Der Bäderausschuss tagte am Dienstagabend im Dorfgemeinschaftshaus, bei zwei Punkten gab es teilweise konträre Meinungen und auch Zoff, andere Dinge, wie etwa ein Antrag der Juist-Stiftung auf Erweiterung der Bouleplätze im Zwischendeichgelände oder die Erneuerung des Lagerraums für das „Lütje Teehuus“ gingen schnell und einstimmig über die Bühne.
Bei einer Überprüfung des Landkreises hatte dieser dort Mängel an den Lagerräumen festgestellt, eine ordentliche Lagerhaltung und Lebensmittelhygiene sei unter den gegebenen Umständen für den Pächter des Betriebes, der sich im Besitz der Kommune befindet, nicht möglich. Mehrfach wurde der Lagerschuppen erweitert, jetzt soll alles entfernt und und ein neuer Lagerraum mit der baurechtlich zugelassenen Größe soll errichtet werden. Die Baumaßnahme wird rund 15.000 Euro kosten, die Mittel sollen im Vorgriff auf den Wirtschaftsplan 2024 der Kurverwaltung erfolgen. Kämmerer Peter Jansen hält den Vorgriff auf die Mittel 2024 für absolut vertretbar, da es sich um die Sicherstellung der Fortführung eines der gemeindeeigenen Pachtbetriebe handelt.
Beschlossen wurde auch die Aktualisierung der Gebühren für die Anzeigen im Urlaubsmagazin 2025 – 2026. Marketingleiter Thomas Vodde führte dazu aus, dass die Anzeigengebühren um rund 2,5 % steigen, was weit unter der Inflationsrate der letzten beiden Jahre liege. Lediglich die kleinste Anzeige wird von 400 auf 600 Euro erhöht, was eine Steigerung von 33,3 % bedeutete. Diese Gebühr war im Vergleich zu den größeren Anzeigen zu gering, zudem werde jetzt das Schalten einer größeren Anzeige attraktiver.
Bereits 2022 wurde beschlossen, einen lebensgroßen Schriftzug „JUIST“ anzuschaffen und als Fotomotiv aufzustellen. (JNN berichtete) Einigkeit bestand, dass das nun umgesetzt werden soll, allerdings gingen die Meinungen beim Standort auseinander. Die Verwaltung hatte einen Aussichtspunkt südlich vom „Haus des Kurgastes“ vorgeschlagen, Gerhard Jacobs (CDU) fand den Standort nicht optimal, weil direkt in der Nähe ein großes Herz an den Dünen als Fotomotiv beim Pachtobjekt „Hohe Düne“ stehe. Frank Endelmann (Pro Juist) hingegen war für den Standort, da man von dort ein schönes Hintergrundpanorama mit Janusplatz, Ort und Hafen habe. Vodde zeigte sich für andere Standorte offen, sie müssten nur benannt werden. Am Ende wurde der Standort aus der Beschlussvorlage auf Antrag gestrichen und einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung alle notwendigen Maßnahmen zur Errichtung des Schriftzuges und den Schriftzug möglichst schnell aufzustellen. Wo, blieb aber völlig offen.
Die Wellen schlugen dann höher, als es um die Aufstellung von drei Toren zum Nationalpark auf der Insel ging. Bei diesen Toren handelt es sich im Prinzip nur um aufwändig gestaltete Schilder mit dem Schriftzug „Nationalpark Wattenmeer“. Sie sollten nach dem Willen der Verwaltung an die Flugplatzstraße (Haus Prochnow), an den Weg zur Domäne Bill und an den Fahrradparkplatz am Hammersee platziert werden. Zur Anschaffung und Aufbau sind 3.750 Euro im Haushalt eingestellt worden, und die Verwaltung solle alle notwendigen Maßnahmen zur Errichtung treffen, damit die Schriftzüge möglichst schnell aufgestellt werden können.
Doch schon die Frage von Frank Endelmann, wer denn anschließend für die Unterhaltung zuständig sei, zeigte schon, dass es in eine andere Richtung ging. Auch Björn Westermann (Pro Juist) verwies darauf, dass an einem Wetterschutzhäuschen der Gemeinde nach langer Zeit das Dach abgedichtet wurde, das nachträglich dort eingebaute Holz aber nie einen Farbanstrich bekam: „Wenn wir unseren Kram schon nicht unterhalten bekommen, wie sollen wir dann diese Schilder auch noch unterhalten. Uns wird dazu immer gesagt, der Bauhof habe keine Zeit.“ Nach Meinung von Endelmann und Westermann solle dieses die Nationalparkverwaltung mit ihrem Ranger vor Ort übernehmen. Auch Tjard Gillet (Grüne) wollte der Aufstellung nur zustimmen, wenn die Nationalparkverwaltung die Schilder unterhält und stellte einen entsprechenden Änderungsantrag.
„Wir sind als Insel mitten im Nationalpark. Ich lehne daher solche Schilder, die nur ein Marketingmittel der Nationalparkverwaltung darstellen, ab und werde dagegen stimmen,“ so Gerhard Jacobs. Der Einwurf von Vodde, es stände bereits im Haushalt, ließ Jacobs indes zu Hochform auflaufen: „Das ist ein ganz schlechter Stil, den sie und auch der Bürgermeister hier immer wieder vorlegen!“ An einem Abend würde der gesamte Haushalt vorgestellt und durchgewinkt und dann würde man all diese kleinen Dinge als gesetzt und beschlossen betrachten. Jacobs: „Das ist keine Art und Weise der Zusammenarbeit.“
Zustimmung gab es auch von der anderen Seite des Tisches. Frank Endelmann: „Das sehe ich genau so. Bei den Haushaltsberatungen heißt es immer, wir als Rat müssen das eh nochmal beschließen, und später, dass steht ja so im Haushalt, hat der Rat ja so beschlossen.“
Die Abstimmung brachte drei Ja- und drei Neinstimmen bei einer Enthaltung. Da im Bäderausschuss aber die Werksausschussmitglieder mit abstimmen, sieht es im Rat, der endgültig beschließt, oft anders aus.
Bei den Werksausschussmitgliedern wurde festgestellt, dass Frauke Eilers nicht mehr dabei ist, weil sie zurückgetreten ist. Nun muss in der Verwaltung neu gewählt werden. Auf Anfrage eines Einwohners erklärte Veranstaltungsleiter Thomas Vodde, dass man derzeit dabei sei, Alternativen zum Zirkus „Dobbelino“ zu erarbeiten und rechtzeitig dem Ausschuss vorzustellen. Im Vorjahr wurde der Mitmachzirkus nach einigen Jahren Laufzeit von zahlreichen Ratsmitgliedern infrage gestellt.
Unter den Kenntnisgaben wurde mitgeteilt, dass das Musikfestival im Konzept neu überarbeitet werden soll, in diesem Jahr bliebe es unverändert, allerdings sollten auch wieder Juister Musikgruppen mit Auftritten dabei sein.
Ausschussvorsitzender Björn Westermann griff unter Anfragen und Anregungen das Thema der Rettungscontainer in der Mittelstraße/Hellerstraße auf. Seit Anfang 2022 wäre die neue Rettungswache im Zwischendeichgelände in Betrieb und seitdem warten die Insel darauf, dass die beiden Container an der alten Rettungswache endlich entfernt werden. Diese dienten früher als Garage bzw. Notfallcontainer. Westermann habe den Bürgermeister, der aus privaten Gründen nicht bei der Sitzung dabei war, aufgefordert, nochmal beim Landkreis nachzufragen, wann denn mit der Entfernung zu rechnen sei. Westermann: „Notfalls müssen wir die selbst abbauen und die Kosten in Rechnung stellen.“
Unser Foto zeigt die beiden Container, die seit mehr als zwei Jahren ungenutzt im Ort in der direkten Nähe zum Janusplatz stehen und dort nicht mehr gebraucht werden.
FOTO: STEFAN ERDMANN