Wer im Juister Hafen mal genauer hinschaut, wird feststellen, dass es sich beim Rettungsboot am Steg der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) nicht um die auf Juist stationierte „Hans Dittmer“ handelt, sondern die „Wilma Sikorski“ derzeit hier von den Juister Seenotrettern eingesetzt wird.
Die „Hans Dittmer“ – von den Juister Rettern liebevoll „Hansi“ genannt – wurde 2017 in Dienst gestellt, jetzt steht eine große Generalüberholung an. Dazu wurde das Schiff zur gesellschaftseigenen Werft bei der Hauptverwaltung in Bremen gebracht, wo es nun rund vier Monate bleiben wird. Für diese Zeit wurde die „Wilma Sikorski“ als Ersatzschiff nach Juist geschickt. Dabei handelt es sich um den Vorgängertyp der „Hans Dittmer“, ein solches Schiff war auch die bis 2017 auf Juist eingesetzte „Woltera“. Gerne hätten die Juister dieses Schiff als Ersatz für die vier Monate wieder zur Insel geholt.
Die „Wilma Sikorski“ ist das erstgebaute von 13 weiteren Rettungsbooten der 9,5-Meter-Klasse. Sie wurde am 8. Juni 1999 auf der Insel Wangerooge auf den Namen einer Spenderin getauft und in Dienst gestellt.
18 Jahre war das Boot auf Wangerooge stationiert, Anfang November 2017 wurde es nach Norddeich verlegt, wo es die außer Dienst gestellte „Cassen Knigge“ ablöste. Von dort sicherte sie das Revier zwischen dem ostfriesischen Festland und den vorgelagerten Inseln Juist, Norderney und Baltrum ab. Nachdem Norddeich im Jahr 2020 den Neubau „Otto Diersch“, ein Schwesterschiff der Dittmer, bekam, wird die Sikorski als Springer auf wechselnden Stationen eingesetzt.
TEXT UND FOTO: STEFAN ERDMANN