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Heimatverein e.V.: Erinnerungsgrabstätte am Dünenfriedhof wurde fertig gestellt
Abgeschlossen wurden nunmehr die Aufbauarbeiten für ein neues Projekt vom Heimatverein Juist, nämlich der Einrichtung einer Erinnerungsgrabstätte auf dem Dünenfriedhof der Insel. Dieser wurde in der Nordostecke des Geländes eingerichtet.
An dieser Erinnerungsstätte sollen alte Grabsteine von Persönlichkeiten, die eine besondere Bedeutung in der Geschichte oder Gegenwart der Insel hatten, ihren Platz finden. Die ersten vier Steine stehen jetzt, und kürzlich wurden die Arbeiten durch das Aufstellen entsprechender Informationsschilder abgeschlossen.
Der Anstoß für einen solchen Ort kam aus Hage, wo nämlich Martin Luserke, Gründer der „Schule am Meer“ und Buchautor, im Jahr 1968 seine letzte Ruhestätte fand. Da die Zeit der Grabstätte abgelaufen und die Familie sie nicht mehr weiterführen wollte, fragte diese beim Juister Heimatverein an, ob der die Grabstätte weiterführen wollte. „Wer fährt nach Hage und pflegt dort das Grab, war die erste Frage, die wir uns stellten“, so Thomas Koch, Vorsitzender des Heimatvereines. Die zweite Frage war, wer geht in Hage auf den Friedhof, um sich an Luserke zu erinnern, denn seine aktiven Wirkungsstätten waren Juist, sein Boot „Krake“ und Meldorf in Schleswig-Holstein.
Der Heimatverein hatte zu der Zeit bereits die Grabstätten von Dr. Enno Arends auf dem Kirchenfriedhof und von Fritz Hafner auf dem Dünenfriedhof übernommen. „Da reifte bei uns im Vorstand langsam die Idee einer zentralen Erinnerungsstelle mit diesen Grabsteinen“, so Koch. "Die Familie Luserkes war mit der Verlegung des Grabsteines von Hage nach Juist einverstanden, auch bei Rat und Verwaltung gab es schnell grünes Licht für das Projekt und die Inselgemeinde stellt den Platz unentgeltlich zur Verfügung“, freute sich Koch.
Die Familie Ringstmeyer vom Hotel „Westfalenhof“ trat ebenfalls an den Vorstand heran, dort hatte man schon seit Jahren den Grabstein von Hausgründer Claas-Peter (der nur CP genannt wurde) Freese (verstorben 1951) hinterm Haus stehen. Da dieser auf Juist in den Aufbaujahren des Tourismus sehr viel geschafft hatte, sprach man sich im Vorstand dafür aus, auch diesen Stein mit aufzunehmen. So machten sich die Grabsteine von Hage, vom Hotel und vom Kirchenfriedhof auf den Weg zum Dünenfriedhof, und der Hafner-Stein wechselte dort den Platz. Für das fachgerechte Aufstellen der teilweise sehr schweren Steine sorgte das Juister Bauunternehmen Rehfeldt, welches dafür mit einem Radlader anrückte.
Eine Beschilderung informiert nun über die Menschen, die seinerzeit unter den Steinen begraben wurden, ebenso wurde dort ein QR-Code angebracht, der per Handy auf die Homepage vom Heimatverein führt, wo es dann weitere Informationen über die Persönlichkeiten gibt.
Die Erinnerungsgrabstätte kann jederzeit um weitere Gedenksteine erweitert werden. Der Platz wird aber keinesfalls zum „Abstellplatz für alte Grabsteine“, betonte der Heimatvereinsvorsitzende. Nur die Steine von Personen mit besonderer Bedeutung, diese kann sowohl in politischer, gesellschaftlicher oder kirchlicher Funktion liegen, sollen dort aufgestellt werden. Über die Zulassung der Grabstelle entscheidet letztlich und unanfechtbar der Heimatvereins-Vorstand, Grundvoraussetzung ist dabei natürlich auch die Zustimmung der Familie. Gegebenenfalls wird der Heimatverein auch für die Kosten des Transportes dorthin sorgen, denn mit der Bereitstellung des Steines geht dieser auch in das Eigentum des Heimatvereines über.
Unser Foto auf der Startseite zeigt die neue Erinnerungsstätte mit (vorne rechts) dem Heimatvereinsvorsitzenden Thomas Koch, dahinter Vize-Vorsitzender Hans Georg Peters und Schriftführerin Heike Peters.
Ein weiteres Foto zeigt die fertige Gedenkstätte, es folgen die vier derzeit dort aufgestellten Grabsteine, weitere Bilder entstanden bei der Aufstellung der Grabsteine durch die Firma Rehfeldt, die letzte Aufnahme zeigt Thomas Koch und Heike Peters beim Ausrichten der Infoschilder.
JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN (6), THOMAS KOCH (3), HANS GEORG PETERS (1)