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Rat und Verwaltung: Kinder können bald im "Haus des Kurgastes" ihren Geburtstag feiern

Beigetragen von S.Erdmann am 01. Mär 2012 - 21:25 Uhr

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Zukünftig soll es möglich sein, auf Juist Kindergeburtstagfeiern in den Seminarräumen vom "Haus des Kurgastes" durchzuführen. Nachdem dieser Wunsch vielfach von Gästen und Insulanern geäußert wurde, stimmte der Bäderausschuss auf seiner öffentlichen Sitzung am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus einem entsprechenden Beschlussvorschlag zu. Den Ausschussmitgliedern war es wichtig, dass hierdurch keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Deshalb entschied man sich für eine Mindestmietzeit von drei Stunden, um eine gewisse Grundmiete (15 Euro je Std.) zu erhalten, ebenso sollen die Feiern nur während der regulären Öffnungszeiten des Hauses stattfinden. Auf Anfrage erklärte Veranstaltungsleiter Thomas Vodde, dass auch keine zusätzlichen Reinigungskosten entstehen, da die Räumlichkeiten und die Toiletten ohnehin täglich durch die Mitarbeiter des Hauses gereinigt würden.

In einem zuvor geführten Gespräch mit dem Vorsitzenden des DEHOGA-Ortsverbandes, Johannes Pabst, hatte dieser erklärt, man sei mit dieser Maßnahme nicht einverstanden; die Ausrichtung solcher Feiern sei Sache der Gastronomie. Dennoch hält die Kurverwaltung das Angebot für wünschenswert, denn solche Feiern seien nicht immer in der Gastronomie möglich, auch übersteige dieses die finanziellen Möglichkeiten mancher Eltern. Außerdem finde in dem Haus keine Verpflegung mit Speisen und Getränken statt. Auch eine Beeinträchtigung des Veranstaltungsprogramms dürfe es nicht geben. Der Vorschlag wurde schließlich einstimmig angenommen.

Ebenfalls stimmte der Ausschuss mehrheitlich dafür, dass sich andere Betriebe oder Einzelpersonen technische Geräte vom "Haus des Kurgastes" gegen Gebühr ausleihen können. Vielfach würden solche Wünsche, insbesondere von Gastronomiebetrieben, geäußert. Nach Abschluss eines Leihvertrages, wo der Mieter zudem bestätigt, eine Haftpflichtversicherung für eventuelle Schäden zu besitzen, können die Geräte (Beamer, Beschallungs- oder Lichtanlagen usw.) ausgeliehen werden. Die Zeit, wo die Mitarbeiter die Geräte beim Mieter anschließen, wird gesondert in Rechnung gestellt.

Die Gemeinde will mit der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) einen Vertrag über die Durchführung einer Gefahrenanalyse des Badestrandes abschließen. Nach einer Grunderhebung will man prüfen, wo das Gefahrenpotential sitzt. Das Projekt, das über mehrere Jahre läuft, soll maximal 1.900 Euro kosten. Bürgermeister Dietmar Patron erhofft sich hiervon weitere Förderungen durch das Land zur Gefahrenabwehr. Er denkt hierbei insbesondere an die abgängigen Türme der Rettungsschwimmer.

Die Vergabe der Gastronomie am Kurplatz für die dort stattfindenden Veranstaltungen geht für dieses Jahr an den Club Black Pearl von Galt Heiken. Er hatte hierfür mit 601,50 Euro das höchste Gebot abgegeben. Thomas Vodde berichtete, dass es nur zwei Gastronomiebetriebe ein Angebot abgegeben hätten. Gerd Rinderhaben (CDU) bedauerte die geringe Summe, man habe "ursprünglich von 5.000 Euro geträumt" und bei 2.500 Euro gab es überhaupt keinen Bewerber. Auch Meint Habbinga (Pro Juist) fragte, ob bei elf Veranstaltungen überhaupt noch was für die Kurverwaltung übrig bliebe, da diese auch Strom und Wasser stelle. Der Vertrag soll indes dahingehend erweitert werden, dass eine eventuelle Reinigung des Platzes nach der Veranstaltung durch den Bauhof zukünftig in Rechnung gestellt wird. Mit einer Gegenstimme von der Ausschussvorsitzenden Heike Heiken (B 90/Grüne) fand die Vergabe schließlich statt.

Da der Bäderausschuss zugleich Werksausschuss der Kurverwaltung ist, wurden Annette Steinkrauß und Peter Jansen als neue Ausschussmitglieder verpflichtet. Das dritte Werksausschussmitglied Michael Bockelmann konnte an diesem Abend nicht dabei sein, seine Verpflichtung soll auf der nächsten Sitzung erfolgen.

Daniel Sukowski von der Firma TourismusZukunft - Institut für eTourismus hielt einen kleinen Vortrag über das auf Juist durchgeführte EU-Pilotprojekt "Service-Design 2.0", einer neuen Art des Qualitätsmanagement, wo eine Gästebefragung über einen speziellen App auf dem Handy erfolgte. Dreißig Urlaubstester haben im vergangenen Spätsommer daran teilgenommen, neben der Unterkunft sollten auch der Urlaubsort, An- und Abreise und die Angebote vor Ort bewertet werden. Man erhofft sich hierdurch eine bessere und schnellere Analyse von Problemen. Die Erkenntnisse indes waren nicht ganz neu und zeigten die Dinge auf, über die es auch auf anderen Wegen schon viele Beschwerden gegeben hat: Das Chaos an der Fähre (Abfertigung Norddeich), das hohe Preisniveau auf Juist, die Höhe des Kurbeitrages, nicht immer gastgerechte Öffnungszeiten im Einzelhandel und die viel zu kleinen Räumlichkeiten der Filiale der Deutschen Post/DHL.

Thomas Vodde berichtete, dass man dem Beschluss des Bäderausschusses nicht folgen könne, als dieser kürzlich festsetzte, für den Inselkatalog (Prospekt) Angeboten mit verschieden hoher Auflagenhöhe einzuholen. Dieses Verfahren ist nicht transparent und daher rechtlich nicht möglich, wie das Rechnungsprüfungsamt festgestellt hatte. Es sollen jetzt alleine Angebote für 50.000 Exemplare erfragt werden.

Der Bürgermeister informierte über die derzeitige Schließung der Service-Stelle im Rathaus. Hier habe man Asbest unter den Fensterbänken gefunden; derzeit sei eine Fachfirma dabei, dieses ordnungsgemäß zu entfernen und zu entsorgen. Auch in den oberen Etagen des Hauses sei dieses Maßnahme anschließend noch erforderlich. Ebenso berichtete er über ein Gespräch mit den Fahrradvermietern und der EWE, die vorgeschlagen hatte, auf der Insel Aufladestationen für Elektroräder einzurichten. Allerdings habe man festgestellt, dass es sehr viel unterschiedliche Systeme gibt. Wegen des demografischen Wandels werde der Anteil von E-Rädern wohl noch zunehmen. Auch die Verkehrsprobleme, die z. B. durch das unkultivierte Parken von Rädern im Ort, am Hafen oder an der Strandpromenade entstünden, wurden noch einmal angesprochen.

Unser Foto zeigt die Werksausschussmitglieder Annette Steinkrauß und Peter Jansen (stehend) die von Bürgermeister Dietmar Patron (rechts) und der Bäderausschussvorsitzenden Heike Heiken (links) verpflichtet wurden.
JNN-Foto: Stefan Erdmann