Nur mit kleiner Besetzung tagte der Bäderausschuss Anfang der Woche, denn gleich zwei Werksausschussmitglieder (Mitarbeiter der Kurverwaltung) und zwei CDU-Ausschussmitglieder fehlten. Die Tagesordnung war auch eher übersichtlich, es gab nur wenige Routinepunkte abzuhandeln.
So wurden die Öffnungszeiten für das Schwimmbad und die Sauna für 2020 festgelegt, diese orientieren sich an denen des Vorjahres. Allerdings wurden weitere Saunaabende geplant, da durch die zusätzliche Bewerbung dieser Abende eine höhere Resonanz erzielt werden konnte. Lediglich Ausschussmitglied Gerhard Jacobs (CDU) stimmte gegen die Vorlage, da ihm die Öffnungszeiten zu unübersichtlich erscheinen.
Die Auflagenhöhe für das Gastgeberverzeichnis 2020 und des Insel-Führers wurde auf 22.500 Exemplare festgelegt. Die Verwaltung hatte 25.000 Stück im ersten Beschlussvorschlag, doch Ausschussmitglied Heike Heiken wollte nur 20.000 Stück und „keine 5.000 Exemplare, die anschließend in den Müll wandern.“
Auch Ausschussvorsitzender Björn Westermann (Pro Juist) sah die von der Verwaltung anvisierte Reserve von rund 5.000 Exemplaren als zu hoch an; seinem Antrag auf eine Festsetzung von 22.500 Stück folgte der Ausschuss einstimmig. Ebenfalls einstimmig war man dafür, die Anzeigen im Gastgeberverzeichnis für das kommende Jahr unverändert gegenüber 2019 zu belassen.
Angepasst, sprich erhöht werden sollen auch die Eintrittspreise für das Meerwasser-Erlebnisbad und die Sauna im kommenden Jahr. Wie Sabine Weers von der Hauptverwaltung der Gemeinde dazu ausführte, wurden die Tarife für das Schwimmbad zuletzt 2015 angepasst. Der Normaltarif für Erwachsene soll um einen Euro erhöht werden, die Abo-Karte um fünf Euro. Durch die Erhöhung der Tarife können voraussichtlich Mehreinnahmen von knapp 8.000 Euro generiert werden.
Gerhard Jacobs scheiterte mit seinem Antrag, den kostenlosen Benefiz auf den Gästebeitrag (Kurtaxe) abzuschaffen und künftig zwei Euro dafür zu nehmen. Kurbeitragszahler können pro Tag bis zu 1,5 Stunden kostenlos ins Bad, dieses soll auch weiterhin so bleiben, denn nur Jacobs stimmte für seinen Antrag, ansonsten gab es eine Enthaltung und drei Gegenstimmen. Björn Westermann bemängelte, dass weiterhin der Juister bei Badbesuchen kräftig zur Kasse gebeten wird.
Weiterhin teilte die Verwaltung mit, dass die Gemeinde einen Antrag auf Reitwege im Westteil der Insel gestellt hätte. Bisher gäbe es eine Ausweisung solcher Wege nur im Osten, für die Pferdeinsel Juist wären aber auch ausgewiesene Strecken im Westen vonnöten. Weiter gab es ein Treffen vom Förderverein Küstenmuseum, dem Gemeinde, Heimatverein und Juist-Stiftung angehören. Nachdem Jochen Büsing zwischenzeitlich die ehrenamtliche Leitung des Museums abgegeben und die Sache mit Sabine Weers beim Hauptamt verankert sei, wurde beschlossen, die Konstruktion der Leitung weiter zu entwickeln.
Nicht wie beschlossen zum 30. Juni wird es die Infosäulen und die Juist-App der Kurverwaltung geben, so Goerges. Der Termin können nicht eingehalten werden, derzeit werde die Zeitplanung angepasst. Ebenfalls im Verzug sei man mit dem Freischneiden von Wanderwegen, dieses sei bedingt durch Krankheitsfälle von Bauhof-Mitarbeitern. Unbefriedigend sei auch die nicht optimale Beschilderung am Damenpfad. Hier sei ein klares Nein zur Befahrbarkeit der Strandpromenade nicht zu erkennen, als zuständige Behörde beschäftige sich der Landkreis Aurich derzeit mit der Angelegenheit.
Die Gleichstellungsbeauftragte Heike Ahrens hatte erklärt, das Amt aufgeben zu wollen. Weers antwortete auf entsprechende Fragen vom Ausschuss, dass in der nächsten „Inselpost“ eine neue Ausschreibung erscheinen würde. Zum Thema Ausbildung bei der Inselgemeinde informierte sie darüber, dass es Info-Veranstaltungen in der Schule gäbe, zudem würden die Eltern schriftlich über die Ausbildungsmöglichkeiten der der Gemeinde informiert. Da man sich mit diesem Angebot in erster Linie an Einheimische wenden möchte, verzichte man auf öffentliche Ausschreibungen, weil dann die Verpflichtung bestehe, den gesamten Prozess auch durchzuführen. Westermann regte an, dieses Thema auf der demnächst anstehenden Sitzung vom Schulausschuss zu erörtern.
Öffnet die neue „Nordsee-Lounge“ bei Regenwetter, war eine weitere Frage an die Verwaltung. Der Verwaltungschef lobte diese neue Einrichtung, die sich im kleinen Saal vom „Haus des Kurgastes“ (HdK) befindet. Allerdings konnte bisher nur der erste Schritt, nämlich das Aufstellen der neuen Möbel, vollzogen werden. Weitere Maßnahmen, die den kleinen Saal zu einer Lounge aufwerten sollen, stehen noch aus, so z. B. das Streichen der Wände und ein angemessener Fußboden. Derzeit gibt es zudem im HdK ein großes Überstundenproblem, dieses besteht es zwar in jedem Jahr, verstärkt sich aber diesmal, weil einer der dort tätigen Mitarbeiter krankheitsbedingt drei Monate ausgefallen war.
Unser Foto zeigt die neuen Sitzmöbel im kleinen Saal vom HdK.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN