"Mit der Entscheidung für die Cassens Werft ist es uns gelungen, die Bauwerft zu beauftragen, welche bereits im Jahre 2002 das Schwesterschiff "Frisia IV" an uns abgeliefert hat", erklärt Carl-Ulfert Stegmann, Vorstand der Reederei Norden-Frisia. Der Neubau soll im Sommer 2015 an die Reederei übergeben werden.
Das Unternehmen reagiert damit auf den seit einigen Jahren wachsenden Bedarf für Transportkapazitäten im Inselversorgungsverkehr nach Norderney. "Durch die Ausrüstung mit der bewährten Voith-Schneider-Antriebstechnik bekommen wir neben der "Frisia IV" ein zweites Schiff, welches im sehr engen und flachen Fahrwasser nach Norderney die notwendigen Manövriereigenschaften aufweist", so Stegmann.
Die neue Doppelendfähre wird fast identische Abmessungen wie das Schwesterschiff "Frisia IV" haben. Unter dem Gesichtspunkt eines nachhaltigen Umweltschutzes und des Einsatzes im Weltnaturerbe Wattenmeer wird dieses Fahrgastschiff, wie schon der letzte Neubau der Reederei, die "Frisia VIII", mit modernster Technik zur Emissionsminderung ausgestattet. "An Bord wird der aktuelle Stand bei der Antriebs- und Entsorgungstechnik eingebaut. Hierdurch leisten wir unseren Beitrag für die gestiegenen Ansprüche an den umweltverträglichen Schiffsbetrieb im Nationalpark", so Vorstand Carl-Ulfert Stegmann. Durch eine Abgasnachbehandlungsanlage und Rußpartikelfilter gelingt es, die Emissionen von Abgasen um bis zu 90 % und von Feinstaub um bis zu 99 % zu reduzieren. Somit werden nahezu gleiche Emissionswerte wie bei einem gasbetriebenen Schiff erreicht. Wie auch die "Frisia VIII", die als erstes deutsches Seeschiff mit dem "Blauen Engel für Schiffsdesign" ausgezeichnet wurde, so soll auch der Fährschiffsneubau dieses Qualitätssiegel erhalten.
Auch dem Thema Energieeffizienz an Bord wird größerer Stellenwert eingeräumt; ihm soll unter anderem durch den Einsatz eines Kombinatorbetriebes bei den Antriebseinheiten, Restwärmenutzung sowie der Verwendung von LED-Beleuchtung Rechnung getragen werden.
Der Einbau eines Personenaufzugs erhöht den Komfort insbesondere für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, welche barrierefrei alle Decks erreichen können.
Für einen Schiffsneubau selbstverständlich ist die Umsetzung der aktuellsten Bau- und Sicherheitsvorschriften für die nationale Fahrgastschifffahrt.
Hermann Kienitz, Geschäftsführer der Cassens-Werft: "Wir freuen uns sehr über den Auftrag der Reederei Norden-Frisia und über das Vertrauen in die Fähigkeiten der Cassen-Werft sowie damit verbunden in den Schiffbaustandort Emden. Neben unserer langjährigen Erfahrung als Werft- und Reparaturbetrieb besteht auch eine langjährige Verbundenheit mit der Reederei Norden-Frisia. Wir haben durch unsere Erfahrungen aus dem Bau des Schwesterschiffs "Frisia IV" vor rund 10 Jahren natürlich große Vorteile auf unserer Seite und können so viel Zeit während der gesamten Entwurfs-, Konstruktions- und Bauzeit einsparen, wovon der Auftraggeber direkt profitiert."
Über den Auftragswert des Schiffsneubaus wurde zwischen beiden Parteien Stillschweigen vereinbart.