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Heimatverein e.V. [1]

Heimatverein e.V.: Teure Unterkünfte verprellen ausstellende Kunsthandwerker

Beigetragen von S.Erdmann am 31. Jan 2024 - 14:07 Uhr

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Der Heimatverein Juist mit seinen zahlreichen Untergruppen führte am Dienstagabend seine Jahreshauptversammlung im Hotel „Friesenhof“ durch. Wieder konnte man auf umfangreiche Tätigkeiten zurückblicken, so wurde das vereinseigene alte Insulanerhaus „Siebje“ in Eigenleistung vollständig mit neuer Farbe versehen. Größtes Projekt war die Erneuerung alter Grabsteine auf dem Dünenfriedhof.

Dabei ging es um die alten Grabsteine der ehemaligen Flüchtlinge, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges zur Insel kamen. Viele der Vertriebenen verstarben in den Jahren darauf auf der Insel. Nachdem die Gräber mit einer 20jährigen Nutzungsdauer ausgelaufen waren, wurde deren kleine Steine vor der Kapelle platziert und mit einem Erinnerungsschild versehen. Durch Witterungseinflüsse wie Frost haben die Steine im Laufe der langen Jahre stark gelitten, waren auseinandergebrochen und teilweise nicht mehr lesbar.

Die Inseltöpferei von Neele Schmidt hat die Platten neu aufgelegt, vom Juister Baubetrieb Gebr. Rehfeldt wurden sie fachgerecht vor der Kapelle eingebaut. Eine große Hilfe war dabei der Ehemann der 2. Vorsitzende Silvia Hupens, denn Ingo Hupens ist beim Einwohnermeldeamt der Gemeinde und hatte noch eine entsprechende Liste mit allen Daten der Personen aus der Zeit gefunden, so dass man alle Steine wieder vollständig, d.h. Namen in richtiger Schreibweise, genaues Geburts- und Todesdatum, herstellen konnte. Die Kosten für diese Maßnahme wurden mit rund 3.300 Euro benannte.

Neuwahlen standen in diesem Jahr nicht an, Vorsitzender Thomas Koch bekräftigte aber nochmal, dass er im kommende Jahr für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Obwohl Hans Georg Peters seit dem Vorjahr nicht mehr im Vorstand ist, kümmert sich dieser weiterhin mit viel Herzblut um das Haus „Siebje“.

Kassenwartin Silke Endelmann wies darauf hin, dass man die Versicherungen überarbeitet und angepasst hätte. Nunmehr wäre es so, dass Bosslerinnnen nicht mehr aus versicherungstechnischen Gründen zugleich Mitglied im TSV Juist sein müssten. Es würde zukünftig reichen, wenn man nur in dem sehr viel günstigeren Heimatverein Mitglied sei, um bei diesem Sport ausreichend versichert zu sein. Zugleich hob sie in ihrem Kassenbericht die starken Einnahmen durch die Aufführungen der Theatergruppe hervor, die 6.758 Euro einbrachten, dem standen nur Kosten (z.B. für Plakate usw.) von 1.313 Euro gegenüber.

Von wenig erfolgreichen Gespräche mit dem Juister Kindergarten „Schwalbennest“ berichtete Vize-Vorsitzende Silvia Hupens hinsichtlich der Gestellung einer Maikönigin. Dieses lief jahrzehntelang problemlos, doch nun sei man dort der Meinung, man könne niemanden benachteiligen und stellt nur eine ganze Königsgruppe. Aber, so Hupens: „Nicht der Kindergarten, sondern der Heimatverein richtet das Maibaumaufstellen aus.“ Auch Vorsitzender Koch ergänzte: „Wir als Heimatverein pflegen Traditionen und keine bunte Gruppe.“ Man kam überein, dass der Kindergarten zwar weiterhin mit den Kindern beim Maibaumaufstellen dabei ist, aber keine Königin mehr stellt. Dafür konzentriere man sich jetzt auf die Inselschule. Dort gäbe es Kinder, die sich darüber freuen, denn als sie im Kindergartenalter waren, durfte wegen Corona nichts stattfinden.

Auch wurde ein neues Problem auf der Insel angesprochen. Das Haus „Siebje“ wird ja zum Teil verpachtet, in diesem Fall seit acht Jahren die Kunsthandwerkerin Beate Striewe, im anderen hinteren Teil finden wechselnde Ausstellungen statt, die dem Heimatverein immer gute zusätzliche Einnahmen zum Hauserhalt bescheren. Künstler hierfür zu finden, gestaltete sich immer schwieriger, was auch daran liege, dass es kaum noch preisgünstige Pensionen mit Fremdenzimmern gäbe. Für 14 Tage dann eine teure Wohnung oder ein Hotelzimmer zu mieten, käme für die meisten Kunsthandwerker nicht infrage.

Der Förderkreis Küstenmuseum, dem der Heimatverein, die Inselgemeinde und die Juist-Stiftung angehören, wird umbenannt in Förderverein Inselmuseum, weil das Museum selbst auch umbenannt wird. Die Eröffnung soll nunmehr mit erheblicher Verspätung im Frühjahr dieses Jahres erfolgen, nach Ostern werde auch ein Tag der offenen Tür geplant.

Folgende Termine wurde bekannt gegeben:

04. Februar – Klönnachmittag „Juist – gestern und heute“

02. März – Aktion Saubere Insel

03. März – Bosseln und Grünkohlessen zur Domäne Bill

08. - 10. März – Insulaner unner sück auf Langeoog

30. April – Maibaumaufstellen durch Schützenverein (plus Maibaugruppe HV)

27. Mai, 20. Juni und 17. September – Inselabend als Freilichtveranstaltung Kurplatz

Auch gab es viele Aktivitäten in den Untergruppen, hierüber wird JNN noch gesondert berichten.

Unsere Fotos zeigen die neu hergestellten und jetzt in Mörtel eingefassten Grabsteinplatten.

FOTOS: STEFAN ERDMANN

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  3. https://juistnews.de/https://juistnews.de/Printer/artikel/2024/1/31/teure-unterkunfte-verprellen-ausstellende-kunsthandwerker/
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