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Heimatverein e.V.

Heimatverein e.V.: Thomas Koch führt Heimatverein vier weitere Jahre

Beigetragen von S.Erdmann am 01. Dez 2021 - 22:05 Uhr

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Der Juister Heimatverein konnte kürzlich noch seine Jahreshauptversammlung für das Jahr 2020 im Hotel „Friesenhof“ durchführen, was am Jahresanfang nicht möglich war. Turnusgemäß standen Wahlen von Teilen des Vorstandes an. Neben Schriftführerin Heike Peters, die einstimmig wiedergewählt wurde, stand auch der Posten des 1. Vorsitzenden zur Wiederwahl an. Amtsinhaber Thomas Koch wurde hier einstimmig wiedergewählt.

Eigentlich wollte dieser sich nach vielen Jahren an der Spitze aus der Vorstandsarbeit zurückziehen. Da aber derzeit keine passende Person zur Verfügung stand und die Harmonie und Zusammenarbeit im aktuellen Vorstand sehr gut sei, habe er sich entschlossen, noch eine Amtsperiode mitzumachen. Allerdings stellte Koch auch klar: „In vier Jahren bin ich über siebzig, dann ist in jedem Fall Schluss.“

Da die Kassenunterlagen noch beim Steuerberater lagen, konnte Kassenwartin Silke Koßmann keinen Bericht vorlegen, daher entfiel auch der Bericht der Kassenprüfer und die Entlastung des Vorstandes. Auf der nächsten Jahreshauptversammlung sollen dann die Berichte für 2020 und 2021 vorgelegt und abgehandelt werden.

Im Jahresbericht des Vorstandes stand wieder das Haus „Siebje“ im Vordergrund. Wie 2. Vorsitzender Hansgeorg Peters ausführte, wurde dort im Berichtsjahr das Dach erneuert, was sich infolge des Lockdowns nicht ganz so einfach gestaltete. Als sehr ärgerlich für den Verein war auch der Diebstahl des 7. Längengrades auf dem Deich, leider verliefen die Ermittlungen ergebnislos. Dank Ted van Melick und dem NLWKN konnte ein neuer Kupfer-Längengrad eingearbeitet werden.

Zudem hat sich der Heimatverein gemeinsam mit dem Segelklub Juist an der Besorgung und Aufstellung des Museumskreuzers „Siegfried Boysen“ beteiligt. Als Platz war der der westliche Ortsausgang ausgesucht. Koch äußerte seinen Unmut darüber, dass sich darüber Zweitwohnungsinhaber der – zudem etwas entfernt wohnenden - Nachbarschaft so negativ geäußert hätten. Um des lieben Friedens willen habe man es dann auf einem Ersatzplatz am Bootshafen aufgestellt. Im Winter steht das Schiff am Bootshaus, weil es dann hinter den Deich muss. Das sei aber für den Heimatverein keine endgültige Lösung, für diese Zeit solle noch ein besserer Platz gefunden werden.

Für den Heimatverein und seine Untergruppen war 2020 kein gutes Jahr, denn wegen dem Lockdown fiel alles aus. So konnte kein großer Maibaum aufgestellt werden, die Aktion „Saubere Insel“ verlief improvisiert, aber dennoch recht gut. Silke Endelmann berichtete von den Trachten- und Volkstanzgruppe sowie den Line-Dancers, dass das Jahr mit Tanzseminaren gut anfing, nach dem Insulanertreffen auf Norderney im März war dann aber schlagartig Schluss mit allen Aktivitäten. Nach einem letzten Übungsabend am 11. März 2020 haben die Volkstänzer erst am 22. September 2021 wieder zusammen getanzt. Auch bei den Bosselfrauen sah es ähnlich aus.

Von der Theatergruppe „Antjemöh“ berichtete Stefan Erdmann, dass man für die Saison 2020 wieder spielfähig war und eine Kriminalkomödie aufführen wollte. Zwei Wochen vor der Premiere kam dann das Aus, nur mit einer Sondergenehmigung durfte man überhaupt noch die Bühne abbauen und verstauen. Auch im Frühjahr dieses Jahres waren Proben nicht möglich. Alle eingeplanten Spieler sind aber weiterhin auf der Insel, so dass man jetzt auf das kommende Jahr hofft.

Ted van Melick von der Kunst-Gruppe berichtete von den Ausstellungen im Haus des Kurgastes und Altem Warmbad, die 2020 nicht so gut liefen, weil die Gäste erst fehlten. Wegen dem späten Start in diesem Jahr sollen die Ausstellungen auch in 2022 weiterlaufen, zumal beide bisher recht erfolgreich liefen. Von dem Juister Olaf Fiedler habe der Kunstkreis zwei Bilder geschenkt bekommen, außerdem würden demnächst die Motive für die neuen Hochzeitsstelen vor dem Warmbad gegossen.

Auch gab es einen kleinen Ausblick auf die nächste Zeit. So plant man, an Gebäuden mit einem historischen Bezug entsprechende Schilder anbringen zu wollen, die Hochzeitsstelen sollen aufgebaut werden, und man will sich um die Flüchtlingssteine (das sind kleine Grabsteine aus Ton, die man nach dem Krieg auf die Gräber der damals auf Juist untergebrachten Flüchtlinge aus den Ostgebieten aufgesetzt hatte) kümmern. Diese Steine wurde später zusammen vor die Friedhofskapelle gesetzt und haben im Laufe der Jahrzehnte gelitten und sind nun abgängig. Außerdem beteiligt sich der Heimatverein zur Hälfte an den Kosten für einen neuen Bühnenvorhang im Haus des Kurgastes. Man geht davon aus, dass dieser im Frühjahr 2022 angeschafft werden kann.

Die frühere Gruppe „Küstenmuseum“ ist jetzt im „Förderkreis Küstenmuseum“ eingeflossen, wo auch die Juist-Stiftung und die Inselgemeinde Mitglieder sind. Hier habe man die Neugestaltung der Ausstellung in diesem Winter finanziell unterstützt.

Man hofft außerdem, am 6. Februar 2022 einen Klönnachmittag mit einem Vortrag einer Teilnehmerin der Polarexpedition mit dem Forschungsschiff „Polarstern“ anbieten zu können. Zudem wünscht man sich, dass das im Vorjahr ausgefallene Treffen „Insulaner unner sück“ am 18. bis 20. März 2022 auf Borkum stattfinden kann. Der Heimatverein will zukünftig jugendliche Teilnehmer finanziell unterstützen, so Koch, besonders vor dem Hintergrund „das Borkum sehr teuer geworden ist.“ Am 25. Januar 2022 will man gerne die Hauptversammlung für 2021 machen.

Krönender Abschluss war wieder der Jahresbericht der Forschungsgruppe „Alt Juist“, wo Andreas Arneke auch zahlreiche Dias zeigte. Sehr erfolgreich war die Aktion „Alt-Juist im Home-Office“, wo er jeweils während der Lockdowns 2020 und 2021 fünfzig alte Juister Fotos in zwei Facebook-Gruppen präsentierte, was sehr viel Anklang gefunden hatte. Zudem konnte der Schaukasten am Memmertfeuer mit Fotos vom Heimatverein ausgestattet werden. Auch wurde das Archiv um wertvolle Exponate erweitert, so haben die Kinder des verstorbenen Fritz van Freeden das Archiv ihres Vaters übergeben. Dieser war begeisterter Schmalfilmer und jahrzehntelange mit seiner Kamera überall dabei. Weitere Schmalfilme von ihrem Vater Rudolf Haars hatte auch Uda Haars an den Heimatverein übergeben. Eine Vielzahl von Ordnern kamen von Hans Kolde, der in vielen Jahrzehnten sehr viele Dinge über Juist mit geschichtlichem Hintergrund verfasst und gesammelt hatte. Besonders erfreulich nannte es Arneke, dass diese Ordner hervorragend sortiert und archiviert von Kolde kamen, so dass man damit arbeiten kann, ohne vorher lange archivieren zu müssen. Gerne hätte man Hans Kolde auf der Hauptversammlung begrüßt, aber er wollte aufgrund seines sehr hohen Alters bei Dunkelheit nicht mehr seine Wohnung im Ostdorf verlassen.

Unser Foto zeigt den aktuellen Vorstand vom Heimatverein. (V.l.n.r.) Schriftführerin Heike Peters, Kassenwartin Silke Koßmann, 1. Vorsitzender Thomas Koch, 2. Vorsitzender Hansgeorg Peters.

JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN