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News: Dietmar Wischmeyer wusste, warum die Welt untergehen wird

Beigetragen von S.Erdmann am 24. Jul 2019 - 13:33 Uhr

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Mit rund 170 Zuschauern an einem warmen Sommerabend im „Haus des Kurgastes“ kann die Kurverwaltung sehr zufrieden sein. Sehr zufrieden waren auch diese Zuschauer am Dienstagabend, die zum Programm „Dietmar Wischmeyer liest vor und zurück“ erschienen waren. Auch zahlreiche Juister ließen es sich nicht nehmen, zu der Veranstaltung zu kommen, denn viele kennen den Satiriker noch aus seiner Zeit beim niedersächsischen Privatsender „Radio ffn“ und der Kultsendung „Frühstyxradio“.

Was der bekannte Comedian in seinem zweistündigen Pointentrommelfeuer zelebriert, konnte sich sehen lassen, denn in aller Trockenheit und kaum eine Mine verziehend spie er alle Fifty Shades of Ironie, Sarkasmus, bitterbösem Zynismus und rasiermesserscharfem Humor heraus, dass es eine Lust ist. Nicht selten schrappt er haarscharf an die Grenzen der politischen Korrektheit.

Etwa wenn es um die nicht mehr ganz taufrischen Frauen geht, die in Jamaika ganz andere Dinge suchen, als eine schwarz-gelb-grüne Koalition. Wobei: Um Koalition geht es in gewisser Weise schon – als Pendant zu ihren gleichaltrigen Artgenossen, die sich „was nettes für untenrum“ in Thailand gönnen. Frau, Mann – ihr Fett kriegen sie bei Wischmeyer alle weg.

Im ersten Teil ging es um den Sommer mit allen seinen Problemen, ein Thema, das natürlich gut auf eine Ferieninsel passte. Ob es um die unausweichlichen Events an jedem Gewässer mit „20 Minuten Feuerwerk, acht Stunden Champignon-Pfanne und DJ Gerdi“ ging, um Gäste, die auf die Insel Mallorca fahren, aber dort in die Berge ziehen, damit sie nicht daran erinnert werden, dass sie auf einer Insel Urlaub machen, oder die Hamburger, die auf Sylt Urlaub machen müssen, weil es dafür in Pinneberg zu unattraktiv ist, aber sich im Grunde ihres Herzens wünschen, dass diese Insel von der See verschluckt wird, damit sie endlich richtig Urlaub machen können, Wischmeyer verschonte nix und niemanden. Bis zum Ekel walzt er Campingplatz-Romantik aus. Die Fans musste hart im Nehmen sein.

Das Publikum kringelt sich immer wieder vor Lachen auf den Stühlen, wenn Wischmeyer in seine Paraderolle schlüpft, die er in in Stimme, Zungenschlägen und Dialekt bis ins i-Tüpfelchen auswalzt: Den „kleinen Tierfreund“ blubbert er genüsslich, stülpt mühevoll die Konsonanten aus sich heraus wie ein Stotterer beim Logopäden.

Im zweiten Teil las Wischmeier dann zurück, es ging um den Weltuntergang. Ein wichtiges Thema, gerade für Deutschland, so der Vortragende: „In einem Land, wo AKK Verteidigungsministerin wird, da weiß man, dass es dem Ende zu geht.“ Die Unordnung des Universums, das sich immer noch im Aufbau befindet und nie fertig wird, ließ den Satiriker vermuten, dass es sich dabei um denselben Planer handeln müsste als wie beim Flughafen Berlin-Brandenburg. Wischmeyer zieht vom Leder, dass es eine Lust ist.

Er berichtet über bekloppte Jugendliche, die heutzutage keinen Ärger mehr bekommen, sondern denen überall Verständnis entgegenschlägt und über Rentner, die nicht alt werden wollen und in Lederklamotten auf Kinderfahrrädern wie wild umhersausen. Die Welt selbst könne nicht mehr gerettet werden, denn die Generation, die heute Entscheidungen gegen den Weltuntergang und Klimawandel treffen müsste, „ist Ü-50 und der Meinung, die Welt wird wohl noch bis zu deren Ableben durchhalten.“ Das Juister Publikum hielt in jedem Fall durch und erklatschte sich noch eine Zugabe, wo nochmals der Rentner herhalten musste.

JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN

 
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