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News: Winterzeit ist Bauzeit: Fotografischer Inselrundgang Teil 2

Beigetragen von S.Erdmann am 29. Mär 2022 - 16:58 Uhr

Bild 0 von Winterzeit ist Bauzeit: Fotografischer Inselrundgang Teil 2 [2]

Am 1. Mai ist die Bausaison zu Ende. Daher wird jetzt überall auf der Insel eifrig gewerkelt. JNN hat mal wieder einen fotografischen Rundgang über die Insel gestartet um zu sehen, was gebaut wird, was fertig ist, was im kommenden Sommer anders ist usw. Hier nun der zweite Teil unter Fotoexpedition.

Da wir aus technischen Gründen immer nur zehn Fotos einstellen können, haben wir mehrere Teile davon gemacht. Zudem kommt noch eine gesonderte Folge über den Abriss und Neubau eines Hauses im Loog.

Im ersten Teil unseres Rundgangs waren wir bis zum Haus „Kapitän Onnen“ in der Mittelstraße gekommen. Wir haben später ein Update vorgenommen, da das Haus nicht mehr der Familie Deisenroth gehört. Neuer Eigner ist jetzt die Berger Immobilien GmbH aus Gelsenkirchen, die inzwischen schon einige Häuser vor allem im Ostdorf hat.

Foto 1 auf der Startseite: Wir gehen weiter und beginnen unseren heutigen Rundgang beim ehemaligen Haus „Foke“ an der Ecke Dünenstraße/Karl-Wagner-Straße. Dort sind zwei Häuser entstanden, am Bauzaun hing eine Werbung, dass dort „Wärterhäuser“ als Ferienhäuser gebaut werden. Als Bauunternehmen wirkte die Firma Kuhlmann, ob diese nur als Baufirma für einen anderen Bauherrn tätig war oder in Eigenregie baute, konnten wir nicht feststellen, da der Bauschein, der vom Bauamt des Landkreises zusammen mit der Baugenehmigung versandt wird, nicht – wie gesetzlich vorgeschrieben – öffentlich an der Baustelle zur Einsicht ausgehängt war.

Zu Beginn der Bauarbeiten hing für einige Wochen ein Bauschein, der den Bau von elf Ferienwohnungen ankündigte, an einem Container, was für reichlich Verwirrung sorgte. Wenn man den Schein aber genauer studierte, stellte man fest, dass sich dieser aber auf die Baumaßnahme in der Dellertstraße 1 (früher Im Sonnenwinkel) bezog und mit dem Neubau der beiden Wärterhäuser nichts zu tun hatte. Später war dieser Schein dann entfernt worden.

Foto 2: Ein Neubau entsteht auch in der Deichstraße 17. Dabei handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohnungen, welches durch ein Norder Bauunternehmen im Auftrag der Berger Immobilien GmbH in Gelsenkirchen erstellt. Sehr erfreulich, es handelt sich um eine der wenigen Baustellen in diesem Winter, wo wir einen Bauschein fanden und daher diese Informationen haben. Da sich die Baustelle an einem Fußweg befindet, wurde als Baustellenzufahrt die Dünenstraße gewählt, wo die Firma Berger das Haus „Winkelschiffchen“ hat und man hier von hinten über dieses Grundstück gut an den Neubau heran kann.

Foto 3: Dieser Sandhaufen am Ende des Ostdorfes soll als Füllmaterial für die geplante Baumaßnahme von fünf Inselkaten und einem Mehrfamilienhaus für Dauerwohnraum (wir berichteten mehrfach über das Projekt, das auf öffentlichen Bauausschuss- und Ratssitzungen behandelt wurde) dienen. Der Sand stammt von der Baustelle „Juist royal“ (Sturmklause), wo ein Keller ausgehoben wurde.

Foto 4: Dieses Insulanerhaus wird derzeit an der Flugplatzstraße gebaut, direkt daneben steht bereits ein solches Gebäude. Laut einem Werbeschild fungiert hier ebenfalls die Firma Kuhlmann als Bauunternehmen, mehr ist indes nicht bekannt, da hier – analog zum Haus „Foke“ – ebenfalls kein erläuternder Bauschein zu finden war.

Foto 5: Eine große Baustelle gibt es auch am Flugplatz, hier baut die Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann e.V. einen Ersatz für den am 22. Mai 2020 ausgebrannten Veranstaltungsbereich. Nach der Fertigstellung werden wir sicher über diesen Neubau berichten.

Foto 6: Vom Flugplatz geht es nun zurück in Richtung Ort, diesmal aber über die Umgehungsstraße unterhalb des Deiches. Dieser Haufen mit Schilf (Reet) wurde Anfang März aufgenommen und ist inzwischen entfernt worden. Das Reet wächst an dem Entwässerungsgraben, der sich in östliche Richtung neben dem Deichverteidigungsweg hinzieht. Seit vielen Jahren achtet der NLWKN (Nieders. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) darauf, dieses Reet in den Wintermonaten zu entfernen, damit die Entwässerung funktioniert. Zum Frühjahr wächst dieses wieder und ist dann, wenn die Enten ihre Küken bekommen haben, so hoch, dass es einen wirksamen Sichtschutz für Möwen bieten, die ein großer Feind für keine Jungvögel sind.

Foto 7: Seit dem 1. Januar befindet sich der Rettungsdienst nicht mehr in der Mittelstraße, sondern hat die neue Rettungswache im Zwischendeichgelände bezogen. Hier gibt es mehr Platz für die diensthabenden Notfallsanitäter, zudem ist man bei Einsätzen im Osten oder in Richtung Loog sehr viel schneller dort, weil man nicht mehr durch das Dorf fahren muss, sondern die Umgehungsstraße nutzen kann Es gab nicht nur einen Umzug, sondern auch einen Wechsel bei der Durchführung des Rettungsdienstes auf Juist. Wurde dieser über Jahrzehnte durch den Juister Ortsverein vom DRK (Deutsches Rotes Kreuz) durchgeführt, hat der Landkreis Aurich diese Aufgabe seit Jahresbeginn selbst übernommen.

Foto 8: Das Ende der Bauarbeiten an der Rettungsstation wurde durch diesen Haufen gekennzeichnet. Dabei handelt es sich um das große Werbeschild, welches auf den Neubau hinwies und als Werbung für die beteiligten Handwerksbetriebe diente. (Kein offizieller Bauschein, obwohl der Landkreis das Aushängen der Scheine fordert, fehlte dieser auch bei der landkreiseigenen Baustelle). Das Werbeschild wurde vor dem ersten Sturm Ende Januar abgebaut und zerkleinert, damit es keinen Gefahrenpunkt mehr bildete. Das Foto ist schon etwas älter, nachdem dieser Schutt dort wochenlang lag, wurde er glücklicherweise vor Beginn der Osterferien entfernt. Aber nicht durch den Bauherrn, den interessierte das wohl nicht mehr, vielmehr war es die AG Reederei Norden-Frisia, die sich das nach der langen Zeit nicht mehr mit ansehen konnte. Bei der Aktion "Saubere Insel" wurde der Schutt durch die Mitarbeiter der Reederei-Geschäftsstelle Juist entfernt.

Foto 9: Auch das gehört im weitesten Sinne zu Bauarbeiten. Zur Gefahrenabwehr mussten die Mitarbeiter von Reederei und Bauhof im Februar die - trotz entsprechender Aufforderungen - nicht abgeholten Wippen am Hafen entfernen und dazu zahlreiche Schlösser mittels Trennschleifer öffnen. Es bestand die Gefahr, dass diese bei den Sturmfluten abgetrieben wurden. Sie können dann die Schutzdeiche beschädigten oder landen im Hafenbecken , wo sie Schäden an Propellern und Ruderanlagen der Schiffe verursachen können. Die Anhänger wurde auf das Zwischendeichgelände gefahren. Inzwischen wurde ein Teil davon abgeholt, aber immerhin 17 Besitzer haben sich bis heute nicht um ihr Eigentum gekümmert. Es ist daher damit zu rechnen, dass das ganze Zeug auch in den Osterferien dort noch rumstehen wird.

Foto 10: Umfangreiche Baum- und Strauchschnittarbeiten hat der NLWKN im März im Bereich zwischen Sonnen- und Hafenstraße durchgeführt. Das führte bei zahlreichen Insulanern zu großer Verwunderung, hatten sie doch in den Vorjahren etwas Ärger bekommen, als sie solche Arbeiten auf ihren Grundstücken durchführten. Das Bundesnaturschutzgesetz untersagt nämlich solche Arbeiten innerhalb der Brut- und Setzzeit und schreibt ein entsprechendes Verbot für die Zeit ab dem 1. März bis Ende September eines jeden Jahres vor. Gilt das Bundesnaturschutzgesetz nicht für das Land Niedersachsen, das war die Frage, die sich daraus ergab und die JNN bei der Pressestelle vom NLWKN stellte. Bettina S. Dörr, Pressesprecherin der NLWKN-Direktion hatte sich dankenswerterweise um unsere Anfrage gekümmert und antwortete dazu wie folgt:

„Nach Informationen unserer Fachleute vor Ort beziehen Sie (= JNN) sich auf Arbeiten im Bereich des Süddeiches (südlich Minigolf/Spielplatz – 50 m Deichschutzzone – nördlich des Deichverteidigungsweges). Dort hat der NLWKN wie in jedem Jahr einen Pflegeschnitt der Heckenrosen vorgenommen, der auch nach dem 1. März zulässig ist. Um dennoch sicherzugehen, dass trotz der am 1. April beginnenden Brutzeit die Maßnahme zu keinen Störungen führt, wurde diese sowohl mit dem Ranger der NLPV als auch mit dem NLWKN Dünen- und Vogelwart abgestimmt.

Trotz der o. g. Ausnahme für Pflegeschnitte bemüht sich der NLWKN in der Regel die Arbeiten vor dem 1. März durchzuführen. Dieses Jahr wurden die Arbeiten Anfang KW 11 durchgeführt, da die Teekbeseitigung infolge der Sturmflutereignisse zum Schutz der Deichgrasnarbe Vorrang hatte.“

In einem dritten Teil unseres fotografischen Baustellenrundgangs werden wir dann mal sehen, was am Alten Bahnhof los ist und uns dann in Richtung Billstraße und Loog bewegen.

JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN (7), UWE WUNDER (3)

 
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