Nach einer fast zweieinhalbstündigen Fahrt kam am Mittwochabend gegen 21:00 Uhr das vorerst letzte Schiff auf Juist an. Rund 160 Fahrgäste nutzten die letzte Gelegenheit, per Fähre auf die Insel zu kommen. Wie seit Jahrzehnten zeigte sich auch an diesem Abend wieder, dass bei Niedrigwasser und Eisgang im Juist-Verkehr ohne die „Frisia X“ nichts geht.
Nachdem es am Dienstagabend noch problemlos nach Juist ging, hatte die „Frisia IX“ am Mittwoch morgen fast eine halbe Stunde zu tun, um in dem Eisgang abzulegen und den Hafen zu verlassen. Der Frachter „Frisia VIII“ kam ebenfalls noch nach Juist, blieb aber auf der Rückfahrt in der Memmertbalje hängen, weil das ohnehin nur spärlich aufgelaufene Wasser sehr schnell weglief. Auch die „Burkana“ von der Forschungsstelle Küste vom NLKWN blieb über die Ebbe dort liegen. Mit der Abendtide kamen beide Schiffe wieder frei und konnten ihre Fahrten fortsetzen.
Bei der Reederei entschloss man sich im Laufe des Tages, abends die „Frisia X“, die sich schon in vielen Eisfahrten bewährt hatte, zur Abfahrt nach Juist einzusetzen. Das Schiff kam erst zwei Tage zuvor vom turnusmäßigen Werftaufenthalt aus Oldersum zurück. Außerdem meldete das BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie) für die Abendtide einen Wasserstand von einem Meter unter dem normalen Hochwasser, was die Sache nicht gerade vereinfachte. So musste „die Zehn“ unter dem Kommando von Kapitän Thorsten Caspers an den beiden noch festliegenden Schiffen vorbei und benötigte eine ganze Zeit, um im Hafen anzulegen. Wegen dem Eisgang wurde an der Südspitze beim Frachterplatz angelegt. Anschließend ging das Schiff nach Norddeich zurück.
Für Donnerstag und Freitag wurde bereits alles abgesagt, denn durch den stürmischen Ostwind wird dann gar kein Wasser mehr auflaufen. Wie es ab Samstag aussieht, muss man abwarten, zwar soll der Wind abnehmen, aber bei den niedrigen Temperaturen wird der Hafen nun weiter zufrieren.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN