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Rat und Verwaltung: „Seeferienheim“ gehört immer noch nicht der Gemeinde
Wie geht es weiter mit dem Seeferienheim? Diese Frage stellte JNN auf der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am Donnerstagabend, die Antwort verwunderte Presse und Zuhörer dann doch sehr: Das Seeferienheim ist immer noch nicht im Eigentum der Inselgemeinde! Im März klang das noch ganz anders.
„Seeferienheim soll nach Ostern endgültig übernommen werden“ titele JNN am 20. März dieses Jahres. In dem Artikel ging es um die Kenntnisgaben der Verwaltung von der Ratssitzung vom 19. März 2024, darin heißt es: „Das Interessenbekundungsverfahren für das ehemaligen Jugendferienheim, welche seit vier Jahren leer steht, ist abgeschlossen. Es gibt zwei Interessenten, die das Anwesen pachten und betreiben wollen, diese werden nach Ostern nach Juist kommen und ihre Konzepte vorstellen. Auch der Kaufvertrag sei soweit in trockenen Tüchern, der Verwaltungschef geht davon aus, dass die Gemeinde Mitte April wohl endgültig Eigentümerin des Grundstückes mit seinen vier Gebäuden wird.“
Und am 4. Juli hieß es auf JNN: „Bürgermeister Dr. Tjark Goerges informierte auf der letzten Ratssitzung, die am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus stattfand, über den Sachstand „Seeferienheim“. Nach einem Interessenbekundungsverfahren und weiteren Gesprächen sei nun nur noch ein Interessent für das Objekt übrig geblieben. Dieser wolle demnächst zur Insel kommen, um sich die Technik und Substanz der Gebäude anzusehen.
Dieser sei zwar zwischenzeitlich dagewesen, habe die Gebäude lediglich von außen ansehen können, hieß es nun vom Verwaltungschef. Den Interessenten gäbe es weiterhin, er habe auch ein Konzept vorgestellt, allerdings will er zusammen mit einem Architekten kommen, die Gebäude von innen ansehen und dann ein Angebot unterbreiten, so Goerges weiter. Das sei aber immer noch nicht möglich, eben weil das „Seeferienheim“ weiterhin im Eigentum des Ferien- und Freizeitdienstes des Kirchenkreises Dortmund-Lünen ist.
Diese seien bisher immer noch nicht mit dem Kaufvertrag übergekommen und man warte noch drauf, so Georges. Dem Vernehmen nach soll es Probleme bei der Erstellung des Vertrages gegeben haben. Zuvor wollen jetzt aber erst Vertreter der Kirche nochmal nach Juist zu einer Besichtigung kommen, das alles soll „in den nächsten Tagen“ passieren. Goerges geht davon aus, dass dann auch bald der Vertrag unterzeichnet werden könne, anschließend wäre der Weg für Interessent und Architekt ins Innere frei.
Allgemein wurde festgestellt, dass das Grundstück und die Straße davor in diesem Sommer sehr ungepflegt war, in den Vorjahren hatte der Kirchenkreis öfters ein Juister Hausmeisterbetrieb dorthin geschickt. Goerges: „Wir haben sogar Arbeiten durchgeführt, z.B. haben wir abgefallene Zaunplatten wieder angeschraubt, was wir eigentlich gar nicht gedurft hätten.“
Ansonsten bot die Tagesordnung vom Bauausschuss kaum interessante Themen. So wurde die Verwaltung beauftragt, die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zu prüfen, wobei es um den Bau einer Inselkate an der Flugplatzstraße ging. (Es scheint sich dabei aber nicht um die bereits genehmigten Inselkaten, über die wir mehrfach berichtet hatten, zu handeln). Desweiteren wurde das Einvernehmen zu einer Abweichung vom Bebauungsplan in der Cirksenastraße abgelehnt, weil man damit einen Präzedenzfall schaffen könnte, der zukünftige Anträge auf Überschreitung der Grundflächenzahl begünstigen könnte.
Bei den Kenntnisgaben wurde mitgeteilt, dass die Gemeinde derzeit mit allen Beteiligten verhandle und Gespräche führe, damit die Flugplatzanbindung über den 4. November hinaus bestehen bleibt. Dabei wird auch eine Elektroanbindung geprüft, bei der nächsten Ratssitzung hofft Goerges, bereits mehr dazu sagen zu können.
Nachmittags sei eine Eingabe der IG Loog im Rathaus eingegangen, wo es um die zukünftige Bebauung des ehemaligen Munier-Grundstücks geht. Diese Eingabe soll beim nächsten Bauausschuss behandelt werden.
Es folgte noch eine knapp zehnminütige öffentliche Sitzung vom Bäderausschuss, hier wurde mehrheitlich beschlossen, dass mit der Firma Iventos Eventagentur, Marketing & Design ein Vertrag abgeschlossen wird, damit Rechtssicherheit bei der Ausrichtung und Durchführung des Musikfestival zum Himmelfahrtswochenende 2025 herrscht. Mit der Zustimmung zum Vertrag können die Vorbereitungen zum Festival frühzeitig durchgeführt werden, was im Ausschuss allgemein begrüßt wurde. (Der komplette Vertragsinhalt kann von Interessierten im Bürgerinfo aus der Seite der Gemeinde Juist eingesehen werden).
Bei den Kenntnisgaben berichtete Thomas Vodde davon, dass das Magazin 2025 (Prospekt) pünktlich auf den Markt käme. Zudem sollen am 7. Oktober die Unterlagen für das Fotomotiv Schriftzug „Juist“ versandt werden. Am 11. November soll die Submission erfolgen, einen Monat später kann der Auftrag vergeben werden und im April 2025 soll das Projekt fertig und abgeschlossen sein.
TEXT UND FOTO: STEFAN ERDMANN