Das Grabfeld für anonyme Bestattungen auf dem Dünenfriedhof ist kürzlich fertig gestellt und der Öffentlichkeit übergeben worden. In einer Feierstunde nach dem Sonntagsgottesdienst erfolgte die Übergabe. Mit dem neuen Grabfeld wurde ein Wunsch vieler Einwohner erfüllt; vorangetrieben und finanziert wurde diese Maßnahme durch die Juist-Stiftung.
Dieter Brübach vom Vorstand der Juister Bürgerstiftung freute sich, dass dieses Projekt nunmehr erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Bereits seit 2008 befasse sich die Juist-Stiftung mit Erinnerungs- und Trauerorten für Insulaner, die keine traditionelle Bestattung mit Grabstätte wollten. Da die Zahl von Seebestattungen immer mehr zunahm, entstand vor sieben Jahren eine erste Gedenkstätte auf dem Friedhof der evangelischen Kirchegemeinde. Hier besteht die Möglichkeit, an errichteten Steelen ein Messingschild zur Erinnerung an die verstorbenen und auf See bestatteten Verwandten oder Freunde anbringen zu lassen. Einige Zeit fand man einen weiteren Ort in der Nordwestecke vom Dünenfriedhof der Inselgemeinde, wo ebenfalls Steelen für die seebestatteten Insulaner errichtet wurden.
Nachdem jetzt im Nordwesten vom Friedhof eine größere Fläche frei wurde, weil hier eine ganze Reihe von Grabstätten zeitlich abgelaufen war, schuf man hier jetzt eine in Steinen eingerahmte Fläche für Urnengräber. Analog zu den Gedenkstellen für die Seebestattungen entstanden hier auch Steelen für die Anbringung vom Erinnerungsschildern. Neben der Juist-Stiftung war auch der Bauhof der Inselgemeinde an der Errichtung des Grabfeldes beteiligt, ebenso Hans Kolde und Dieter Rother, nach dessen Entwurf die Steelen entstanden sind. An einer Steele ließ er eine Messingplakette mit der Aufschrift "Hol dien hillige Hand över uns" anbringen.
Thomas Vodde, Stellvertreter des Bürgermeisters im Rathaus, sprach der Juist-Stiftung Dank und Anerkennung für diese Arbeit und vielen anderen Projekten zum Wohle der Insel aus. Vodde traf es etwas unvermutet, dass er hier ein paar Worte sprechen sollte, hatte er doch – wie alle anderen Anwesenden auch – nicht damit gerechnet, dass bei einer solchen Einweihung weder der Bürgermeister, noch einer seiner beiden Stellvertreter aus dem Gemeinderat zugegen waren.
Auch wenn man sich ohne eigene Grabstätte auf einem Urnenfeld, ganz anonym oder auch auf See bestatten ließe, sei der Name des Verstorbenen sehr wichtig, so die evangelische Inselpastorin Elisabeth Tobaben. Oft werde auch von Stammgästen nach Namen von Verstorbenen gefragt. Mit dem Grabfeld und den Steelen sei ein weiterer Ort entstanden, wo Freunde und Angehörige trauern können, hierfür müsse man der Juist-Stiftung sehr dankbar sein. Kantor Stephan Reiß brachte zur Einweihung eine Handorgel mit, so dass alle Anwesenden gemeinsam an diesem Ort das geistliche Lied "Befiel Du Deine Wege" von Paul Gerhardt singen konnten.
Unser Foto zeigt (v.l.n.r.) Dieter Brübach (Mitglied im Vorstand der Juist-Stiftung), Inka Extra (Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung), Thomas Vodde von der Inselgemeinde, Inselpastorin Elisabeth Tobaben und Kantor Stephan Reiß vor dem neuen Grabfeld. Ein weiteres Foto zeigt das Messingschild an einer der Steelen.
JNN-FOTOS (2): STEFAN ERDMANN