Der Juister Schützenverein führte kürzlich seine Jahreshauptversammlung im Hotel „Friesenhof“ durch, wo Vorsitzender Olaf Hollwedel eine große Anzahl von Mitgliedern begrüßen konnte. Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Aufarbeitung der Vorgänge rund um den ausgefallenen Kreiskönigsball und -schießen, was im September vergangenen Jahres auf der Insel stattfinden sollte, denn der Juister Schützenverein hatte es zuvor geschafft, mit Thomas Puls und Julia Löhmann sowohl den Kreisschützenkönig, wie auch die Königin zu stellen.
„Der Schützenverein hatte viel Werbung für dieses Wochenende gemacht und sehr viel Organisationsarbeit geleistet, damit es eine gelungene Veranstaltung wird“, so Hollwedel. Erster Nackenschlag war dann die Aussage vonseiten des Kreisvorstandes und der meisten Festlandsvereine, dass man nicht über Nacht bleiben wollte. Zähneknirschend kam man dem Wunsch nach und orderte bei der Reederei Norden-Frisia ein Sonderschiff, welches die Festländer nachts wieder zurückbringen sollte.
Drei Wochen vor dem Ball teilte der Vorstand vom Kreisschützenbund den Juistern dann mit, dass Ball und Kreiskönigsschießen nicht auf der Insel stattfinden würden. „Wir sind sehr wütend, traurig und enttäuscht, dass sich das so entwickelt hat“, sagte Hollwedel in einer Stellungnahme, die er auch auf der Vollversammlung des Kreisschützenbundes Norden in Rechtsupweg verlas. Er bedauerte, dass es der Kreisvorstand nicht geschafft hat, seine Mitgliedsvereine dazu zu bewegen, zu dieser Veranstaltung auf die Insel zu reisen. Eine Ausnahme bildete hier der Schützenverein Berum, der gleich erklärt hatte, er wolle mit 14 Personen anreisen, wenn man mit den anderen Vereinen insgesamt 60 Schützen zusammen bekommen würde.
Dennoch habe man gemeinsam mit einigen Freunden vom Festland, Mitgliedern vom Norderneyer Schützenverein und dem bereits angemeldeten Fanfarenzug Lindau/Anhalt ein tolles Wochenende verbracht, wo geschossen, gegrillt und musiziert wurde.
Wie man anhand weiterer Wortbeiträge auf der Hauptversammlung vernehmen konnte, ist man aktuell immer noch sehr verärgert. Sportleiter Klaus Rippe, zugleich amtierender Juister Schützenkönig, tat kund, dass ihm durch diese Vorgänge die Lust auf Besuche bei den Festen anderer Festlandsvereine genommen sei.
Ansonsten konnte man auf ein aktives Jahr zurückblicken, so gab es insgesamt 28 Zusammenkünfte (ohne Arbeitsdienste), wo neben Vereinsmeister und Schützenkönig auch sieben Pokale ausgeschossen wurden, weiter fand sechsmal das Preisschießen für Kurgäste, zweimal ein externes Gastschießen und das Geflügelpreisschießen statt. Bemängelt wurde lediglich die zu geringe Teilnahme von Mitgliedern bei der alljährlichen Kranzniederlegung zum Volkstrauertag.
Auch die Damenriege war sehr aktiv, so wurden alleine vier Pokale ausgeschossen. Den Wilhelmshöhen-Pokal erschoss sich Ruth Mundt, ebenso den Emil-Uhlenkamp-und-Günter-Janssen-Pokal. Beim Jubi-Pokal 20 Jahre Damenriege konnte Nadina Peters das beste Ergebnis vorweisen, und Addis Osterhasenpokal ging nach einem sehr harten und knappen Wettkampf mit dreimaligem Stechen an Julia Löhmann.
Kassenwartin Martina Janssen-Visser sprach von einer zufriedenstellenden Kassenlage und die Kassenprüfer von einer gut geführten Kasse. Im vergangenen Jahr hat der Verein zwei Mitglieder durch Austritte verloren, dem stand ein Neueintritt gegenüber.
Turnusmäßig musste auch wieder ein Vorstandsmitglied gewählt werden, in diesem Jahr stand das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden zur Neuwahl an. Da die Damenriege wieder sehr groß und aktiv ist, wollte man auch im Vorstand ein Zeichen setzen, und darum wählte man einstimmig Ruth Mundt zur neuen 2. Vorsitzenden. Hollwedel sprach einen besonderen Dank an Erich Janssen aus, der dass Amt bisher inne hatte. Dieser wurde 2006 als Nachfolger von Nils Meyer gewählt und war drei Amtsperioden als Vize-Vorsitzender aktiv.
Bürgermeister Dr. Tjard Goerges lobte die große Aktivität der Inselschützen als wichtigen Bestandteil im Leben auf Juist. In seiner Eigenschaft als Kurdirektor ging er auf die große Beliebtheit des Schießens für die Kurgäste während der Sommersaison ein. Der Schützenverein sei eine Institution, wo man sich sofort wohl fühlt, und an die Adresse derjenigen gerichtet, die im vergangenen September nicht zum Kreiskönigsschießen nach Juist wollten meinte er deshalb, „die, die nicht hierher kamen, wissen war nicht, was sie verpasst haben.“
Schriftführer Heiko Fürstenberg dankte im Namen aller Mitglieder besonders Olaf Hollwedel für seinen großen Einsatz im abgelaufenen Jahr, der Juister Schützenverein könne sich keinen besseren Vorsitzenden wünschen.
Unser Foto zeigt Schützenvereinsvorsitzenden Olaf Hollwedel (mitte) mit seiner neuen Stellvertreterin Ruth Mundt und dem bisherigen 2. Vorsitzenden Erich Janssen.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN