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Obwohl die Veranstaltung sehr spontan entstand und erst vierundzwanzig Stunden vor Beginn entsprechend beworben wurde, ließen es sich mehr als 50 Zuhörer inklusive des Bürgermeisters nicht nehmen, trotz starken Wind und Regenschauern zum Flugplatz raus zu kommen.

Hinzu kamen noch die Mitarbeiter der Jubi, aber aufgrund der Hallengröße war diese Zuhörerzahl kein Problem, denn die Abstandsregeln konnten dort gut eingehalten werden. Wer den Weg auf sich genommen hatte, wurde nicht enttäuscht, denn der sympathische Musiker präsentierte mit seiner Violine ein vielfältiges Musikprogramm von Jazz bis Pop, quasi von Armstrong bis Sting. Eigentlich war rund eine Stunde vorgesehen, aber fast fünfzehn Minuten musste Norman noch Zugaben geben.

Francis Norman, der in Kiel geboren wurde und heute in Mönchengladbach lebt, dankte am Ende der Jugendbildungsstätte für die Einladung nach Juist, er freue sich, auch immer ein Teil des Jubi-Teams zu sein und habe dieses Konzert in der für die Einrichtung sehr schweren Zeit gerne gegeben. Einen Dank für den Musiker gab es von Jubi-Chef Jörg Bohn: „Du hast mit wenig viel erreicht, denn unsere technischen Möglichkeiten sind derzeit sehr beschränkt“. Bohn bezog dieses auf die fehlende Bühne – im Hangar musste einige Frachtpaletten dafür herhalten – und technische Ausstattung, welches alles bei einem Brand am 22. Mai verloren ging.

Der Brand kam zu allem Übel noch dazu, denn coronabedingt mussten in diesem Jahr alle fliegerischen Kurse abgesagt werden. Im Speisesaal, Gruppenräumen und Mehrbettzimmern kann man die Abstandsregeln schwer bis gar nicht einhalten, und die Gastfluglehrer, die mit ständig wechselnden Teilnehmern in den engen Cockpits der Motorsegler sitzen würden, sind fast allesamt Rentner und gehören zur Hochrisikogruppe. Zudem ist der Hauptnutzer, der Flugzeugbauer Airbus und seine Tochterunternehmen, derzeit dabei, tausende von Mitarbeitern zu entlassen und hat andere Sorgen, als seine Auszubildenden zu einem Kurs nach Juist zu schicken. All das macht den Verantwortlichen und Mitarbeitern der Jubi, die weiterhin in Kurzarbeit sind, große Sorgen. Auch aus diesem Grund war man dort froh, bei der Musik von Francis Norman zumindest für kurze Zeit mal auf andere Gedanken zu kommen.

JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN

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