Am 15. März dieses Jahres ist der Biologe Prof. Dr. Karl-Theodor Schreitling verstorben. Schreitling war von 1957 bis 1964 (allerdings ab 1962 beurlaubt) als Pädagoge an der Inselschule Juist tätig. Obwohl nur fünf Jahre an der Inselschule, gehörte er mit zu den prägenden Persönlichkeiten im Juister Schulwesen.
Der gebürtige Lütetsburger Schreitling, Jahrgang 1926, war ein Schüler von Otto Leege, den er während seines Studiums in Göttingen kennengelernt hatte. Er bekam den Auftrag, sich mit Muscheln und Schnecken der Nordsee auseinander zu setzen, so kam er nach Juist und fand in Leege einen wahren Lehrmeister.
Nachdem Schreitling 1952 seine zweite Lehrerprüfung bestanden hatte, studierte er bis 1957 Botanik, Zoologie und Meereskunde in Kiel. Nach seiner Promotion 1957 heiratete er seine Lebensgefährtin Godela und befolgte Leeges Rat, nach Juist zu gehen. An der Inselschule lehrte er fünf Jahre lang vor allem Heimat- und Sachkunde, gleichzeitig wirkte er als Naturschutzbeauftragter.
1964 ging er als Dozent an die Pädagogische Hochschule Hannover, und 1972 dann an die Pädagogische Hochschule Kiel, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1991 als Professor Biologie lehrte. Gewohnt hat er zuletzt in Heikendorf im Landkreis Plön.
Immer wieder kehrte er aber auch nach Juist zurück, um die Entwicklung der Natur weiterhin intensiv zu verfolgen. 2009 meldete er sich noch mal lautstark zu Wort und übte Kritik an dem geplanten Bau des in seinen Augen viel zu wuchtigen Otto-Leege-Tors an den Goldfischteichen.
Bei seinen Schülern während seiner Juister Zeit ist Karl-Theodor Schreitling wegen seiner offenen und fortschriftlichen Unterrichtsmethoden bis heute unvergessen.
TEXT: STEFAN ERDMANN/EVA REQUARDT-SCHOHAUS