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Rat und Verwaltung: Gastronomie am Kurplatz bringt kaum Einnahmen für Kurverwaltung

Beigetragen von S.Erdmann am 18. Apr 2017 - 18:00 Uhr

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„Ich kann damit nicht zufrieden sein, aber etwas anderes haben wir nicht“, so Marketingleiter Thomas Vodde auf der letzten Bäderausschusssitzung zum Tagesordnungspunkt, wo es um die Vergabe der Gastronomie am Kurplatz für die Jahre 2017 bis 2019 ging. Lediglich ein Gastronom hatte sich aufgrund der Submission gemeldet, und der will auch nur 1.800 Euro plus MWST für die gesamten drei Jahre zahlen.

Man müsse überhaupt froh sein, dass es ein solches gastronomische Angebot überhaupt gäbe, denn der Gast erwartet so etwas zu den großen Veranstaltungen auf dem Kurplatz, so Vodde weiter. Bürgermeister Dr. Tjark Goerges sieht den Grund für das mangelnde Interesse der Gastronomie darin, dass die meisten Betriebe kein zusätzliches Personal für solche Veranstaltungen hätten. Der einzige Anbieter hätte hingegen mehrere Pachtbetriebe laufen und könne daher auf den größten Personalpool zurückgreifen. Ausschussmitglied Björn Westermann (Pro Juist) sieht die Gründe mehr in den hohen Fracht- und Unterstellkosten für die Fahrzeuge (Bierwagen usw.), zudem seien für ihn mehr Veranstaltungen mit Gastronomie wünschenswert.

Sein Fraktionskollege Jan Doyen-Waldecker stellte fest, dass die Sache sicher mehr Bewerber ziehen würde, wenn sie attraktiver wären. Martina Poppinga (SPD) bemängelte, dass Vereinbarungen wie z. B. die Verwendung von Mehrzweckgeschirr und Gläsern teilweise nicht eingehalten würde, dennoch würde nichts passieren. Die angebotene Summe sei in ihren Augen „ein Witz“, sie regte zukünftig eine Umsatzbeteilung an, was laut Vodde bisher noch nicht angedacht war.

Den angebotenen Betrag trug Gerhard Jacobs (CDU) nicht mit: „So eine Summe für einen Dreijahres-Exklusivvertrag, da kann ich nur dagegen stimmen.“ Der Bürgermeister sprach davon, dass man die drei Jahre aufgenommen habe, um das Angebot interessanter zu machen, denn für drei Jahre würde ein Interessent eher Investitionen für Geschirr, Bierwagen usw. tätigen, als wenn man nur für eine Saison ausschriebe. Mit der Gegenstimme von Jacobs wurde der Beschlussvorschlag auf die Vergabe schließlich angenommen.

Einige Punkte drehten sich auch um den „Juist-Töwerland Katalog 2018“ (Prospekt), so sollen die Gebühren für die Inserenten unverändert bleiben, die Auflage wurde auf 25.000 Exemplare festgesetzt, das dazugehörige Infoheft auf 27.000 Exemplare. „Wir können dieses Ding nur stemmen, wenn genug mitmachen“, sagte Björn Westermann, der darauf verwies, dass sich die Auflage innerhalb von fünf Jahren halbiert habe und es z. B. einen Rückgang von 14 Prozent bei den Anzeigen von 2016 zu 2017 gegeben hatte. Da er im Vorjahr schon Veränderungen gefordert hatte und nichts passierte, stimmte Westermann bei allen Punkten zum Katalog dagegen.

Die Festsetzung der Saisonzeiten im Katalog hielt Werksausschussmitglied Markus Sander für völlig überflüssig, da die einzelnen Vermietbetriebe da stark von abweichen würden. Vodde erklärte, dass diese Zeiten für die Preistabellen unverzichtbar seien. Angela Engel (CDU) stellte ebenfalls fest, dass dieses für die Vermieter schwer zu verstehen und für die Vermieter schwer zu erklären sei.

Zudem sprach sich der Ausschuss dafür aus, 10.000 Euro als Sofortmaßnahme in diesem Jahr für Verbesserungen im „Haus des Kurgastes“ freizugeben. Dem war ein Antrag von Gerhard Jacobs (CDU) vorangegangen, der damit einen getrennten Kinderspiel- und einen Jugendraum erstellen, einen Kinderwagenplatz schaffen und den Leseraum in den kleinen Saal im Obergeschoss verlegen will. Obwohl es hier zahlreiche offene Fragen gab (z. B. Lärmentwicklung im kleinen Saal bei Tagesveranstaltungen nebenan im großen Saal) stimmte der Bäderausschuss einstimmig zu. Eine angedachte Erhöhung der Summe auf 15.000 Euro wurde verworfen, nach dem Einwand von Kämmerer Jansen, dass er im Haushaltsentwurf jetzt die 10.000 Euro eingerechnet hätte und dann wieder Verschiebungen vonnöten seien. Der Antrag von Gerhard Jacobs beinhaltet für das kommende Jahr und die Zukunft des Hauses noch andere mittel- und längerfristige Maßnahmen, über die noch beraten werden soll.

Unser Foto zeigt die Westseite vom „Haus des Kurgastes“, wo oben im kleinen Saal der Leseraum einen neuen Platz bekommen soll, damit unten ein Raum für die Jugend frei wird. Dort sollen dann Fußballkicker, Billardtisch und Tischtennisplatte ihren Platz finden. Diese Dinge stehen derzeit teilweise im Kinderspielraum, teilweise in einem sogenannten Lichthof, wie man das Ende des Flures im Osten des Hauses nennt. Die weiteren Bilder zeigen den aktuellen Ist-Zustand im Inneren des Hauses (Leseraum, Kinderspielzimmer und der Lichthof).

JNN-FOTOS (4): STEFAN ERDMANN

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