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News: Umweltstaatssekretärin informierte sich über Dünenabbrüche

Beigetragen von S.Erdmann am 30. Jan 2014 - 21:01 Uhr

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Das Land Niedersachsen will die Ostfriesischen Inseln gegen neue Sturmfluten schützen und hat hierfür gut neun Millionen Euro eingeplant. Mehr als die Hälfte der Summe geht nach Wangerooge, welches besonders stark betroffen ist, aber auch auf Juist sind größeren Arbeiten vonnöten. Almut Kottwitz, Staatssekretärin vom Niedersächsischen Umweltministerium, bereiste am Donnerstag (30.01.) die Insel Juist, um sich hier vor Ort ein Bild von den Dünenabbrüchen zu machen.

"Der entsprechende Bescheid für Juist liegt bereits beim Umweltminister zur Unterschrift vor. Ich gehe davon aus, dass im April/Mai die Ausschreibung für die Arbeiten erfolgt", so die Staatssekretärin gegenüber dem Juister Bürgermeister Dietmar Patron. Immerhin müssen im Bereich vom Hammersee rund 60.000 Kubikmeter Sand aufgeschüttet werden, damit es bei den nächsten Sturmfluten nicht zu einem Durchbruch kommt. Mit dem Beginn der Arbeiten ist im Juli oder August zu rechnen.

Fachleute hatten zuvor die Schäden aus der Luft vermessen. Neben Wangerooge haben auch Juist und Spiekeroog gelitten. Das Land werde in Kürze auch mit dem Bund sprechen, um gemeinsame Wege beim Küstenschutz auszuloten.
Insgesamt sichern 97 Kilometer Dünen die Inseln. Niedersachsen arbeitet wegen des Klimawandels vorsorglich an Strategien für die Zukunft: "Wir sind gut aufgestellt, aber wir dürfen nie nachlassen", sagte Kottwitz. Stärkere Stürme und der Anstieg des Meeresspiegels könnten vermehrt an Stränden und Salzwiesen reißen und Bauwerke schädigen.

Almut Kottwitz kam morgens durch das Eis nach Juist, denn im Hafenbereich hatte sich durch die niedrigen Nachttemperaturen eine Menge Eis festgesetzt, welche die "Frisia IX" zu durchbrechen hatte. Am Hafen wurde sie neben dem Bürgermeister auch von Bauamtsleiter Jens Wilde und Johann Eilts, dem Leiter vom NLWKN-Betriebshof der Insel, begrüßt. Um den engen Zeitplan einzuhalten, stand die Freiwillige Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen bereit für die Fahrt in den Westen der Insel. Neben Gemeindebrandmeister Thomas Breeden ließ es sich der stellvertretende Bürgermeister Meint Habbinga, der auch in der Wehr aktiv ist, nicht nehmen, den Gast aus Hannover zu fahren.

Um an den Strand zu kommen, ging es erst einmal zu Fuß am Hammersee vorbei, kurze Zwischenstation auf der Aussichtsdüne, wo man auf Wattenmeer, Hammersee und Nordsee zugleich blicken kann. Patron erklärte hier die Entstehung des Sees, an dessen Stelle die Insel einst durchgebrochen war. Die Staatssekretärin zeigte sich begeistert von diesem Stück Natur: "Bis auf die Dünenabbrüche ist es wunderbar hier."

Auf den Stranddünen konnte man das ganze Ausmaß der Abbrüche erkennen. Theo van Hoorn, Aufgabenbereichsleiter beim NLWKN berichte von einer Verlagerung der kritischen Zone. Diese lag vor ein paar Jahren noch im Bereich der "Domäne Bill", hier ist der Strand inzwischen wieder angewachsen, dafür fehle es jetzt am Hammersee an entsprechender Substanz. Johann Eilts erklärte das Prinzip der Sandfangzäume, die bei der Sturmflut "Xaver" gänzlich zerstört wurden. Unabhängig von der Sandaufschüttungsmaßnahme sollen diese Zäune im gesamten Westen der Insel wieder aufgebaut werden, denn sie hätten sich als sehr effektiv erwiesen.

"Die Ostfriesischen Inseln sind wichtig, nicht nur für den Küstenschutz, sondern auch für den Tourismus hier in Niedersachsen", stellte Kottwitz nach der Besichtigung fest. Bei einem anschließenden Gespräch im gemütlichen "Lüttje Teehuus" informierte sie sich auch über viele andere Dinge, welche die Insel bewegen. So gab der Gemeindebrandmeister einen Situationsbericht über die Personalsituation der Feuerwehr ab, der Bürgermeister informierte über Schule und Kindergarten, und auch das Thema Hafen wurde angeschnitten. Die Staatssekretärin nannte es eine unglückliche Lösung, dass die Zuständigkeiten der Bereiche Hafen, Zufahrt und Fahrrinne sich zwischen Gemeinde, Land und Bund aufteilen würden.

Die Informationsreise der Staatssekretärin wurde von einem Fernsehnteam vom NDR begleitet. Dieser wird in der Sendung "Hallo Niedersachsen" am Freitag, den 31. Januar 2014, um 19:30 Uhr darüber einen Bericht ausstrahlen.

Unser Foto entstand am Strand unterhalb der Dünenabbrüche am Westende vom Hammersee. V.l.n.r. Bauamtsleiter Jens Wilde, Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz, Gemeindebrandmeister Thomas Breeden, Bürgermeister Dietmar Patron, NLWKN-Fachbereichsleiter Theo van Hoorn, NLKWN-Betriebsstellenleiter Johann Eilts und stellvertr. Bürgermeister Meint Habbinga.
JNN-FOTO: STEFAN ERDMANN

 
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