Bereits im Vorfeld hatte Thomas Koch erklärt, dass er für eine erneute Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung steht. Nach dreißig Jahren im Vorstand, davon zwanzig Jahre als 1. Vorsitzender, wollte er die Vereinsführung in jüngere Hände geben. Bereits vor zwei Jahren hatte der damalige 2. Vorsitzende Hans-Georg Peters sein Amt nach langen Jahren abgegeben und Sylvia Hupens übernahm dessen Posten. Damit war sie nun gut auf die Übernahme des neuen Amtes vorbereitet.

Da nun die Stelle des stellvertretenden Vorsitzenden vakant wurde, musste auch hier eine Neuwahl erfolgen. Einstimmig votierte die Versammlung für Jens Heyken. Als Schriftführerin wurde Heike Peters wiedergewählt. Auch sie ist bereits zwanzig Jahre auf diesem Vorstandsposten aktiv.

Koch bekam ein Abschiedsgeschenk vom Verein aus den Händen von Kassenwartin Silke Endelmann, die Versammlung dankte ihm mit viel Beifall für seinen jahrelangen ehrenamtlichen Einsatz für den Heimatverein.

Viel Platz nahm wieder der Rückblick auf das abgelaufene Jahr und die Berichte aus den zahlreichen Untergruppen ein. So informierte der Vorstand darüber, dass man mit 43 Personen am Insulanertreffen auf Langeoog teilgenommen hatte, wofür der Verein die Fahrtkosten übernahm. Die Belegung mit Ausstellern im vereinseigenen Insulanerhaus „Siebje“ sehr gut war, und man sei dabei, die Wetterfahne auf der Inselschule, die in den 50er Jahren von dem Juister Künstler Gerhard Nieter erstellt wurde, zu sanieren, damit sie wieder auf das Dach käme. Es wurde von Anschaffungen zur weiteren Digitalisierung von Bildern und Unterlagen im Archiv berichtet, hier ging ein großer Dank an Julia Findeisen, die sich sehr um die digitale Modernisierung des Vereines kümmert, so wird sie Homepage (www.heimatverein-juist.info) in ein modernes Gewand und mit aktuellen Infos versehen.

Weiter ist der Teilbereich „Memmertfeuer“ innerhalb der NO.PO.NI.RE.AG jetzt unter dem Dach des Heimatvereines angesiedelt, denn die Hobbyfischer sind kein eingetragener Verein, der Spendenquittungen ausstellen kann. Aus diesem Grund ist im Vorjahr auch die IG Loog eine Untergruppe im Heimatverein geworden.

Es wurde an das im Vorjahr verstorbene Mitglied Hans Kolde erinnert; man sei froh, dass dessen geschriebenes und fotografiertes Vermächtnis bereits zu Lebzeiten in das Archiv des Heimatvereines kam, was eine große Bereicherung für die Archivierung der Inselgeschichte darstelle. Ein besonderer Dank ging noch an Hans-Georg Peters und Andrzej Czapla, die ehrenamtlich zahlreiche Arbeiten am Haus „Siebje“ durchführten.

Anja Büsing konnte aus der Volkstanz- und Trachtengruppe „Juister Hupfdohlen“ vermelden, dass sich erfreulicherweise vier junge Frauen als Neumitglieder eingefunden hatten, die seit Mai letzten Jahres auch soweit waren, dass die bei öffentlichen Auftritten mittanzen. Gerne wünscht man sich jetzt noch weiteren männlichen Nachwuchs.Auch die zweite Tanzgruppe im Heimatverein, die Line-Dancer „Crows in Line“ konnten auf ein abwechslungsreiches Jahr mit einer großen Zahl von Auftritten zurückblicken, so Sylvia Hupens.

Aus der Gruppe „Kunst auf Juist“ berichtete dessen Leiter Ted van Melick, dass die Kunstausstellungen im „Haus des Kurgastes“ und „Altes Warmbad“ nicht nur bei den Gästen, sondern auch bei den Künstlern sehr beliebt sind, schon jetzt sei man bis 2029 ausgebucht. Ebenfalls habe man einen Kalender mit Juistmalerei erstellt, nachdem der Künstler Friedrich Fäsing die Insel verlassen habe (Anmerkung der Redaktion: Auch nach dem Weggang von Fäsing vor zwei Jahren gab es weiterhin immer einen Juist-Kalender von ihm.)

Der Freundeskreis Küstenmuseum wurde im Vorjahr in Freundeskreis Inselmuseum umbenannt, dabei ist beim Vereinsgericht (Amtsgericht) bei der Umbenennung festgestellt worden, dass der Vorstand nicht ausreichend besetzt war, dieses habe man aber problemlos ändern können, weil sich dazu Personen bereit erklärten, so Sylvia Hupens. Olaf Hollwedel von der Theatergruppe „Antjemöh“ freute sich, dass nach einer durch einen Trauerfall bedingten Pause jetzt die Proben für ein neues Theaterstück auf Hochtouren laufen. Probleme gäbe es mit dem Brandschutz, so mussten viele Bühnenteile und der Fundus aus dem „Haus des Kurgastes“ entfernt werden. Für dieses Jahr könne man noch die Bühnenteile für die Aufführung mit Spezialfarbe versehen und dort belassen, ob und wie dann zukünftig überhaupt noch Theateraufführungen möglich sein werde, müsse man dann ausloten.

Heike Peters berichtete, dass mit 120 Personen die Teilnahme an der Aktion Saubere Insel so groß war wie noch nie. Sie dankte vor allem der Feuerwehr für ihre tatkräftige Mitwirkung, dem DEHOGA für die dazu gespendete Grillwurst und von der Inselgemeinde vor allem Annette Steinkrauß, in deren Händen immer alle Vorarbeiten zur Organisation liegt.

In ihrer Eigenschaft als „Maibaum-Präsidentin“ teilte Peters mit, dass die Aufstellung und Bewachung durch den Schützenverein im Vorjahr gut geklappt hatte. Dazu muss man wissen, dass der Schützenverein immer im Focus steht, seit die Norddeicher den Juister Baum 1968 geklaut hatten, als nämlich die Schützen für die Bewachung zuständig waren. In diesem Jahr wird nicht der TSV Juist, sondern die NO.PO.NI.RE.AG den Maibaum aufstellen und bewachen. Der TSV wünschte den Tausch, weil das nächste Jahr für sie ein Jubiläumsjahr ist.

Ilka Köhler wies darauf hin, dass es nunmehr fünfzig Jahre her ist, dass die Frauenbosselgruppe „Unner uns Juist“ entstand. Auch in diesem Jahr hätten sie neue Werferinnen dazu bekommen, besonders erfreulich sei, dass drei Mädchen, die ein freiwilliges soziales Jahr auf der Insel ableisten, so aktiv dabei wären. Weniger gut liefe die Jugenddisco, so Köhler. Hier gab es wieder durch Schulabgänge einen Wechsel, bei der neuen Elternschaft seien wenig gebürtige Insulaner dabei, die bereit sind, z.B. als Aufsicht dort mitzuwirken, so „liegt die Disco derzeit leider brach“.

Carsten Poppinga grüßte von „Herrn Laus und Herrn Knecht“ (Nikolaus und Knecht Ruprecht), die auch im letzten Dezember wieder auf Juist dabei waren. Er dankte besonders dem Fuhrbetrieb Jochen Schwips für ein Gespann und „Ersatzrentiere“ sowie der Stutenkerlbäckerei, wo einige Väter wieder die Stutenkerle für die Kinder backten. Zudem hätte der alte Vorsitzende Koch immer dem Nikolaus in den Wagen geholfen, man sei gespannt, wie sich die neue Vorsitzende Hupens am 6. Dezember machen wird.

Simone Heyken, Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Loog, berichtete von zahlreichen Festen, sie dankte dem Feuerwehrmusikzug und den Line-Dancern für die alljährliche Mitwirkung. Im vergangenen Winter und Frühling war die IG Loog besonders gefordert, denn mehrmals am Tag mussten die Kellerräume im „Loogster Huus“, in die alles für die Feste gelagert ist, wegen des hohen Grundwasserstandes über Wochen ausgepumpt werden.

Andreas Arneke von der Gruppe „Alt Juist“, hatte wieder einige Dinge aus dem Archiv herausgekramt. So zeigte er eine Ansichtskarte, die der Heimatverein im Vorjahr erwerben konnte, die im Jahr 1899 von Foto Paulsen in Norden erstellt wurde, damals war das Hotel „Kurhaus“ gerade mal ein Jahr alt. Schwerpunktmäßig ging er diesmal auf den scheidenden Vorsitzenden Thomas Koch ein und hatte zahlreiche Bilder aus seinem Wirken als Vorsitzender, Volkstänzer oder Theaterspieler rausgesucht.

Unser Foto zeigt (jeweils v.l.n.r.) vordere Reihe der scheidende Vorsitzende Thomas Koch, die neue Vorsitzende Sylvia Hupens, der neue Vize-Vorsitzende Jens Heyken.
Hintere Reihe Schriftführerin Heike Peters, Kassenwartin Silke Endelmann und Digitalisierungsbeauftragte Julia Findeisen.

TEXT UND FOTO: STEFAN ERDMANN

Drucken | PDF