Bereits zum sechsten Mal fand kürzlich der sogenannte "Afrikatag" auf dem Kurplatz der Insel Juist statt. Dieses Event stellt zum einen eine große Bereicherung im Veranstaltungsangebot der Insel dar, zum anderen wird hierdurch immer ein nennenswerter Erlös für einen guten Zweck erwirtschaftet.
Mit Angeboten für Klein und Groß geht der Erlös dieses Festes wie immer an die "Naume-Kinderstiftung" in Gulu, Norduganda. Langfristiges Ziel dieser Stiftung ist der Bau und Betrieb einer Schule, um den Kindern eine gute Zukunft zu sichern. Das Afrikafest ist eine Kooperation der Kurverwaltung Juist, Abteilung Strandsport sowie des Inselarzt Dr. med. Paul Okot-Opiro. Dieser hat die Naume-Stiftung nicht nur ins Leben gerufen, sondern er wirkt darin - wie auch seine Frau, Dr. Heike Göttlicher - im Stiftungsvorstand mit.
Die Familie Okot-Opiro steht beim Afrikafest nie alleine da, sondern kann auf eine große Zahl von Helfern zählen. So wirkt das Strandsportteam der Kurverwaltung und weitere freiwillige Helfer mit. Den Gästen und Insulanern konnte so ein buntes Programm geboten werden, auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Neben Kaffee & hausgemachten Kuchen, einem ugandischen Originalgericht, welches der Inselarzt in jedem Jahr selbst kocht, afrikanischen Suppen, Bratwurst und Getränken gab es wieder ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm.
Für musikalische Unterhaltung sorgen auch diesmal wieder die Trommlergruppe "Just Drums", das "Gjula Polgar Trio", und zum Schluss wieder die Juister Musikband "Ju(i)st for fun". Außerdem gab es einen Auftritt der Juister Cheerleader und die kleinen Akteure einer Tanzgruppe, die aus dem Strandsport hervorgegangen war. Neben Hüpfburg und Schminken wurde auch eine abwechslungsreiche Kinderanimation rund um das Thema Afrika geboten. Und nicht zu vergessen, die Tombola mit vielen attraktiven Preisen, die von zahlreichen Juister Betrieben gespendet wurden.
Dr. Paul Okot-Opiro stammt selbst aus Uganda, das erst durch Diktatur und später durch Bürgerkriege schwer gebeutelt wurde. Zusammen mit seiner Frau und einem Team von insgesamt sechs Leuten baut er eine Schule in dem ostafrikanischen Staat. "Das ist sehr schwierig", erklärte der Arzt, der als Jugendlicher nach Deutschland kam und nach dem Abitur in Hessen ein Medizinstudium in Kiel absolvierte. In seiner Begrüßungsansprache dankte er den vielen Helfern und der Kurverwaltung, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich sei. Auch der "Domäne Bill" sprach er ein Lob aus, denn dort wurde in der Küche vier Stunden lang der ugandische Eintopf gekocht, der an diesem Tag ausgegeben wurde. Ein besonderer Dank ging aber diesmal an seine Frau. Okot-Opiro: "Vor dem Hintergrund eines anspruchsvollen Berufes als Inselarzt ist es nicht einfach, Familie und die Leitung einer Stiftung in Einklang zu bekommen."
Dr. Heike Göttlicher schilderte die Lage in Norduganda, wo zwei Jahrzehnte ein Bürgerkrieg tobte, und wo besonders Kinder die Leidtragenden sind, denn die hätten keine Stimme und keine Lobby: "Öffnen sie ihre Herzen für dieses Projekt, damit sich aus dem Trauma der Traum für ein besseres Leben für diese Kinder erfüllt." Das Wetter meinte es indes auch in diesem Jahr gut mit dem Projekt, denn bei all der schlechten und nassen Witterung der letzten Zeit schien während der ganzen Veranstaltung die Sonne.
Das diesjährige Ergebnis wird erst nach einigen Tagen feststehen, wenn alle Abrechnungen erfolgt sind. In den vergangenen Jahren brachte das "Afrikafest" jedes Mal eine Summe von mehr als 8.000 Euro für die Arbeit der Naume-Kinderstiftung.
JNN-FOTOS (10): STEFAN ERDMANN