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Aus der Region: Inseldialog zur Schiffbarkeit des Wattenmeeres

Beigetragen von JNN am 24. Aug 2016 - 08:30 Uhr

An Bord des Fahrgastschiffes "Frisia XI" der AG Reederei Norden-Frisia fand jetzt der "Inseldialog" statt, eine Gesprächsrunde der Inselbürgermeister, Landräte, Reedereien, von NPorts, der Wasserwirtschaft vom Wirtschaftsminister und Umweltministerium zur verkehrlichen Inselversorgung statt, zu der Wirtschaftsminister Olaf Lies eingeladen hatte.

Während einer dreistündigen Schifffahrt in der Fahrrinne zwischen Norderney und Juist erörterten die Eingeladenen die schwierige Situation einer ausreichenden guten Schiffbarkeit der Fährverbindungen und der Häfen zwischen Inseln und Festland. Anschließend berichteten die für ihren Zuständigkeitsbereich benannten Teilnehmer in einem Pressegespräch das Ergebnis. Für die Inseln durfte Langeoogs Bürgermeister Uwe Garrels sprechen.

Er betonte die Bedeutung ausreichend langer Transportzeitfenster, um die anreisenden Gäste insbesondere bei geballten Wochenendanreisen in angemessener Zeit auf die Inseln und wieder zurückbringen zu können. Nur dann geht dieses Geschäft nicht an andere Urlaubsorte, die zeitlich ebenso schnell erreichbar sind, verloren. Die Konferenz sah die Notwendigkeit regelmäßiger Unterhaltungsarbeiten mindestens zum Erhalt des Status quo als eine Besonderheit der Fährverbindungen im Watt, die nicht mit den Verhältnissen im Straßenbau vergleichbar seien, weil dort nach der Fertigstellung der Fahrbahnen für lange Zeit kein Unterhaltungsbedarf mehr besteht. Im Umfeld eines dynamischen natürlichen Systems sind jedoch regelmäßigen Unterhaltungsspülungen und immer wieder auch Auskofferungen sandiger Sedimente in Häfen und Fahrrinnen notwendig. Während die Unterhaltungsspülungen das durch Strömung herangetragene Feinmaterial aufwirbeln und mit dem Strom wegführen lassen, kann das sandige Material wegen seines hohen Eigengewichtes kaum bewegt werden, es muss ab und zu ausgekoffert und aus den Hafenbecken und Fahrrinnen entfernt werden. Dafür bedarf es zugelassener Klappstellen im Wattenmeer und an Land.

Da der genaue Bedarf sich aus den vor Ort herrschenden Verhältnissen entwickelt und durchaus schwankend sein kann, bedarf es flexibler, sich der Dynamik der Landschaft anpassender Lösungen. So ist aus Sicht der Inseln, Küstengemeinden und Reedereien wichtig, dass sie sich nur mit einem Verhandlungspartner auseinandersetzen müssen. Das sollte das Wirtschaftsministerium in Abstimmung mit dem Umweltministerium sein. Hier müssen Verfahren entwickelt werden, die standarisierte Verfahren für Verklappungsgenehmigungen anbieten, ohne dass jedesmal ein vollständig neues Antragsverfahren erforderlich ist. Je nach Örtlichkeit könne eine Verbringung des sandigen oder auch schlickigen Sedimentes an Land, in einem Polder oder im Wattenmeer geeignet sein.

Der Landkreis Wittmund hatte in einer gemeinsamen Stellungnahme zur verkehrlichen Anbindung der Inseln, die Uwe Garrels formuliert hatte, die Bedeutung der Inselversorgung auch für die gesamte Küste und deren Häfen betont. Eine Nutzung des wirtschaftlichen Potenzials der Urlaubsregion im Nationalpark sei nur möglich, wenn das Land hier Infrastrukturhilfe leiste. Die Kosten der Unterhaltungsarbeiten würden die betroffenen Eigentümer leisten können, die Genehmigungsverfahren seien die kritische Stelle im System.

TEXT: KLAUS KREMER/LANGEOOG NEWS