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Rat und Verwaltung: Stelle für mehr Kontrollen auf Juist kann nun ausgeschrieben werden
Einstimmig sprach sich der Rat auf seiner Sitzung am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus dafür aus, einen Sperrvermerk im Stellenplan für eine Stelle Sachbearbeitung Qualitätsmanagement und Kontrollen aufzuheben. Damit kann die Stelle, die mit 19 Wochenstunden angesetzt ist, von der Verwaltung ausgeschrieben und besetzt werden.
Geplant ist dann, dass dieser Mitarbeiter oder auch Mitarbeiterin unterwegs sein soll und Dinge wie z.b. ob Dauerwohnraum auch als solcher genutzt wird, kontrolliert. Dabei gibt es eine große Anzahl von Betätigungsfelder, so möchte Ratsherr Meint Habbinga (Pro Juist) gerne Angelegenheiten aus dem Bauordnungsrecht oder Zweckentfremdungssatzung kontrolliert wissen, ebenso die Kurbeitragskontrollen bei den Schnellfähren, all dieses wäre seiner Meinung nach noch nie kontrolliert worden. Ratsherr Gerhard Jacobs (CDU) würde gerne mehr Kontrollen bei Dingen sehen, die bisher „nur sehr bedingt“ kontrolliert würden, wie etwa die Straßenreinigung, Lärmschutz oder das Anleinen von Hunden. Laut Bürgermeister Dr. Tjark Goerges sei in jedem Fall vorgesehen, dass der Rat turnusmäßig informiert werden soll, was passiert und was kontrolliert wird oder wurde.
Für den Ausschuss für Schule, Soziales und Sport wurden neue Mitglieder benannt. Als Vertreterin der Eltern wurde Carina Janssen-Visser benannt, Stellvertreterin Ilka Köhler, und als Vertreter der Schüler Donna Magull, Stellvertreter Pepe Bolte.
Wie schon zuvor im Bauausschuss wurde die Verwaltung beauftragt, einen Antrag auf Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zu prüfen. Dabei geht es darum, dass an der Flugplatzstraße ein drittes kleines Haus (sogenannte Inselkate) entstehen soll. Da die vorgesehene Fläche dazu nicht als Baugebiet ausgewiesen ist, müsste zuerst ein vorhabenbezogener Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden.
Desweiteren stimmte der Rat – wie zuvor der Bäderausschuss – dafür, der Firma Iventos Eventagentur, Marketing & Design in Bochum den Auftrag für die Planung und Umsetzung des Musikfestivals zum Himmelfahrtswochenende 2025 zu erteilen. Lediglich Gerhard Jacobs stimmte gegen die Auftragserteilung.
Erstmalig nach vielen Jahren wurde die Gemeindehaushaltssatzung mit den Erfolgs- und Vermögensplänen der Eigenbetriebe und der Stellenplan für 2024 einstimmig angekommen. Die Pläne wurden von Kämmerer Peter Jansen vorgestellt, Haushaltsberatungen fanden nicht statt, da dieses alles zuvor in nichtöffentlichen Haushaltsberatungsgesprächen abgehandelt wurde, zudem ist das Jahr schon fast um, so dass die Zahlen feststehen und keine Spielräume mehr zulassen. Das wurde von Ratsmitglied Gerhard Jacobs bemängelt, er hätte ich gewünscht, dass mehr Geld, z.B. für Straßenbaumaßnahmen, ausgegeben würde, allerdings sei das nun in diesem Jahr alles nicht mehr machbar. Im kommenden Jahr soll der Haushalt früher auf den Weg gebracht werden. (Anmerkung der Redaktion: Wer sich für das Zahlenwerk der Juister Kommune interessiert, findet die Satzung und alle Anlage im Bürgerinfo der Internetseite der Inselgemeinde unter www.gemeinde-juist.de)
Bei den Kenntnisgaben der Verwaltung berichtete der Bürgermeister, dass man weiter dabei sei, eine Lösung für die Anbindung Flugplatz – Ort auch über den November hinaus zu finden. Hier würden die ersten Angebote vorliegen, wobei auch eine elektrobasierte Notlösung mit einem Pendelverkehr Flugplatz – Hafen geprüft werde.
Nach langer Zeit fand wieder eine Hafenkommissionssitzung statt, hier nahm alles teil, was am und im Hafen beteiligt ist. Dabei ging es um die zukünftige Entwicklung des Hafens, hier sollen alle Beteiligten ihr Vorschläge, was noch notwendig sei, einfließen lassen, damit ein Aufstellungsbeschluss für den Hafenbereich erfolgen kann. Der Hafen wurde übrigens im September 1984, also vor genau 40 Jahren eingeweiht.
Der Verwaltungschef berichtete auch von einer Versammlung der Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann e.V., wo auch die Inselgemeinde Mitglied ist. Erfreulich sei hier die positive Entwicklung der Anzahl von fliegerischen Gruppenlehrgängen, was ja während der Coronazeit völlig zum Erliegen gekommen war. Jetzt würde es wieder bis zu 70 Kurse mit 60 bis 70 Personen geben, d. h. bis zu 4.000 Teilnehmer kämen wieder pro Jahr an die Jubi.
Negativ bewertet wurden die weiter rückäufigen Fluggastzahlen von Norddeich aus, was weniger Start- und Landegebühren und auch weniger Gäste im Flughafenrestaurant bedeutet. Auch hier sei die Inselgemeinde gefordert, so Goerges. So werde derzeit ein neues Restaurantkonzept entwickelt, eventuell stehe auch ein Pächterwechsel an.
Am 5. November soll die diesjährige Deich- und Dünenschau stattfinden, diese sei nichtöffentlich, so der Bürgermeister. Es sollen dort auch Fragen zum Deichvorlandgelände wie z.B. was passiert in diesem Winter mit den Handkarren, die am Hafen abgestellt werden, angesprochen werden.
Zudem berichtete der Bürgermeister darüber, dass die Verwaltung eine neue Quartiersmanagerin gefunden hätte. Diese sei zwischenzeitlich im Dienst und arbeite sich erst mal überall ein, um einen Überblick zu bekommen, anschließend würde sie sich auch der Öffentlichkeit vorstellen.
Fördermittel aus dem sogenannten Wattenmeer-Achter sind im Moment nicht zu erwarten. Die zur Verfügung gestellten Mittel seien weitestgehend ausgeschöpft, allerdings hätten davon besonders die großen Inseln Norderney und Borkum profitiert. Erst 2026 werde dieser Topf wieder aufgefüllt, dann würde Juist auch wieder mit entsprechenden Anträge dabei sein.
Unser Foto zeigt eines der beiden Inselkaten an der Flugplatzstraße, wovon eine dritte errichtet werden soll.
TEXT UND FOTO: STEFAN ERDMANN