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Aus der Region: Hohe Wellen auf Bühne, Int Dörp und der Frisia XI
Bunt und herzlich war am Wochenende einmal mehr das große Fest "Insulaner unner sück" und hat damit seinen lebendigen Kultstatus untermauert. Die Insel Wangerooge hat am vergangenen Samstagabend nach zwei tollen Tagen die Flagge von Langeoog übernommen und wird 2025 Gastgeber sein. Ebenfalls am Samstagabend traten die Juister Gruppen im „Haus der Insel“ auf.
Das ganze Langeooger Orga-Team war auf die Bühne gekommen, um sich für eine tolle Veranstaltung den verdienten Applaus abzuholen, bevor Raimund Buss und Klaus Kremer die Flagge an das Team um Uschi Boog überreichten. Sie lud vom 28. bis 30. März auf die östlichste der "Sieben zum Verlieben" ein. Zuvor hatte der Chor der Bürgermeister wieder unter der Leitung von André Ebbinghaus (Norderney/Juist) die Bühne gerockt.
Das Wochenende hatte ein breites kulturelles Programm geboten, von der ersten Abendveranstaltung am Freitag über "Musik und Tanz im Feuerwehrhaus", das Konzert der Gospelchöre und Tanz, Schulchor & Schulband an der Inselschule bis zum Finale am Samstag im „Haus der Insel“. Der besondere Gänsehautmoment ist dann immer, wenn der ganze Saal zum Abschluss des offiziellen Teils die von den Döntje Singers bekannte Hymne "Die Sieben zum Verlieben" singt. Anschließend wurde im Foyer die Nacht zum Tag gemacht und kräftig weiter gefeiert.
Ein fester Bestandteil von Insulaner unner sück ist der gemeinsam Auftritt aller Juister Gruppen, in diesem Jahr gestaltet von der Volkstanz- und Trachtengruppe Hupfdohlen, der Theatergruppe Antjemöh, dem Shantychor und den wandlungsfähigen Crows in Line. Die Tänzer zeigten eine Auswahl aus ihrem großen Repertoire von Ostfriesischen Singtänzen und Tänzen aus Deutschland, Schweden, Dänemark, Belgien , Holland, Österreich und Jugoslawien. Beste Unterhaltung war dann wieder bei der Theatergruppe Antjemöh garantiert, die für die Veranstaltung den Hotel-Sketch „Outsourcing“ aus der Feder des Juister Theaterautors Stefan Erdmann vorbereitet hatte. Der Shantychor der Insel sang Seemannslieder und zum Abschluss präsentierte sich "Crows in Line" bei Musik und Outfit vielseitig. Alle zusammen sangen dann noch einmal für Publikum.
Für das Publikum hatte das Orga-Team als Überraschung noch Tierfiguren aus der Strandung tausender Ü-Eier vor sieben Jahren vorbereitet, die im Saal an interessierte verteilt wurden.
Bevor dann der Chor der Bürgermeister unter der Leitung von André Ebbinghaus den „Drunken Sailor“ mit einem besonderen Inseltext sang und das Publikum im Saal aktiv einband, ehrten die Moderatoren Torsten Meyer und Gerrit Agena gemeinsam mit Doreen Richter vom Schießverein Olaf Hollwedel von Juist als Sieger des Schießens. Mit 42 von 50 Ringen setzte er sich knapp gegen Uli Löhmann von Juist (41) und Susi (40) durch.
Am frühen Freitagmorgen ging es auf Juist los. Damit bei dem niedrigen Wasserstand die Abfahrt pünktlich erfolgen konnte, war die „Frisia XI“ bereits am Vorabend gekommen. 43 Mitglieder von Theatergruppe, Volkstanz/Trachtengruppe, Shanty-Chor, Line Dancer und vom Feuerwehrmusikzug ein Mitglied nahmen an der Fahrt teil. (Der Musikzug selbst war ja zum Landslehrgang, der am selben Wochenende stattfand, siehe Artikel an anderer Stelle hier auf JNN).
Nach kurzem Aufenthalt auf Norderney und Aufnahme der Teilnehmer von dort ging es weiter nach Baltrum, mit 170 Personen war das Schiff jetzt gut voll, aber von dort nach Langeoog ist es nur eine halbe Stunde. Die Fahrt ging dann – da es bereits nach Hochwasser war – außen herum, d.h. an der Strandseite entlang, wobei das Langeooger Rettungsboot „Secretarius“ vorweg fuhr, da die Retter ihr Revier immer genau kennen. Einige Teilnehmer meinten, es hätte unterwegs mal gut geschaukelt – aber die wussten ja noch nicht, was am Sonntag passieren würde.
Leider hatten einige Juister Teilnehmer mit ihrer Unterkunft nicht ganz soviel Glück gehabt, aber gut, man braucht das Bett ja eh immer nur wenige Stunden.
Am Freitagabend trafen sich die meisten Juister im „Haus der Insel“, um die Auftritte der Inseln Spiekeroog, Wangerooge und Baltrum zu sehen, anschließend war großes Zusammensein im Foyer. Aber auch die Gaststätte „Int Dörp“, wo ein sehr schönes Modell vom Juister Seezeichen vor der Tür steht, war ein Dreh- und Angelpunkt für alle.
Samstagmorgen gab es wieder zahlreichen Angebote wie Kutschfahrten, Fahrradtouren, Museum, Wasserturm usw. Ab elf Uhr war dann Frühschoppen und Mittagessen im Feuerwehrhaus. Hier gab es auch wieder Musik und Jacob Habbinga als der einzige Juister Feuerwehrmusiker spielte hier beim befreundeten Musikzug der Borkumer mit.
Viel Anklang fand am frühen Nachmittag auf das gemeinsame Gospelkonzert der Langeooger, Borkumer und Wangerooger Gospelchöre, hier waren ebenfalls einige Juister Teilnehmer als Zuhörer dabei. Die Mitglieder vom Juister Schützenverein waren zum Schießstand, wo sie von Stefanie Bents in Empfang genommen wurden. Auch die Mitglieder der Theatergruppe hatten sich sehr gefreut, Steffi zu sehen, den unter ihrem Mädchennamen Stefanie Loock hatte sind einst auf Juist in zahlreichen Theaterstücken sehr erfolgreich mitgewirkt.
Juists amtierender Schützenkönig „Stefan I“ Erdmann konnte indes nicht mit zum Schießen, fast zeitgleich fand nämlich das Inselpressetreffen statt. Das gibt es schon seit vielen Jahren, und diesmal trafen sich die Schreiber und Fotografen bei Klaus und Elke Kremer von der „Langeoognews“, wo bei Kaffee und Kuchen die insularen Probleme der Schreibenden erörtert wurden. Mit dabei waren diesmal die Vertreter von „Moin von Wangerooge“, „NWZ Wangerooge“, „Ostfriesisches Gastgewerbe“, „Langeoog News“, „Baltrum online“, „JNN JUIST NET NEWS“ sowie „Borkum Aktuell“ bzw. „Borkum Erleben“. Die Norderneyer Vertreterin konnte nicht erscheinen, weil zur selben Zeit Soundchek für Norderneys Auftritt am Abend war.
Sonntagmorgen um 10:00 Uhr ging es zurück. Mit zwei Zügen der geschmückten Inselbahn ging es wieder zum Hafen, wobei die Langeooger den Gästen der anderen sechs Inseln noch einen schönen Abschied am Bahnsteig und in der Frachtumschlaghalle bereiteten.
Mit voller Kraft ging es dann mit der „Frisia XI“ los, denn der Ostwind hatte im Gegensatz zu Freitag weiter zugenommen und ein geringer Wasserstand war vorausgesagt worden. Wieder ging es zwischen Langeoog und Baltrum raus und am Strand von Baltrum entlang. Hier ging es richtig rund, denn der Seegang hatte durch den Wind sehr zugenommen. Obwohl die Fahrt nicht allzu lange dauerte, wurde doch einige der Insulaner seekrank. Aber alles ging gut, das Schiff passierte alle kritischen Stellen bei der Einfahrt zwischen Baltrum und Norderney, ab dann wurde es eine ruhige Fahrt. Juist selbst wurde äußerst knapp, vor der Hafeneinfahrt kam das Schiff kurz an Grund, denn es war bereits weit nach Hochwasser und das Wasser entsprechend abgelaufen. Aber mit dem letzten Wasser klappte es noch, zehn Minuten später wäre wohl nichts mehr gegangen. Die „Frisia XI“ blieb noch bis Montag auf Juist, denn an eine Rückfahrt nach Norderney war nun nicht mehr zu denken. Ein Teil der Langeoogfahrer kehrte dann noch in die „Spelunke“ zu einer Abschlußbesprechnung ein, für die Wirt Deti extra schon am frühen Nachmittag geöffnet hatte.
Da wir aus technischen Gründen nur maximal zehn Fotos hier einstellen können, folgen getrennt noch weitere Bilder vom Treffen hier auf JNN.
TEXT: KLAUS KREMER/LANGEOOGNEWS, STEFAN ERDMANN
FOTOS: ANDREAS BEHR/BORKUM AKTUELL, STEFAN ERDMANN, SABINE HINRICHS/BALTRUM ONLINE