Die Katastrophenfähigkeit der Insel müsse geprüft werden: „Was machen wir, wenn es keinen Strom mehr gibt,“ so Georges, sei die Frage, die in der derzeitigen Situation bei allen Kommunen gestellt wird. Weltweit gebe es täglich bis zu 70.000 Internetangriffe, somit sei es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, wenn der Strom mal ausfällt. Dabei gibt es Vorgaben der Prüfung für den Fall, dass Stromausfälle bis 14 Tage anhalten.

Auch über die Schadstoff-Unfallbekämpfung wurde im Oktober mit dem NLKWN gesprochen. Hier sei zu prüfen, „was wir an zusätzlichen Leistungen übernehmen“, so der Bürgermeister. Gegebenenfalls müsse dafür auch ein Boot angeschafft werden.

Mit dem NLWKN sei auch über die Dünenabbrüche an der Bill gesprochen worden. Da hier langsam wieder ein alter Bunker aus den Dünen herausbricht, soll dieser durch die BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) entfernt werden. Hierdurch müsste entsprechend schweres Gerät (Schredder usw) zu Insel, welches ggf. über den Strand angeliefert werden kann. Goerges hatte auch darüber gesprochen, dass die Westbake nur noch zehn Meter von der Abbruchkante entfernt steht: „Wenn sie weg ist, dann ist sie weg, das geht so nicht.“ Auch wenn die Baken heute für die Seefahrt kaum noch eine Bedeutung haben, seien sie doch wichtige Elemente der Insel.

Angesprochen wurde auch das Sandlager (Fotos) im westlichen Zwischendeichgelände (gegenüber Nordsee-Hotel, Haus Getrude). Hier handelt es sich um sogennnten Z-Null-Sand, der überall verwendet werden kann. Das Sandlager wurde seinerzeit eingerichtet, um Material zu sammeln für eine zweite Hafenzufahrtsstraße, die über den Deich führen und an der Kreuzung Billstraße/Sonnenstraße münden sollte. Seitdem wurde dort immer wieder Sand abgelagert, denn auf solche Ideen, wie den Sand zum Festland abfahren zu lassen, kam man damals gar nicht. Allerdings haben die späteren Verwaltungschefs und Gemeinderäte das Projekt mit der neuen Straße nicht mehr weiterverfolgt.

Bei einer Fortbildung der HVB (Hauptverwaltungsbeamte, in der Regel Bürgermeister) ging es als Schwerpunkt und Windenergieanlagen. Faktisch soll zwei Prozent der Fläche in ganz Deutschland für Windenergie genutzt werden soll, jedes Bundesland prüfe das jetzt, so auch der LK Aurich. Zwar sollen Nationalparkareale nicht angetastet werden, dennoch seien die Hürden für die Errichtung nach unten gegangen. Goerges: „Auch Juist kann einen Antrag auf eine Windkraftanlage stellen, dass muss der Rat aber wollen.“ Auch bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen – nicht nur auf Dächern, sondern auch auf Freiflächen – gäbe es nun zahlreiche Vereinfachungen für die Errichtung.

Arno Klaassen von der Bauunterhaltung berichte, dass die Projekte Nationalparkhaus und Küstenmuseum beide gut liefen. Zwar fehle ab und an Material und es gäbe wie überalll Verzögerungen bei den Lieferzeiten, aber insgesamt sei man zufrieden und rechnet mit einer Fertigstellung zu den anvisierten Terminen.

Der Bürgermeister informierte auch über die Ukraine-Flüchtlinge auf Juist, diese Infos waren auch Bestandteil seiner Ansprache zur Volkstrauertag/Friedenssonntag, so dass diese in unserem Beitrag „Volkstrauertag: Plötzlich ist der Krieg ganz nah“ finden.

Unser Fotos zeigt das Sandlager im westlichen Zwischendeichgelände, wobei der Sand inzwischen teilweise total überwachsen ist.

JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN

Drucken | PDF