Gleich zum Jahresbeginn ging auf Juist eine traurige Nachricht über die Insel: Dieter Brübach ist am Neujahrstag im Alter von 86 Jahren verstorben. Damit verlor Juist einen Menschen, der durch sein großes ehrenamtliches Engagement für die Insel prägend war. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass es sowohl die Juist-Stiftung, wie auch das Töwerland-Musikfestival gibt.
Dieter Brübach stammte aus Nordhessen und lebte seit über 50 Jahren auf Juist. Dort betrieb er mit seiner Ehefrau Renate bis 1998 das „Atelier-Café“ in der Bahnhofstraße (das heutige „Café Baumann“). Seit 1973 war er aktiv in der freiwilligen Feuerwehr der Insel, viele Jahre war er als Schriftführer im Kommando tätig. 2023 erhielt der Hauptfeuerwehrmann dafür das Ehrenabzeichen für fünfzigjährige Mitgliedschaft vom Niedersächsischen Landesfeuerwehrverband verliehen. Zudem spielte er beim Musikverein „Harmonia“ (heute Musikzug der Feuerwehr) Tuba und Schlagzeug.
Nach seinem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand im Jahr 1999 veranstaltete er gemeinsam mit seinem Freund Klaus Rosenbohm das erste Juister Musikfestival, welches beide bis 2005 jährlich organisierten. Die Erlöse aus diesen Festivals kamen stets gemeinnützigen Zwecken auf der Insel zugute. Noch heute zählt das Musikevent am Himmelfahrtswochenende zu den Höhepunkten im Juister Veranstaltungsprogramm.
Im Jahr 2005 wünschte sich Dieter eine Veränderung und setzte sich zum Ziel, etwas Nachhaltiges für Juist zu schaffen, dass das Wohl und die Zukunft seiner geliebten Insel fördern sollte. Aus dieser Vision entstand die Idee einer Bürgerstiftung, die er zusammen mit engagierten Mitstreitern nach einem Jahr intensiver Vorbereitung 2006 gründete. Unermüdlich warb er Stifter und sammelte Gelder, um die Juist-Stiftung zu dem zu machen, was sie heute ist. Zudem lieferte er viele Ideen für Projekte der Stiftung, indem er mit offenen Augen über die Insel ging und erkannte, was es zu verbessern oder zu ergänzen gab. Seine Ohren waren stets offen für die Belange der Juister Vereine und Institutionen, um zu erkennen, ob es dort Bedarf für eine Förderung durch die Juist-Stiftung gab.
Dieter Brübach war maßgeblich daran beteiligt, dass die Juist-Stiftung sowohl in der Juister Bevölkerung als auch bei den Gästen große Akzeptanz fand. 2015, mit fast 77 Jahren, übergab er den ersten Vorsitz an Inka Extra und wurde vom Vorstand zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In dieser Rolle arbeitete er weiterhin beratend mit. Sein unermüdlicher Einsatz für das Gemeinwohl der Insel blieb nicht unbemerkt. 2021 verlieh ihm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Verdienstmedaille des Bundesverdienstordens in Anerkennung seiner Leistungen.
Besonders am Herzen lag ihm das Boule-Spiel; so traf er sich regelmäßig mit seiner Juister Boulegruppe an den Bouleplätzen „An’t Diekskant“, die 2010 durch die Juist-Stiftung eingerichtet wurden.
Nun muss die Juist-Stiftung ohne ihren „Motor“ auskommen. „Wir verlieren einen wertvollen Freund und Wegbegleiter, der uns mit seinem freundlichen Wesen, seinem Wissen und seiner Erfahrung stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Sein plötzlicher Abschied hinterlässt eine Leere, die nur schwer zu füllen sein wird. Wir werden Dieter immer als Vorbild und Visionär in Erinnerung behalten, der mit Herz und Verstand für seine Insel einstand“, so hieß es in der Traueranzeige der Juist-Stiftung.
Und weiter heißt es: „Wir danken Dieter von Herzen für die unvergesslichen Momente und seinen unermüdlichen Einsatz. Sein Erbe wird in unseren Herzen weiterleben. In Gedenken an Dieter werden wir seine Werte hochhalten und die Juist-Stiftung in seinem Sinne fortführen“.
Wer sich Dieter Brübach verbunden fühlt ist herzlich eingeladen zur Trauerandacht mit anschließender Urnenbeisetzung. Diese findet am Samstag, den 01. Februar 2025, um 14:00 Uhr in der evangelischen Inselkirche statt.
TEXT: ANDRÉ EBBIGHAUSEN und STEFAN ERDMANN
FOTO: STEFAN ERDMANN