Die Inselgemeinde Juist hat vor einiger Zeit ein Fachbüro beauftragt, Lösungen für den starken Schlickeintrag im Juister Hafen zu finden. Wie der Bürgermeister auf der letzten Ratssitzung dazu erklärte, sammelt das Büro Manzenrieder derzeit alle notwenigen Daten und Messergebnisse, um mit den Arbeiten beginnen zu können. Inzwischen spitzt sich die Lage im Fähr- und auch im Bootshafen weiter zu.
Da kein Abtransport der Sedimente mehr stattfindet, setzt sich jetzt nicht nur Schlick, sondern auch zunehmend Sand ab. Im Gegensatz zu weichem Schlick lässt sich dieser per Räumboot oder durch Induktionsspülungen nicht mehr entfernen. Schlick kann man auf diesem Wege dem ablaufenden Wasser zusetzen und es wird (bedingt) mit rausgetrieben. Sand hingegen setzt sich sofort wieder am Grund ab.
Die "Frisia X", die wegen der vielen Tagesgäste in den letzten Tagen zusätzlich nach Juist fuhr, lag bei Ebbe auf einem Sandhaufen, der Bug und das Heck hingen frei. Dieses passiert nur bei einem sandigen Untergrund, im Schlick würde das Schiff einfach einsinken.
Auch das MS "Wappen von Norderney", welches von Greetsiel aus regelmäßig Fahrten nach Juist unternimmt, hatte bei Ebbe Schwierigkeiten. Es lag mit dem Bug auf Sand, das Heck hingegen lag in einem Bereich mit weichem Schlick. Hierdurch lag es tüchtig schief, was für die Besatzung, die den ganzen Tag an Bord ist, nicht sehr angenehm ist. Die Fähre an der Hubbrücke und die "Wappen von Juist" liegen bei Ebbe zwar auch weitestgehend trocken, liegen aber gerade, weil sich an diesen Stellen ein entsprechendes Loch gebildet hat.
Unsere Bilder zeigen die "Frisia X" im Osthafen und die "Wappen von Norderney" an der Westpier bei Ebbe.
JNN-FOTOS (2): STEFAN ERDMANN