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Rat und Verwaltung

Rat und Verwaltung: Feuerwerk soll nach erfolgreichem Start in 2019 wiederholt werden

Beigetragen von S.Erdmann am 22. Aug 2018 - 16:07 Uhr

Nur wenige Punkte hatte der Bäderausschuss auf seiner öffentlichen Sitzung am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“ zu behandeln. Einstimmig wurde der Auftrag zum klimaneutralen Druck des neuen Urlaubsmagazin, Gastgeberverzeichnis und Infoheft für das nächste Jahre vergeben. Das Auftragsvolumen liegt bei rund 40.600 Euro, den Zuschlag erhielt die Druckerei Kern GmbH in Bexbach, welchen auch den Katalog für 2018 schon gedruckt hatte. Zudem lag man mit der Summe 5.900 Euro unter dem von der Kurverwaltung kalkulierten Betrag.

Ebenso wurde der Jahresabschluss und der Lagebericht des Eigenbetriebes Kurverwaltung für das Wirtschaftsjahr 2017 festgestellt. Ebenso wurde die Betriebsleitung entlastet und der Jahresverlust in Höhe von 662.021,11 Euro auf die neue Rechnung vorgetragen. Der Verlust wird über den Haushalt der Gemeinde in 2018 gedeckt.

Keine Mehrheit fand ein Antrag von Ausschussmitglied Angela Engel (CDU), die die Abstimmung jetzt und in Zukunft in drei Punkten (Feststellung des Jahresabschlusses, Betriebsleitungsentlastung und Abdeckung des Jahresverlustes) aufteilen und getrennt über die Punkte abstimmen wollte. Gerhard Jacobs (CDU) kündigte für die nächste Ratssitzung einen Antrag an, wonach die Verwaltung zehn konkrete Vorschläge erarbeiten und vorlegen soll, womit das Ergebnis des Eigenbetriebes Kurverwaltung verbessert werden könne.

Nur Ausschussvorsitzender Björn Westermann (Pro Juist) konnte sich mit dem Vorschlag der Verwaltung anfreunden, eine Liste mit allen Vermietbetrieben der Insel zu erstellen und auf der Homepage der Kurverwaltung einzustellen. Vier Ausschussmitglieder stimmten dagegen, zwei enthielten sich.

Wie Marketingleiter Thomas Vodde dazu ausführte, sollten hier alle Betriebe aufgeführt werden, die Tourismusbeitrag zahlen müssen und ihr Einverständnis für eine Veröffentlichung abgeben würden. So sprach Ausschussmitglied Martina Poppinga (SPD) auch von einem Projekt das der „Wiedergutmachung für den Tourismusbeitrag“ dienen solle. Gerhard Jacobs (CDU) wollte den Antrag der Verwaltung ablehnen, da diese Liste im Widerspruch zum Gastgeberverzeichnis stände, wo jeder Vermieter gegen entsprechende Gebühr erscheinen sollte.

Für Unmut beim Ausschuss sorgte auch ein Punkt, wo das Protokoll einer Sitzung genehmigt werden sollte, die bereits Anfang September vergangenen Jahres stattfand. Bürgermeister Dr. Tjark Goerges führte dazu aus, dass es sich hier um ein „Uraltprotokoll einer ehemaligen Mitarbeiterin“ handelte. Dieses sollte bereits im Februar genehmigt werden, war allerdings zu dem Zeitpunkt nicht im Ratsinformationssystem für die Ausschussmitglieder einsehbar. Da sich nach so langer Zeit keiner mehr richtig an die Sitzung erinnern konnte, enthielten sich alle Ausschussmitglieder der Stimme, Angela Engel stimmte sogar gegen die Genehmigung. Sie forderte zudem die Verwaltung auf, sich an die geltende Satzung zu halten und der Protokollführerin gleich nach der Sitzung die Zeit zur Verfügung zu stellen, das Protokoll zu schreiben. Es könne nicht angehen, dass ein Protokoll einer Septembersitzung erst fünf Monate später beim Ausschuss oder Rat zur Genehmigung lande.

Vodde informierte bei den Kenntnisgaben darüber, dass am 17. August wieder ein Feuerwerk auf der Insel stattgefunden hatte, er bezeichnete dieses als Erfolg. Mit einem Kostenrahmen von 1.300 bis 1.500 Euro sei es durchaus machbar, dieses in der kommenden Saison wieder zweimal durchzuführen. Allerdings sollte im Ausschuss noch mal über den Standort nachgedacht werden.

In der Einwohnerfragestunde wies ein Hotelier darauf hin, dass die Kontrolle des Kurbeitrages am Flugplatz lückenhaft sei. Wenn die Abfertigung auf der Insel nicht besetzt wäre, würde der Pilot die Fluggäste in Empfang nehmen, am Flughafen Norddeich würde dann kein Kurbeitrag kontrolliert oder nachkassiert. Der Bürgermeister entgegnete, dass seiner Meinung nach bei Abflügen von und nach Norddeich die Abfertigung auf Juist immer besetzt wäre, man wolle dieser Sache aber nachgehen.

Auf die Nachfrage nach den Saisonzeiten für 2019 antwortete Marketingleiter Vodde, das man diese Zeiten nicht mehr festlegen würde, da es in der Vergangenheit oftmals zu Missverständnissen gekommen wäre, weil die Betriebe zum Teil andere Zeiten für sich eingeplant hätten. Es gäbe lediglich bei der Kurverwaltung eine Art Hauptsaison, wo der Kurbeitrag in voller Höhe erhoben würde. Das soll in 2019 weitestgehend unverändert zu diesem Jahr bleiben, die kurbeitragsfreie Zeit (wegen Schließung und Überholung des Erlebnisbades) wurde für den 07. Januar bis 01. März 2019 festgesetzt.

Ebenfalls auf Nachfrage gab der Bürgermeister die Gäste- und Übernachtungszahlen für das erste Halbjahr 2018 bekannt. Demnach besuchen 59.055 Gäste bis zum 30.06.18 die Insel (2017: 59.667), bei den Übernachtungen wurden 396.261 gezählt, im Vorjahr waren es 385.454, d. h. es sei eine Steigerung von 2,8 Prozent zu verzeichnen.

Die Reederei Norden-Frisia hatte hingegeben bis zum 30.06.18 ein Minus von 3,8 Prozent errechnen, was rund 6.000 Beförderungen ausmachte. Im Juli habe man etwas aufgeholt, was aber in erster Linie den Tagesgast betraf, für den Dauergastbereich errechnete die Reederei bis Ende Juli ein Minus von 3,5 Prozent. Goerges kommentierte diese Zahlen damit, dass die Reederei bei ihren Beförderungszahlen alle Fahrgäste, also auch Handwerker, Saisonmitarbeiter, Tagesgast und Insulaner mitzähle, die Kurverwaltung hingegen nur den auf der Insel länger verweilenden Gast. Zudem habe sich erfreulicherweise die Aufenthaltsdauer verlängert, blieb der Gast in 2017 im Durchschnitt 6,48 Nächte, waren es in diesem Jahr 6,71 Nächte.