Auf das Statement des DEHOGA (siehe hier auf JNN den Beitrag „DEHOGA spricht sich in einem Appell für Anschaffung der Wegebahn aus“ vom 12. Mai 2025 – 16:09 Uhr.) haben sich nun die beiden Initiatorinnen des Bürgerbegehrens, Heike Heiken und Julia Löhmann, (Foto) zu Wort gemeldet, weil sie der Ansicht sind, dass da einiges nicht so richtig sei. Dieses Statement finden Sie jetzt hier unter „Weiterlesen“
In dem Statement der DEHOGA wird behauptet, dass mit der Durchsetzung des Bürgerbegehrens jegliche Anbindung des Flughafens verloren ginge.
Dies macht um so deutlicher, wie wichtig der Informationsabend für die Juister Bürger am 19. Mai ist, zu dem wir eingeladen haben. Denn das ist weder der Zweck des Bürgerbegehrens noch dessen Ziel.
Dies ist auch der Begründung des Begehrens eindeutig zu entnehmen, das mit vollem Wortlaut auf der Informationsseite www.pferdeinsel-juist.de wiedergegeben ist.
Wir freuen uns, dass auch die DEHOGA sich für den Erhalt der Pferdeinsel ausspricht. Da sind wir uns einig, denn dies ist die Besonderheit, die Juist ausmacht und die Sehnsucht nach dem Einzigartigen weckt, die unsere Gäste jahrelang zurückkehren lässt. Wir sind uns auch einig, dass der Verlust des Flugplatzes ein herber Verlust wäre, den wir vermeiden sollten.
Der gleichzeitige Appell an die Ratsmitglieder, nun noch schnell vor Himmelfahrt einer elektrogetriebenen Wegebahn – welche ebenso ein Kfz ist, wie mit Verbrennermotor - zuzustimmen, ist aus unserer Sicht jedoch nicht nachzuvollziehen.
Die zwingende Notwendigkeit zu einem übereilten Handeln gibt es nicht:
Zum einen besteht derzeit keine Vereinbarung eines Flugdienstes, den Flughafen Norddeich für einen Anschluss nach Juist zu nutzen.
Die Gäste, die den hohen Andrang an Himmelfahrt kennen, haben entsprechend bereits ihre Überfahrten gebucht. Die Schnellfähren fahren am Mittwochabend bis kurz vor Mitternacht, was bei unserem auf Sichtflug beschränkten Flugplatz übrigens nicht möglich gewesen wäre.
Mit Stand 13.05. waren auf der frisonaut Seite noch zehn Plätze am späten Mittwochabend verfügbar. Auch wenn diese Plätze weg sind, bliebe noch seitens der Frisia die Möglichkeit, am Abend den kleinen Inselexpress gegen das größere Boot auszutauschen, ggf. auch den E-Kat mit 150 weiteren Plätzen.
Es ist also nicht zutreffend, dass der Flughafen die einzige Möglichkeit wäre, nach 15:00 Uhr am Mittwoch noch Gäste zur Insel zu bringen. Auch am Donnerstagmorgen sind noch Fährplätze vorhanden. An diesen Ausnahmetagen die Verkehrsanlagen der Insel auszurichten ist von vornherein nicht zielführend. Denn die Kfz bleiben – der Andrang von Himmelfahrt ist nach vier Tagen wieder vorbei.
Zum anderen ist die Flughafenstraße mit dem welligen Verbundpflaster von vornherein nicht geeignet für den Einsatz einer Wegebahn, die für angemessenen Fahrkomfort auf eine glatte Fahrbahn angewiesen ist.
Der Verlust des Verkehrslandesplatz-Status wäre auch nicht der Verlust des Flugplatzes und bedeutet insbesondere nicht das Ende einer gewerblichen Nutzbarkeit. Diese Angabe ist falsch. Ein Sonderlandeplatz, wie ihn Baltrum vorhält, darf gewerblich angeflogen werden. Sonst hätten wir auch noch ein ganz anderes Problem – denn auch der Flugplatz in Norddeich ist ein Sonderlandeplatz.
Eine Lösung für die Zukunft des Verkehrs auf Juist muss gefunden werden, das ist richtig. Dafür haben wir – wie es Stefan Erdmann in seinem Kommentar richtig gesagt hat – noch immer die Chance, ein gutes Konzept für 2026 zu finden, da für dieses Jahr die Gäste sich buchungstechnisch bereits im Schiffsverkehr orientiert haben.
Wie wir uns jetzt entscheiden, wird für die Zukunft von allen, die auf der Insel wirtschaften, von ganz erheblicher Bedeutung sein. Und deshalb sollen nach unserer Meinung auch alle dazu gefragt werden, insbesondere auch die jüngere Generation, der wir die Insel einmal übergeben werden. Nur das ist das Ziel des Bürgerbegehrens – eine Entscheidung von ALLEN, weil es alle betrifft.
Wie sich die wahlberechtigten Bürger entscheiden werden, ist die persönliche Entscheidung jedes und jeder Einzelnen. Wir rufen nur dazu auf, sich über den Sachverhalt zu informieren und freuen uns über ein zahlreiches Erscheinen am Montag, den 19. Mai um 20:00 Uhr im „Haus des Kurgastes“.
TEXT: HEIKE HEIKEN UND JULIA LÖHMANN
FOTO: STEFAN ERDMANN