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Aus der Region: Ein Schiff wird kommen – jetzt auch wieder von Borkum

Beigetragen von S.Erdmann am 11. Apr 2023 - 13:17 Uhr

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Die Emder Reederei AG Ems wird in diesem Sommer nach längerer Pause wieder Ausflugsfahrten von Borkum aus anbieten. Eingesetzt werden soll dafür das Fahrgastschiff „Störtebeker“, welches die letzten zwei Jahre fast ausschließlich als sogenannter Auflieger im Neuen Binnenhafen von Emden lag. Geplant sind auch wieder Fahrten nach Juist.

Mit einer Zulassung für 172 Passagiere ist das Schiff ideal für Ausflüge über die Ems, zu den Inseln oder Seehundsbänken, Rundfahrten oder ganz individuell für Charterfahrten zum Beispiel für Familien- oder Firmenfeiern oder auch für die letzte Reise. Die AG „EMS“ kaufte das Schiff bereits Ende 2018 in den Niederlanden, wo es zuletzt im niederländischen Lauwersoog im Einsatz war.

Aber es hatte keine deutsche Zulassung mehr und musste in Abstimmung mit dem DNvGL (Klassifierzungsgesellschaft Det Norske Veritas/Germanischer Lloyd) zunächst wieder auf die neue Fahrgastschiffsrichtlinie abgestimmt werden. Da der Einsatz für das Schiff erst noch nicht klar war, hatte man es mit der Renovierung nicht eilig. Zuerst wurde der Rumpf überholt und dann wurde die Innenausstattung erneuert. Die Arbeiten fanden auf der Diedrich-Werft in Oldersum statt, dort liegt es auch aktuell, um für den neuen Einsatz fit gemacht zu werden.

Corona bescherte dem Schiff dann 2020 die ersten Fahrten, die es auch nach Juist führten. Die AG Reederei Norden-Frisia wollte ihr Ausflugsschiff „Frisia X“ mehr im Fährdienst nach Juist einsetzen, damit die Fahrgäste nicht zu eng saßen, so ging „Störtebeker“ dort in Charter und übernahm die Ausflugsfahrten von Greetsiel aus. Urlaub in Deutschland war im dem Jahr Trumpf und zeitweise war der Andrang in der Hauptsaison so stark, dass die größere „Wappen von Borkum“ die Fahrten Greetsiel-Juist fuhr.

MS „Störtebeker“ wurde 1969 auf der Husumer Schiffswerft für die Wyker Dampfschiffreederei (WDR) gebaut und war fortan zwischen den Halligen unterwegs. 1972 wurde das Schiff verlängert, um mehr Passagiere befördern zu können. 2010 wurde es schließlich in die Niederlande verkauft, wo es erst Ausflugsfahrten von der Insel Terschelling und später ab Lauwersoog absolvierte. Ende 2018 wurde es dann von der AG Ems erworben, wobei der Name trotz der mehrfachen Eignerwechsel seit 1969 unverändert geblieben ist.

Das Schiff ist 30,5 m lang und 6,32 m breit und hat einen Tiefgang von 0,97 m. Dadurch ist für den Einsatz im Wattenmeer besonders geeignet. Es wird von zwei Maschinen der Firma Deutz mit je 169 kW angetrieben.

Die Ausflugsfahrten von Borkum nach Juist wurden jahrzehntelang vom Kapitän Gerhard „Herzi“ Eilers mit der „Wappen von Juist" durchgeführt, und auch als die Reederei Norden-Frisia das Schiff übernahm, fanden diese Fahrten weiterhin statt. Doch 2022 stellte die Reederei Norden-Frisia das Schiff außer Dienst, so dass es im Vorjahr gar keine Angebote mehr von Borkum aus gab, denn das zweite Ausflugschiff der AG Ems, die „Wappen von Borkum“, wird schon länger zu Fahrten von Cuxhaven aus eingesetzt. Zwar fuhr man mit der „Frisia XI“ von Norderney über Juist Tagesfahrten nach Borkum, aber nicht in die Gegenrichtung.

Ab Mai geht es nun los. Je nach Hochwasser wird es Fahrten über eine Flut mit kurzem Aufenthalt von rund zwei Stunden oder Tagesfahrten über zwei Tiden mit sieben bis acht Stunden Zeit auf der Insel geben. Auf Borkum wird der zukünftige Einsatz von „Störtebeker“ sehr begrüßt, dann Schiffsausflüge stellen auf Inseln und in Küstenbadeorten immer ein wichtiges Angebot für die Gäste dar.

TEXT UND ARCHIVFOTOS (aus Sommer 2020): STEFAN ERDMANN

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