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Aus der Region: Nachruf: Dr. Carl Ulfert Stegmann verstorben

Beigetragen von S.Erdmann am 04. Feb 2025 - 18:37 Uhr

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Am 30. Januar verstarb Dr. Carl Ulfert Stegmann im Alter von 84 Jahren. Ab 1975 hatte er mehr als 30 Jahre als Alleinvorstand die Geschicke der AG Reederei Norden-Frisia sehr engagiert gelenkt. Er hinterlässt seine Frau Jutta und die Söhne Walter, Claus und Carl-Ulfert. Die Trauerfeier findet am Montag, den 10. Februar, um 11:30 Uhr in der Ludgerikirche zu Norden statt.

Dr. Stegmann wurde am 22. Mai 1940 in Norddeich geboren, wo er seine Kindheit und Jugend im elterlichen Haus verbrachte. Nach seinen Abitur am Norder Ulrichsgymnasium und ein Austauschjahr in den USA studierte er Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaft in Köln, München und zuletzt in Münster. Dort schloss er seine juristische Ausbildung 1968 ab, ein Jahr später promovierte er zum Dr. jur.

Es folgten vier Jahre als Beamter im höheren Dienst bei der Landesfinanzverwaltung Nordrhein-Westfalen. 1972 kam er nach Ostfriesland zurück und trat in die Fußstapfen seines Vaters Walter. Nach drei Jahren als Vorstandsassistent übernahm er 1975 als Alleinvorstand dessen Nachfolge.

Er modernisierte die Reederei-Flotte umfassend und investierte in den Ausbau der Infrastruktur, dabei prägte er das Unternehmen mit Weitsicht und Tatkraft. Der konsequente Ausbau des Roll-on-roll-off-Verfahrens, das Engagement für den Bau eines ortsnahen Hafens hier auf Juist und die Neugestaltung des Norddeicher Hafens zeugen von seiner strategischen Kompetenz. Unter seiner Führung wurde auch der Flugverkehr durch die Frisia Luftverkehrs GmbH ausgebaut.

2004 schied Stegmann aus seinem Amt aus, er blieb zunächst als Generalbevollmächtigter der Aktiengesellschaft und später als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats bis 2017 richtungsweisend aktiv. Seitdem führt sein Sohn Carl-Ulfert das Unternehmen in der vierten Generation.

Aber für Dr. Stegmann gab es mehr als die Reederei, untrennbar ist sein Wirken auch mit der IHK für Ostfriesland und Papenburg verbunden. Als deren Präsident von 1987 bis 2007 prägte er die wirtschaftliche Entwicklung der Region nachhaltig, er engagierte sich für den Ausbau der Häfen und Flugplätze, vor allem lag ihm aber die touristische Weiterentwicklung Ostfrieslands am Herzen. Auch nach seinem Rücktritt blieb Dr. Stegmann als Ehrenpräsident der IHK und in zahlreichen Gremien aktiv.

Stegmann war auch Vorsitzender des Beirates der Oldenburgischen Landesbank, Beiratsmitglied der Bremer Landesbank und der Emder Verkehrs-AG, Vorsitzender des Vereins Region Ostfriesland, zudem stellvertretender Vorsitzender des Tourismusverbandes Nordsee.

Nach seiner Pensionierung blieb er in zahlreichen Ehrenämtern und kulturellen Projekten engagiert. So unterstützte er lange Jahre die Jan-ten-Doornkaat-Koolman-Stiftung, deren Kuratorium er vorstand. Dr. Stegmann engagierte sich im Förderverein Stationäres Hospiz in Norden. Er war Pate des Mehrgenerationenhauses in Norden und Mitglied im Lions Club Norden. Für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement wurde Stegmann 1996 mit dem Niedersächsischen Verdienstkreuz ausgezeichnet.

TEXT UND ARCHIVFOTO: STEFAN ERDMANN

 
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