Hausgründung waren mehr als einhundert Personen dort tätig.

Den Gruß von Rat und Verwaltung überbrachte der stellvertretende Bürgermeister Meint Habbinga. Er nannte den Aufbau und Betrieb des NPH eine große Leistung: "1986 entstand der Nationalpark und bereits vier Jahre später hatte Juist ein solches Haus." Andere Orte, wie z. B. Langeoog hätten so etwas damals abgelehnt und würden heute so ein Haus gerne haben wollen. Gerade in einer Zeit, wo Natur- und Umweltschutz einen immer größeren Stellenwert erhalte, sei das Haus für einen Kurort wie Juist unverzichtbar, immerhin ein Drittel der Inselgäste würde die Ausstellung besuchen oder Angebote des NPH nutzen. Er lobte auch die Aktivitäten, die für Einheimische durchgeführt würden, z. B. für den Kindergarten oder die Inselschule. Habbinga versprach, dass die Inselgemeinde die Belange des Hauses auch weiterhin mit ihren "bescheidenen Möglichkeiten" unterstützen würde.

"Das Wattenmeer lebt vom zweiten Blick", stellte Peter Südbeck von der Nationalparkverwaltung fest. Viele Dinge in dieser einmaligen Landschaft, die es sonst nirgendwo gäbe, seien so nicht ersichtlich. Die Aufgabe der Nationalparkhäuser und -zentren, von denen es in Niedersachsen siebzehn gibt, bestehe darin, zu informieren und aufzuklären. Einen großen Anteil an der heutigen großen Akzeptanz und Beliebtheit des Weltnaturerbes Wattenmeer hätten diese Einrichtungen, die damit immer wichtiger würden.

Besonders auf Juist stimme die Richtung, da auch die Kurverwaltung dem Thema Nachhaltigkeit einen großen Stellenwert einräumt und man somit in die gleiche Richtung marschiert, so Südbeck weiter. Zum gewünschten Anbau gab er den Hinweis, dass neue Förderrichtlinien kommen werden, die man entsprechend nutzen kann. Die Unterstützung durch die Nationalparkverwaltung sei in jedem Fall gegeben.

Der Nachmittag des Jubiläumstages war dann für die Öffentlichkeit, es gab ein buntes Fest im und am Haus mit Bastelaktionen, einem Parcours der Herausforderungen, Jubiläumsquiz mit Tombola, auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Da es bewölkt und somit kein richtiges Strandwetter war, wurde dieses Fest von vielen Gästen und ihren Kindern besucht und dankbar angenommen.

Unser Foto zeigt (v.l.n.r.) Jeny Heyken, Walter Stubenrauch, Meint Habbinga, Peter Südbeck, Hilta Depser-Moritz, Dr. Carl-Ulfert Stegmann
Die weiteren Bilder entstanden bei der Jubiläumsfeier am Freitagnachmittag.
JNN-FOTOS (8): STEFAN ERDMANN

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Links
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