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Rat und Verwaltung [1]

Rat und Verwaltung: Inselgemeinde will Reihenhaus mit drei Dauerwohnungen erwerben

Beigetragen von S.Erdmann am 03. Jul 2024 - 16:54 Uhr

Die Inselgemeinde will ein Reihenhaus mit drei Wohneinheiten zur Schaffung von Dauerwohnraum an der Flugplatzstraße kaufen. Auf der letzten Sitzung vom Gemeinderat am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus stimmt dieser mit einer Enthaltung dafür, dass die Verwaltung mit der Firma Kuhlmann die optimalen Kaufoptionen ermitteln soll und damit das vereinbare Ankaufsrecht zu Gunsten der Kommune zu nutzen.

Durch lange Verhandlungen wurde seinerzeit vereinbart, dass an der Flugplatzstraße eine Wohnfläche von 855 qm entsteht, wovon 210 qm für Dauerwohnen vorgesehen ist, was einem Dauerwohnanteil von 25 Prozent entspricht. (JNN berichtete regelmäßig über die Planungen). Nun baut die Firma Kuhlmann dort ihre vier sogenannten Inselkaten und ein Inselhaus mit Einliegerwohnung. Und eben auch das schlüsselfertige Reihenhaus mit den drei Wohneinheiten, die jeweils eine Größe von 70 qm haben werden, dazu kommt der Garten und Nebengebäude. Eine Baugenehmigung wurde bereits im Februar dieses Jahres erteilt.

Der Angebotspreis liegt bei 1.272.600 Euro für die drei Wohnungen. Kämmerer Peter Jansen stellte auf der Sitzung das Finanzierungskonzept vor. Die Finanzierung soll über das Nbank-Progamm „Mietwohnraumförderung auf den ostfriesischen Inseln“ erfolgen, d. h. die Kommune bekäme 75 oder sogar 85 Prozent an Förderung. Jansen: „Damit lässt sich das Projekt rechnen.“

Eine klare Meinung dazu hatte Ratsherr Gerhard Jacobs (CDU), der auch in seiner Position als Vorstandsvorsitzender der Juister Wohnungsbaugenossenschaft „Juist – Infrastruktur und Wohnen“ aktiv dabei ist, sich um die Schaffung von Dauerwohnraum zu kümmern: „Ich freue mich sehr, dass die Inselgemeinde hier zusätzlichen Dauerwohnraum schafft.“

Auch um die konzeptionelle Hafenentwicklung ging es auf der Sitzung, denn aufgrund vielfältiger Ansprüche und Wünsche der beteiligten Anlieger, Behörden und der Gemeinde als Hafenbetreiber muss die Zukunft dieses für die Insel so wichtigen Gebietes sorgfältig geplant werden. Für die erste Stufe des Projektes wurden an Planungskosten 17.500 Euro veranschlagt, es erfolgte die Beauftragung von den drei Ingenieurbüros IRS, Bröggelhoff und Thalen Consult. Der erste Schritt beinhaltet die Sammlung aller relevanten Unterlagen, Daten und Probleme, um den Untersuchtungsumfang festzulegen. Dieser Schritt sei notwendig, um das Gesamtziel nicht aus den Augen zu verlieren, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung.

Bei Stimmenthaltung des Bürgermeistern wurde beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, eine Möglichkeit für ein kostenloses und wöchentlich stattfindendes Schwimmtraining für Juister Kinder bis mindestens zum Freischwimmer zu erstellen. Dieser abgewandelte Beschlußvorschlag entstammt einem Antrag von Ratsfrau Heike Heiken (Grüne), die sich bereits seit Jahren dafür einsetzt, dass Juister Kinder die Möglichkeit des freien Eintritts oder ermäßigten Eintritt ins Erlebnisbad erhalten sollen, so wie es den Gästekindern von Kurbeitragszahlern ermöglicht wird.

Der Jahresabschluss und Lagebericht des Eigenbetriebes Kurverwaltung für das Jahr 2022 wurde vom Rat festgestellt, der Betriebsleitung für das Jahr Entlastung erteilt und der Jahresverlust auf neue Rechnung vorgetragen. Dieser betrug in dem Jahr 144.340,22 Euro.

Überrascht zeigten sich Ratsvorsitzender Björn Westermann und Bürgermeister Goerges, dass der Wartecontainer am Wendeplatz vom Flugplatz entfernt wurde. Der Verwaltungschef sprach von einem „völlig falschen Signal“. Auf Antrag von Gerhard Jacobs soll sich auch eine Gruppe mit der Flugplatzproblematik (die FLN zieht in Erwägung, den Linienflugbetrieb nach Juist einstellen zu wollen) befassen. Wie der Bürgermeister dazu ausführte, käme dazu am 8. August FLN-Geschäftsführer Olaf Weddermann zur Insel, um die Sache ausführlich darzustellen.

Auf der Informationsveranstaltung im Loog hinsichtlich der Bebauung vom Grundstück Munier ging es auch um die beiden Grundstücke hinter dem Haus Butzke, wo weiterer Dauerwohnraum entstehen könnte, was aber der Familie Butzke seinerzeit abgelehnt wurde. Der Bürgermeister hatte sich zusammen mit dem Bauamt der Sache noch einmal angenommen, man stellte fest, dass technisch gesehen eine Zuwegung – auch für die Feuerwehr – nördlich vom Vorderhaus möglich wäre, ebenso könnte eine Feuerwehrzufahrt vom Loogster Pad her eingerichtet werden. Trotz intensiver Suche konnte in den Unterlagen nichts gefunden werden, warum der Antrag damals abgelehnt wurde, weil dieses wohl schon sehr lange her sein muss. Westermann schlug daher vor, den früheren Bauamtsleiter Herbert Braun, der seinen Ruhestand auf der Insel verbringt, zu befragen, da die Ablehnung in dessen Amtszeit fallen müsste.

Über weitere Punkte von der Ratssitzung wird JNN noch berichten, zudem wird es einen Kommentar zum Thema der späteren Nutzung des alten Feuerwehrhauses geben.

 
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