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Segelklub Juist: Nicht alle Posten konnten beim SKJ besetzt werden

Beigetragen von S.Erdmann am 22. Feb 2015 - 23:42 Uhr

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"Der Patient Bootshafen ist immer noch krank, mit schneller Genesung ist nicht zu rechnen, jetzt ist der Rat, dessen Mitglieder zu 92 Prozent auch SKJ-Mitglieder sind, gefragt, dass der Patient nach sieben Jahren endlich aus dem Bett kommt," mit diesen Worten fasste Olaf Weers, Vorsitzender vom Segel-Klub Juist (SKJ) die Situation am Hafen auf der Jahreshauptversammlung zusammen. Eine große Zahl von Mitgliedern fand sich am Samstagabend im Hotel "Friesenhof" zusammen, um eine umfangreiche Tagesordnung abzuarbeiten.

Der hohe Schlickeintrag ist immer noch das Hauptproblem für den SKJ, das in jedem Jahr immense Kosten verursacht. Dennoch liegen auch andere Dinge an, so Weers in seinem Ausblick für die nächste Zeit. An den Hallen stehen umfangreiche Reparatur- und Sanierungsarbeiten an, auch sei eine Vereinsgastronomie am Hafen wünschenswert. Das Bootshaus mit seinem Clubraum liege zu weit abgelegen. Unverständlich sei es auch, dass der Rat einen Antrag der Wassersportler auf Anschaffung eines kleinen Treckers ablehnte und es lieber sieht, wenn die Boote mit einem großen Trecker einer Spedition weiterhin transportiert werden.

In Kürze sollen die ersten Arbeitsdienste für die Saisonvorbereitung stattfinden, am 12. März kommt das niederländische Räumboot "Bizon" erneut nach Juist, um den Bootshafen wieder anlaufbar zu machen. Hierzu kommt auch wieder der Fahrer der Vorjahre wieder nach Juist, um die Arbeiten durchzuführen. Nach einem Einsatz in Südholland liegt das Schiff jetzt zur Überholung in Delfzijl.

Nachdem die Firma Elbeplan ihr Räumboot, dass in vielen anderen Häfen gemeinsam mit dem Hopperbagger "Seekrabbe" eingesetzt wurde, verkauft hat, besteht jetzt ein großes Interesse von anderen Vereinen und Hafenbetreibern nach dem "Bizon", so Weers. Da das Schiff aber quasi für Juist gebaut und schon länger eingesetzt würde, wird es auch weiterhin für den SKJ zur Verfügung stehen, das habe Firmeninhaber und SKJ-Mitglied Arie Heuvelman dem Vorstand versichert.

Dem Vorschlag eines Mitgliedes für den Ankauf des Schiffes durch den SKJ wurde eine klare Absage erteilt, denn dann benötige man auch einen Fahrer dafür. Der Juister Kapitän Gerhard Eilers warnte eindringlich vor einem Kauf, da ein solches Schiff sehr hohe Wartungskosten verursacht.

Auch standen turnusmäßig einige Neuwahlen an. Neuer stellvertretender Vorsitzender im Verein wurde Mirko Scholl. Dessen Vorgänger Thomas Steimer stand nach sechs Jahren für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Der SKJ-Vorsitzende sprach Steimer Dank und Anerkennung für seine nicht immer einfache Tätigkeit im Verein aus.

Als Schriftführerin wurde Julia Löhmann für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Hajo Bengen und Wilhelm Eilers bleiben weiterhin Regattaleiter, und Frauke Eilers wird als Sportwartin und Festwirtin auch zukünftig fungieren. Nur mit Mühe konnte das Amt des Jugendwartes wieder besetzt werden, diese Aufgabe will jetzt Friedrich Fäsing übernehmen. Vakant blieben allerdings die Posten der Stellvertreter für den Kassenwart und die Schriftführerin. Die bisherigen Amtsinhaberinnen Edda Rust und Silke Endelmann standen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.

Der Vorstand teilte zudem mit, dass auch in der kommenden Saison Dirk Wilhelm wieder als Hafenmeister fungieren wird. Dieser wird wieder als Selbstständiger auf Stundenbasis tätig sein. Im Gegensatz zum fest angestellten Hafenmeister der ersten Jahre es neuen Hafens würde der SKJ durch diese Änderung rund 8.000 Euro im Jahr einsparen, so Kassenwart Dr. Ulrich Borchers.

Olaf Weers teilte mit, dass im kommenden Jahr der bisherige Kassenwart sein Amt abgeben wird. Er selbst würde die Wahl eines neuen Kassenwartes dann vor die Wahl des 1. Vorsitzenden setzen. Sollte sich kein geeigneter Kassenwart finden, würde er für eine Wiederwahl ebenfalls nicht mehr zur Verfügung stehen. Derzeit gäbe es einen ehemaligen Juister, der ein Steuerbüro auf dem Festland führt und bereit wäre, das Amt dann zu übernehmen. In dem Fall müsse aber eine Satzungsänderung erfolgen, weil jetzt Vorstandmitglieder ihren Wohnsitz auf der Insel haben müssen.

Eine ganze Reihe von Wassersportlern konnte für langjährige Mitgliedschaft mit Urkunden und Ehrennadeln geehrt werden. Dies waren: für 25 Jahre: Ortwien Janssen, Reiner Koch, Helga Ahrends, Lorenz Birkner, für 40 Jahre: Peter Freese, Dr. Friedrich Bode, Stefan Erdmann, Jörg Ulrichs, Jan Wübben, Harm Jaspers jun., für 50 Jahre: Cornelie Schmidt, Franz Veit, Uwe Schulz, Gustav Steimer, für 60 Jahre: Peter Eilers, Ludwig Weers, Albertus Poppinga und Gerhard Eilers. Am längsten im Verein ist der ehemalige Juister Habbo Habbinga (es gibt zwei Personen mit dem gleichen Namen im Verein, die heute beide auf dem Festland leben. Der jetzt Geehrte hatte früher das Geschäft "Zigarren Habbinga" und lebt heute in Bochum). Habbinga wird per Post noch eine Ehrung für 65jährige Mitgliedschaft bekommen.

Viel Zeit nahm die Beschlussfassung über drei Anträgen ein. Da es sich um Satzungsänderungen handelt, konnten sie im Vorjahr nicht behandelt werden und standen nun auf der Tagesordnung. Abgelehnt wurde der Antrag eines Mitgliedes vom Festland auf Verlängerung der Ladungsfrist für Hauptversammlungen und einer weiteren Ladung, wenn dann eventuelle Anträge eingegangen sind. Er begründete das Verfahren damit, dass jedes Mitglied wissen sollte, über was für Anträge abgestimmt werden soll und dann ggf. anreist. Weers nannte dieses Verfahren für nicht durchführbar, da man auf der einen Seite keine Posten wie stellvertretenden Schriftführer besetzen könne, auf der anderen Seite würde eine zusätzliche Einladung sehr viel Mehrarbeit und zudem noch Portomehrkosten von 350 Euro verursachen. Mit Rücksicht auf die Planungen der auswärtigen Mitglieder könne man aber gerne die Einladung zur Hauptversammlung zukünftig schon früher versenden. (Derzeit liegt die Ladungsfrist bei 14 Tagen)

Ebenfalls abgelehnt wurde ein weiterer Antrag, wonach zukünftig nur noch Mitglieder mit Hauptwohnsitz auf Juist aufgenommen werden sollten. Die große Mehrheit sprach sich aber gegen die Ausgrenzung von auswärtigen Mitgliedern aus. Angenommen wurde hingegen ein Antrag, wonach die schriftliche Stimmübertragung bei Versammlungen auf ein dort anwesendes Mitglied wieder abgeschafft werden soll. "Diese Regelung hat zu viel bürokratischem Aufwand geführt und in den drei Jahres ihres Bestehens hat sie auch nicht einmal zu einem dadurch veränderten Abstimmungsergebnis geführt", so Weers. Wer an Abstimmungen auf Versammlungen des Klubs teilnehmen will muss zukünftig wieder selbst erscheinen.

Auch das vergangene Jahr ließ man Revue passieren, wobei Olaf Weers seinen Rückblick mit einen kräftigen Schuss Ironie auf den zögerlichen Fortgang hinsichtlich der Schlickproblembeseitigung bei den entsprechenden Behörden würzte, getreu dem Motto "Der Schlick ist ja schon so gut wie weg". Als größte Maßnahme nannte er die Neuausrichtung der Steganlage, wofür viele Arbeitsdienste anfielen. Im Vorjahr gab es vier Neueintritte, demgegenüber standen 16 Austritte. Weers dankte besonders den vielen ehrenamtlich tätigen Helfern bei der Regattafeier.

Sportwartin Frauke Eilers lobte die starke Beteiligung beim Ansegeln zur Bill und dem Absegeln nach Norddeich. Regattaleiter Wilhelm Eilers zeigte sich zufrieden mit dem neuen Kurs in der Memmertbalje, da hier für alle Boote ausreichend Wassertiefe vorhanden ist. Thomas Steimer von der Hafenkommission lobte die starke Teilnahme bei den Arbeitsdiensten beim Hafenumbau: "Viele Wassersportler haben hier weit mehr als die notwenigen Pflichtarbeitsstunden geleistet." Durch die Umgestaltung der Anlage würde künftig weniger Arbeit anfallen, da bei der Baggerung jetzt die kompletten Hauptstege verlegt werden können, ohne dass man die Fingerstege abbauen und an Land bringen müsste. Steimer wünsche sich weitere Mitglieder, die in der zurzeit recht dünn besetzten Hafenkommission aktiv mitwirken würden. Ein Bericht über die Jugendarbeit gab es mangels Jugendwart nicht.

Bürgermeister Dietmar Patron sprach den Geehrten und Neugewählten seine Glückwünsche aus. Er nannte es schade, wenn man Posten in einem Verein nicht mehr besetzen könne. Auch sei es bedauerlich, dass die Beseitigung der Schlickproblematik doch länger dauert, aber er sei zuversichtlich, dass man eine Lösung finden wird.

Unser Foto zeigt die an diesem Abend neugewählten und geehrten Wassersportler zusammen mit SKJ-Vorsitzenden Weers, wobei allerdings zahlreiche Mitglieder an diesem Abend nicht vor Ort waren.
JNN-FOTO: TORSTEN EILERS