Juist Impression

Newsbeiträge

Rat und Verwaltung

Rat und Verwaltung: Grüne wollen Rikschas statt Elekto-Wegebahn als Flugplatzanbindung

Beigetragen von S.Erdmann am 28. Mai 2025 - 21:27 Uhr

Bild 0 von Grüne wollen Rikschas statt Elekto-Wegebahn als Flugplatzanbindung

Der Juister Insel-Dauerbrenner Flugplatzanbindung geht am Dienstag in die nächste Runde, denn dann tagt der Gemeinderat außerhalb der Reihe zu dem Thema. Dort wird über einen Beschußvorschlag gesprochen und abgestimmt, wonach die Verwaltung grünes Licht bekommen soll, eine Elektro-Wegebahn befristet anzumieten; ein entsprechendes Angebot liegt bereits vor.

Vor der Anmietung muss eine Genehmigung durch die Verkehrsbehörde für die Strecke Hafen-Flugplatz vorliegen, ebenso eine konkrete Absichtserklärung eines Fluganbieters mit einem Fahrplan für mindestens vier Flüge am Tag. Desweiteren muss eine Verpflichtung vorliegen, die einen Betreiber vertraglich verpflichtet, die Elektrowegebahn mindestens vier Mal täglich – nach Flugpassagieraufkommen auch häufiger - zwischen dem Hafen und Flugplatz zu fahren. Die ganze Sache soll maximal bis zum Ende der Herbstferien zum 02. November 2025 befristet werden.

Bereits Anfang April hatte der Gemeinderat durch entsprechende Beschlüsse hervorgehoben, dass eine Anbindung des Flugplatzes an das Dorf (Hafen) für die Insel unverzichtbar ist (Wir berichteten). Nachdem auch die gemischte Option (Pferdebus- und Elektrobahnanbindung) nicht durch die Fa. HUF angenommen worden ist, sieht sich die Verwaltung gezwungen, für Testzwecke kurzfristig und befristet eine Elektrowegebahn anzumieten. Das ist nicht unumstritten und wird bereits durch ein Bürgerbegehren begleitet, allerdings geht die Verwaltung davon aus, dass der denkbare positive Bürgerentscheid zu spät für eine Anbindung an den Flugplatz für die Sommersaison 2025 vorliegen wird. Der jetzt vorliegende Beschluss wird als Notlösung angesehen. Das finanzielle Risiko wird als gering angesehen, da der Betreiber die Kosten übernehmen wird.

Die Fraktion der Grünen im Rat will indes einen anderen Weg gehen: Sie stellen einen Antrag zum Kauf oder Miete von Rikschas für zwei bis vier Personen, mit denen es dann eine Anbindung Flugplatz – Dorf und sogar bis ins Loog geben soll. Auch hierfür liege ein Angebot vor, so dass hierzu ein Betrag von bis zu 25.000 Euro genehmigt werden sollte.

Damit bis zum Entscheid des Bürgerbegehrens ca Mitte/Ende August 2025 eine Lösung zur Verfügung steht und für die Saison eine Flugverbindung mit Anbindung möglich wäre, ist dieses in den Augen der Grünen eine Alternative zur E-Bahn. Die Flugzeuge können bis zu fünf Personen mitnehmen und ein Drittel der Gäste sind in den letzten Jahren mit dem Rad gefahren. Somit seien eine oder zwei Rikschas für 2 und 4 Personen die beste Alternative und eine schnelle Möglichkeit sofort mit dem Flugbetrieb zu beginnen. Und weiter heißt es in der Begründung der Grünen: „Wir als „Klimaneutrale Insel“ mit einem Alleinstellungsmerkmal der „Autofreiheit“ sollten auch so handeln und nicht „die Dose der Pandora“ öffnen."

Auf JNN-Nachfrage, wer die Rikschas betreiben und letzt und endlich in die Pedalen treten soll, erklärte Ratsfrau Heike Heiken, die zugleich zu den beiden Initiatorinnen des Bürgerbegehrens gehört, dass diese Frage noch zu klären ist. Der Antrag selbst ist auf den 27. Mai 2025 datiert, auf der Tagesordnung zur Ratssitzung am Dienstag steht er nicht.

Unser Foto zeigt eine Rikscha, wie sie auf Juist seit drei Jahren erfolgreich im Einsatz sind. Diese ist für zwei Personen, es gibt aber jetzt schon auf der Insel andere Modelle, die für mehr Personen ausgelegt sind.

TEXT UND FOTO: STEFAN ERDMANN