Der Bau- und Umweltausschuss hat sich aus seiner Sitzung am Dienstagabend gegen eine erneute Veränderungssperre im Bereich des Bebaungsplanes 1 – Ortskern – ausgesprochen. Man wollte die Zeit nutzen, um gezielt Nutzungen zu fördern, die zur Belebung und nachhaltiger Attraktivität des Ortskerns – insbesondere im Hinblick auf den Tourismus – beitragen. Hinter diesen Formulierung verbirgt sich der Wille, die Einrichtung von weiteren Büros – insbesondere Vermietungsbüros von Zweitwohnungen – zu verhindern. Derzeit gibt es schon vier dieser Büros im Ortskern, die indes von einer Änderung nicht mehr betroffen wären.
Bei fünf Ausschussmitgliedern gab es zwei Ja- und zwei Gegenstimmen sowie eine Enthaltung, womit der Beschlussvorschlag abgelehnt ist. Gerhard Jacobs (CDU) und Tjard Gillet (Grüne) stimmten dagegen und begründeten dieses auch zuvor. Beide sehen einen hohen Leerstand an Räumlichkeiten von Einzelhandel und Gastronomie im Ortskern und befürchten, dass sich die Lage durch eine Veränderungssperre noch verschlimmern könnte. Gillet: „Leerstände sind ein größeres Problem als Vermietungsbüros.“ Gerhard Jacobs: „Wir haben kein Baurechtsproblem, sondern ein Nachfrageproblem. Man muss froh sein, wenn Läden besetzt sind.“
Ob nun die Veränderungssperre kommt oder nicht, darüber wird der Rat am nächsten Dienstag final entscheiden.
Unsere Fotos zeigen Räumlichkeiten auf ganz Juist, wo derzeit Leerstand herrscht bzw. unter Umständen entstehen könnte (Reisebüro, da Haus Aden zum Verkauf steht), zudem kommt demnächst noch ein großes Gebäude in der Mittelstraße dazu, nämlich das derzeitige Feuerwehrhaus.
TEXT UND FOTOS: STEFAN ERDMANN