Seit dem 28. April vergangenen Jahres gibt es nur eine provisorische Abflußleitung für die Abwässer vom Ort zur Kläranlage an der Straße zur Bill. Damals gab es rund 300 Meter vor der Kläranlage einen Leitungsbruch, seitdem gibt es von dort eine Ersatzleitung von der Bruchstelle zur Kläranlage, die immense Kosten verursacht. Einen Termin für die Reparatur gibt es noch nicht.
Wie Carina Janssen-Visser von der Bauunterhaltung dazu auf der letzten Bauausschusssitzung ausführte, musste die erste Ausschreibung aufgehoben werden, weil zwei Bieter aus verschiedenen Gründen ausgeschlossen wurden. Nun ist eine Neuausschreibung erforderlich. Zudem sei der Fachplaner im Mai nicht da. Janssen-Visser: „Wir müssten dann bis in den Juni rein bauen, alternativ bliebe die künstliche Leitung bis Oktober.“ Der Rat muss darüber entscheiden (wann das sein wird, steht indes noch in den Sternen, denn auf der nächsten Ratssitzung steht dieser Punkt nicht auf der Tagesordnung), hier im Ausschuss wolle sie nur die Stimmung hören.
Die Ausschussmitglieder sahen indes das Problem das Baustopps in der Saison als nicht gegeben an. Zumal auf Nachfrage von Björn Westermann (Pro Juist) jetzt die Zahlen auf den Tisch kamen, die geliehene Ersatzleitung kostet an Leihgebühren 3.000 Euro pro Monat, d.h. bis jetzt sind dafür 27.000 Euro angefallen.
„Das ist viel Geld, wir müssen Gas geben,“ so Westermann. Die Satzung, die Bauarbeiten ab dem 1. Mai bis 1. Oktober eines jeden Jahres untersagt, gelte an der Kläranlage nicht, da der Bereich außerhalb des Ortes liegen und außerdem auch keine Anlieger/Gäste gestört würden. Die Straße zur Bill müsse dafür nur kurzzeitig gesperrt werden, so Janssen-Visser, das würde man dann gegebenenfalls an einem Tag machen, wo das Ausflugslokal „Domäne Bill“ Ruhetag habe.
Auch Jens Wellner (CDU) war dafür, die Reparatur so schnell wie möglich anzugehen: „Je später in den Sommer, desto mehr Gäste und mehr Fäkalien.“ Wenn es im Hochsommer mit der Notleitung Probleme geben würde, gäbe es ernsthafte Probleme, somit sei „Gefahr im Verzug“. Tjard Gillet (Grüne/Bündnis 90) sah vor allem die Kosten: „Lieber jetzt reparieren, als nochmal 27.000 Euro bis Oktober ausgeben.“
Unsere Fotos zeigen den Bereich vor der Kläranlage, wo die Ersatzleitung aus dem Boden kommt und zur Kläranlage führt.
FOTOS: STEFAN ERDMANN