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Aus der Region: Inselgemeinde Langeoog baut im Herbst 45 Dauerwohnungen

Beigetragen von JNN am 26. Aug 2024 - 22:12 Uhr

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Viele Menschen in Niedersachsen ächzen unter der Last hoher Mieten. Wie hoch diese in den Städten und Kreisen im Land im Schnitt genau sind, zeigt der Zensus für das Jahr 2022, der nun vom Landesamt für Statistik veröffentlicht wurde. Wenig überraschend liegen wieder einmal die Ostfriesischen Inseln an der Spitze des Rangliste.

Die Nettokaltmieten lagen auf den Wattenmeerinseln im Durchschnitt nicht nur deutlich über dem Landesmittel von 6,56 Euro pro Quadratmeter, sondern auch klar über dem bundesdeutschen Schnitt von 7,28 Euro pro Quadratmeter. Die höchsten Nettokaltmieten müssen laut Zensus 2022 auf Langeoog mit 10,75 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden. Der Statistik zufolge folgen die Inseln Spiekeroog (10,55 Euro), Norderney (10,53 Euro), Juist (10,19 Euro), Wangerooge (9,59 Euro), Borkum (8,74 Euro) und Baltrum (8,37 Euro).

Bauen, um Mieten zu senken

Langeoogs Bürgermeisterin Heike Horn (parteilos) reagiert auf Nachfrage der NWZ verschnupft auf den „Ersten Platz“. „Na ja, wir haben eigentlich keinen wirklich existenten Mietmarkt auf Langeoog. Da gibt es wenig Möglichkeiten für uns als Kommune, die Preise zu beeinflussen. Eigentlich hilft da nur selbst bauen.“ Und genau das mache die Inselgemeinde im Herbst. Denn dann erfolgt der erste Spatenstich für 45 neue Mietwohnungen. „Wir investieren über zehn Millionen Euro in das Projekt“, berichtet Horn. Die Wohnungen sollen mindestens 120 Menschen ein neues Zuhause auf der Insel bieten. Dies sei wichtig, um auch zukünftig sicherzustellen, dass die Menschen, die in der Daseinsfürsorge, dem Tourismus und Co. tätig sind, eine Heimat auf der Insel haben. Ob die Maßnahme die Durchschnittsmiete künftig senken wird, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Schaut man auf Langeoogs westliche Nachbarinsel Baltrum, stehen die Zeichen zumindest gut, dass die Maßnahme Erfolg haben wird. Denn dort führt man den Fakt, dass man die „günstigste“ Ostfriesische Insel in Sachen Nettokaltmiete ist, auf die zahlreichen gemeindeeigenen Wohnungen zurück. Auf rund 600 Baltrumer kommen 25 solche Wohnungen, berichtet Inselbürgermeister Harm Olchers (parteilos). Da aber die Menschen, die in diesen Wohnungen leben, oft auch im Rentenalter in den Immobilien wohnen bleiben und man auf stetig neuen Zuzug angewiesen sei, müsse man auch auf Baltrum künftig noch mehr günstigen gemeindeeigenen Wohnraum anbieten, so Olchers. Petra de Vries, Vorsitzende der Baltrumer Wohnungsbaugenossenschaft, kündigt auf Nachfrage an, dass es Überlegungen in diese Richtung gebe, aber noch nichts spruchreif sei.

Selbst Oldenburger Mieten günstiger als Inseln

Schwenkt man mit dem Blick wieder aufs Festland, zeigt sich der Insel-Aufschlag – zu großen Teilen natürlich bedingt durch den mangelnden Platz auf den Eilanden – noch einmal deutlich. So liegt in der Landeshauptstadt Hannover die durchschnittliche Nettokaltmiete bei 7,61 Euro pro Quadratmeter. Selbst die beliebte Studentenstadt Oldenburg liegt recht deutlich unter dem Insel-Schnitt mit 7,79 Euro pro Quadratmeter. Im Landesschnitt am günstigsten mietet es sich übrigens in den Landkreisen Holzminden (4,56 Euro pro Quadratmeter) und Lüchow-Dannenberg (4,75 Euro pro Quadratmeter).

Zu unserem Foto: Viele Häuser wie hier im Ostdorf, viele Zweit- und Ferienwohnungen, aber wenig Dauerwohnraum. Daher sind die Mieten auf den Inseln überdurchschnittlich hoch, was die Neuansiedlung von Arbeitnehmern auf den Inseln erschwert.

TEXTQUELLEN: NORDWEST-ZEITUNG/MARC WENZEL und BORKUM ERLEBEN
ARCHIVFOTO: STEFAN ERDMANN

 
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