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News: Juister waren begeistert von "Insulaner unner sück" auf Norderney

Beigetragen von JNN am 05. Mär 2013 - 21:18 Uhr

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"Was in Köln der Karneval, ist auf den ostfriesischen Inseln "Insulaner unner sück'" - Theo Kluin vom Orga-Team der diesjährigen Veranstaltung brachte es bei der Auftaktveranstaltung auf den Punkt. Fast 500 Gäste von den Nachbarinseln waren nach Norderney gekommen, um ein Wochenende lang gemeinsam zu feiern, zu singen, zu spielen und von den eigenen Inseln zu berichten. Hier ein ausführlicher Bericht, den uns die "Langeoog-News" dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat.

Beeindruckend ist dabei nicht nur die Harmonie und Herzlichkeit der Begegnungen, sondern vor allem die Vielfalt, Bandbreite, Qualität und Weltoffenheit der kulturellen Angebote der Inseln, die sich jedes Jahr auf neue bei "Insulaner unner sück" aufs Neue offenbaren. Das hatte die Organisatoren offenbar schwer unterschätzt, denn das Programm sah vor, dass sich alle Inseln gleich am ersten Abend präsentieren sollten. Für die meisten Insulaner steht im Mittelpunkt des Wochenendes, die Freunde von den anderen Inseln zu erleben, neues zu entdecken und darüber zu sprechen. Der Freitag auf Norderney wurde so zum Marathon, Leidtragende waren die Gruppen von Wangerooge, die nach sechs Stunden ihr tolles Programm vor kaum halb vollem Saal im zuvor ausverkauften "Haus der Insel" präsentieren mussten. Zuvor hatte kurz nach Mitternacht der Langeooger Shantychor "de Flinthörners" den noch gut gefüllten Saal noch einmal zu Kochen gebracht.
Den Auftakt des Abends hatte Borkum gemacht, nachdem zuvor Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs die Gäste der anderen Inseln begrüßt hatte: "Das Wasser der Nordsee trennt uns, es verbindet uns aber auch" hat er festgestellt und ein erlebnisreiches Wochenende gewünscht.
Die westlichste Insel war erneut am stärksten vertreten, über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus immerhin 12 Vereinen waren auf eigenem Kiel mit ihrer "Wappen von Borkum" angereist. Entsprechend bunt war das Programm der ersten Gruppe, das neben der Trachtengruppe der Borkumer Jungs, den Babbelgüütjes, den Piraten der Oldtimer mit Marlons Room auch erstmals eine junge Borkumer Band im Abendprogramm zeigte. Sie brachten rockige Töne mit "A Horse with no name" und anderen Klassikern und bewiesen, dass Insulaner neben heimatlichen Klängen und Traditionen auch mit Rockmusik zu begeistern sind.
Juist reiste ebenfalls auf eigenem Kiel mit der "Frisia X" an, sie wurde vertreten durch den Shantychor, die Volkstanz- und Trachtengruppe "Hupfdohlen", die Theatergruppe "Antjemöh", den Musikverein "Harmonia" und die Line-Dancer "Crowns in Line", die sich nach "Insulaner unner sück" 2011 spontan gegründet hatten und 2012 auf Baltrum erstmals selbst dabei gewesen waren.
Erstmals dabei waren die neuen "Brass-Kids" von Baltrum, die vom ehemaligen Langeooger und "Ocean-Brass"-Gründer Günter Ludwig geleitet werden. Von der kleinsten Insel, von der laut Udo Bengen 15 Prozent der Einwohner angereist waren, traten zudem die "Baltrumer Korben", die Bauchtanzgruppe und die "Eiländer" und "Fleitjes" gemeinsam mit einem Metallica-Klassiker auf. Die Theatergruppe hatte spontan auf einen Auftritt verzichtet, da Juist zuvor zufällig den gleichen Sketch gespielt hatte.
Nach einer kurzen Pause hatten Spiekeroog und Langeoog die Programmplätze getauscht. Die Nachbarn von der grünen Insel starteten mit dem "Sabbelschnuten", für die die Teilnahme auf Norderney der zweite öffentliche Auftritt überhaupt war. Sie begeisterten mit einem satirischen Blick in die Zukunft der "Kur-Automatik-Insel". Anschließend unterhielt der Musikverein mit fetzigem Big-Band-Sound.
Langeoog war wegen der laufenden Ferien der Inselschule in diesem Jahr nur mit zwei Gruppen vertreten, die fast seit den Anfängen von "Insulaner unner sück" dabei sind. Die "Likedeeler" unter der Leitung von Jan Rohloff machten den Auftakt mit heimatlichen Klängen, Schlagern und dem Kasatschok. Die "Flinthörners" um Chorleiterin Puppa Peters brachten anschließend erstmals echte Shantys auf die Bühne. Die Crew der Bark Hoffnung sang Titel aus dem neuen Programm 2013, eine Premiere gab es dabei mit "Bully in the Alley" mit Shantyman Klaus. Der Saal ging trotz der vorgerückten Stunden bei den sechs Titeln noch einmal toll mit.
Mit Wangerooge wartete lange nach Mitternacht noch einmal ein echtes Highlight auf das Publikum, das abwechslungsreiche Programm der Insel hatte zudem eine Neuerung parat. Die neu gegründete "Inselcombo" hatte Gute-Laune-Schlager aus den 60ern vorbereitet, bei denen das Publikum kräftig mitsingen konnte. Anschließend rockten die "Wangoo-Diptams" noch einmal den großen Saal im Haus der Insel und die Trachtengruppe bot lebendige Tradition.
Der Samstag von "Insulaner unner sück" steht immer ganz im Zeichen gemeinsamer Unternehmungen, um die Nachbarinsel, aber auch die Gäste der übrigen Inseln kennen zu lernen. Dafür hatte das Orga-Team auch in diesem Jahr ein vielfältiges Programm mit Inselrundfahrten, Besichtigungen und vielem mehr auf die Beine gestellt. Viele Gäste hatten sich auch Räder geliehen, um auf eigenen Faust unterwegs sein zu können.
Aber auch die Musik kam nicht zu kurz, gleich vier Gelegenheiten gab es, diesmal Gruppen der Inseln kennen zu lernen. Die Big-Bands von Borkum und Juist ("Harmonia" und der "Musikzug der Feuerwehr Borkum") füllten am Vormittag das Konversationshaus mit ihrer Musik, am Nachmittag hatte "VivaWooge" von Wangerooge hier seinen zweiten öffentlichen Auftritt nach der Premiere vor einem Jahr auf Baltrum. Auf Norderney traten die Sängerinnen und Sänger a capella mit einem schwungvollen R'n'B-Programm auf, obwohl ihr Chorleiter und viele Sängerinnen und Sänger nicht dabei sein konnten und ernteten verdienten großen Applaus. Sie kündigten an, nicht nur in einem Jahr auf Borkum wieder dabei zu sein, sondern 2013 auch auf Wangerooge mehrere öffentliche Konzerte geben zu wollen.
Zeitgleich führte der "Shantychor Wangerooge" sein Piraten-Musical mit einer ausgewogenen Mischung aus Schauspiel und Musik auf, das auf Wangerooge
für Gäste aufgeführt wird. Am Mittag hatte der "Musikverein Spiekeroog" für einen mitreißenden musikalischen Rahmen zum gemeinsamen Mittagessen im "Haus der Insel" gesorgt.
"Insulaner unner sück" wird seit einigen Jahren auch abseits von Musik, Theater und Tanz für wichtige Treffen der Inseln in unterschiedlichen Bereichen genutzt. Da viele Insulaner in ihren Gemeinden verschiedene Funktionen ausüben, bietet sich am Rande der vielfältige Erfahrungsaustausch geradezu an. Die Redaktionen der Inselzeitungen hatten vor sieben Jahren auf Norderney auf Anregung von Dirk Kähler vom "Norderneyer Morgen" den Anfang gemacht. Das gemeinsame Pressefrühstück, das diesmal im "Café Friedrich" stattfand, ist inzwischen eine gute Tradition geworden. Themen waren die unterschiedlichen Publikationen der Redaktionen, die Inselpolitik, der Wohnungsmarkt und weitere Fragen, die die Leser auf allen Inseln gleichermaßen bewegen. Bei Veranstaltungen mit Beteiligung der Nachbarinseln unterstützen sich die Redaktionen seither mit Bildmaterial, Texten und Hintergrundinformationen. (Anmerkung: Dieser Artikel und die Fotos dazu sind das beste Beispiel dafür.)
Der traditionelle insulare Erfahrungsaustausch der Inselverwaltungen zählt zu den Ereignissen, über die alle Zeitungen durch die Unterstützung der Kollegen vor Ort berichten können. Auf Norderney fand am Wochenende am Rande von "Insulaner unner sück" ein zusätzliches inoffizielles Treffen der Bürgermeister der Inseln statt. Neben der Probe des gemeinsamen musikalischen Auftritts, ohne den das traditionsreiche Wochenende inzwischen undenkbar ist, dürften auch politische Themen angesprochen worden sein, die die Verwaltungen zurzeit bewegen.
Seit zwei Jahren gehört auch der Erfahrungsaustausch der Feuerwehren zu "Insulaner unner sück" dazu. Die Bedeutung dieses Treffens kann man aus der Tatsache ablesen, dass Langeoogs Gemeindebrandmeister Olaf Sommer und sein Stellvertreter Heiner Culemann wegen Terminüberschneidungen eigens mit dem Flugzeug für wenige Stunden nach Norderney reisten. Im Mittelpunkt standen dabei am Samstagmittag neben einem intensiven Austausch über aktuelle Fragen der Wehren eine Besichtigung der Wache auf Norderney mit der hier zur Verfügung stehenden Technik und dem Fahrzeugpark.
Das nächste Insulanertreffen findet vom 28. bis 30. März 2014 auf Borkum statt. Das gab die Unner-sück-SOKO von Borkum um "Mutti" Britta Erdwiens am Samstag am Ende eines Festabends im "Haus der Insel" bekannt. Sie hatten mit dem großen Team kurz nach Mitternacht die Bühne geentert und Regie und Mikrofon übernommen. Theo Kluin und Bürgermeister Frank Ulrichs übergaben die Flagge der "Sieben zum Verlieben" an die SOKO und Borkums Bürgermeister Georg Lübben, die sofort die Einladung an alle Inseln für das kommende aussprachen. Diese wurde mit großem Beifall sofort angenommen.
Zuvor hatte der Bürgermeister-Chor wieder den Chören der Insel nachgeeifert und ebenfalls seine musikalischen Qualitäten unter Beweis gestellt. Er war vom Publikum zunächst ungeduldig erwartet und dann wie Rockstars gefeiert worden. Neben Georg Lübben von Borkum, Dietmar Patron von Juist, Frank Ulrichs von Norderney, Edzard Meyer von Baltrum, Uwe Garrels von Langeoog, Bernd Fiegenheim von Spiekeroog und Holger Kohls von Wangerooge griffen auch Markus Stanggassinger und Stefan Krieger von Borkum zum Mikrofon.
Zum Auftakt des zweiten Abends hatte die "Big-Band der KGS Norderney" mit einen abwechslungsreichen Swingprogramm und Jazz-Klassikern von Duke Ellington bis Glenn Miller eindrucksvoll bewiesen, dass die musikalische Nachwuchsarbeit begeisternde Früchte trägt. Leiter Reiner Wester konnte berichten, dass die Big Band eines von fünf (!) Orchestern der Schule ist, von 300 Schülerinnen und Schülern spielen 160 ein Instrument. Vehement wurden zwei Zugaben gefordert, die die zu Recht stolzen Musiker gerne gaben.
Weitere Programmpunkte des Abends waren die "Line-Dancer" von Baltrum und Udo Bengen mit einer Geschichte von Oma Gerdes. "Level One" aus Emden sorgte zudem mit Schlagern zum Mitsingen und -klatschen dafür, dass es auf der großen Tanzfläche immer eng blieb.
Im Namen der Langeooger Gruppen dankte Gerrit Agena dem Orga-Team um Theo Kluin für den großen Einsatz und überreichte symbolisch ein Fass Bier für die anschließende Helferfete.
Mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche und einem Frühschoppen mit Livemusik ging das diesjährige Insulanertreffen dann stimmungsvoll zu Ende, die Vorfreude auf das Wiedersehen auf Borkum kann beginnen.
Die Juister fuhren am frühen Sonntagnachmittag wieder mit der "Frisia X" zurück, "Notdienst" hatte in diesem Jahr Wirt Bernd Lindemann, der seine Gaststätte "Börnie" an diesem Nachmittag für eine Schlusskundgebung geöffnet hatte.
Unsere Fotos zeigen die Juister Teilnehmer während ihres Auftritts am Freitagabend, unser Orga-Team auf Norderney, ein Blick auf das gemeinsame Konzert von Harmonia und dem Musikzug der Feuerwehr Borkum, ein Blick in den Saal und die Abreise der Borkumer, die mit einem großen Banner auf das nächste Treffen hinweisen.
Text: Klaus Kremer/Langeoognews - Bearbeitet von Stefan Erdmann
JNN-Fotos: Neypix, Norderney (2), Langeoognews, Langeoog (2), Britta Erdwiens, Borkum (6)

 
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