Zum zweiten Mal fand auf Juist wieder eine der europaweiten "Fridays for Future"- Demos am Freitagmittag statt. Bei der Protestaktion sollte anlässlich der Europawahl am 26. Mai darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig das Thema Klimaschutz ist. Rund vierzig Personen nahmen an dem Demonstrationszug teil, darunter nicht nur Schüler, sondern auch eine große Zahl von Gästen, ebenso waren die „Just Drums“ lautstark mit ihren Trommeln dabei.
Begonnen wurde am Hafen-Deichschart, dann ging es zuerst zum Nationalparkhaus, wo die Schüler*innen noch mal klar legten, worum es ihnen ging und vor allem, dass ihnen die Entwicklung auf unserem Planeten große Sorge bereitet. Mit Sprüchen wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ oder „Hoch für den Klimaschutz, runter mit der Kohle“ ging es dann durch die Carl-Stegmann-Straße zur Kirche, durch die Wilhelm- und Friesenstraße zum Rathaus.
Hier war der Juister Klimaschutzbeauftragte Thomas Vodde zugegen, der bei der letzten Demo die Aktion lobte, diesmal sprach aber Jens Heyken, Leiter vom Juister Nationalparkhaus, zu den jungen und alten Demonstranten. Er sei verwundert, dass es bisher nur mit Juist eine einzige Ortsgruppe von „Fridays for Future“ auf einer Nordseeinsel gäbe. Gerade die Inseln seien durch den steigenden Meeresspiegel betroffen, auch in der Nordsee gäbe es schon viele Veränderungen, so verließen Fische wie der Kabeljau diese, um in kälteren Gewässern zu leben, dafür sei z. B. die Pazifikauster hier in großer Zahl heimisch geworden.
Heyken lobte das Engagement der Jugend in der europaweiten Bewegung für den Klimaschutz: „Zwar gibt es Anmerkungen von Politikern, den Klimaschutz solle man den Experten überlassen, aber gerade diese hätten bisher wenig geschafft. Was bisher getan wurde, reicht bei weitem nicht aus.“ Auch die fehlenden Schulstunden, wo man sich für diese Sache einsetzt, seien kein Argument: „Wenn man sieht, was an Schulstunden wegen Lehrermangel ausfällt, dann ist das hier nur ein geringer Anteil.“ Die Tatsache, dass rund eine Millionen Arten aufgrund der Menschen auf der Erde vor dem Aussterben stehen, rechtfertige es, von einem weltweiten Klimanotstand zu sprechen.
Das Schlusswort hatte die Schülerin Frieda Niewald: „Denkt bei der Wahl an die, die noch nicht wählen dürfen.“ Gerade für diejenigen, die noch nicht an die Wahlurne dürfen, aber dann am meisten mit den Folgen zu kämpfen haben werden, sei es wichtig, dass jetzt auf das Klima geachtet würde.
Für den reibungslosen Ablauf der Aktion auf den Straßen sorgte Juists Polizeioberkommissarin Tanja Krüger und Ingo Hupens vom Ordnungsamt der Inselgemeinde.
JNN-FOTOS: STEFAN ERDMANN