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Freiwillige Feuerwehr: Nach arbeitsreichen Jubiläumsjahr feierte die Feuerwehr jetzt selbst

Beigetragen von S.Erdmann am 20. Nov 2023 - 18:02 Uhr

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Einen dem Anlass entsprechend geschmückten Saal im Hotel „Friesenhof“, zahlreiche löbliche Ansprachen, ein hervorragendes kaltes Buffet, ein guter Getränkeservice an allen Tischen, eine tolle Band mit abwechslungsreicher Musik, eine ausgelassene und gute Stimmung, viele begeisterte und zufriedene Teilnehmer und Organisatoren. So kann man den großen Jubiläumsball der Freiwilligen Feuerwehr Juist, der am vergangenen Samstag gefeiert wurde, in einem Satz umschreiben.

1898 wurde nach einem Brand an der „Domäne Bill“ auf Initiative des damaligen Betreibers Albertus Claassen die Freiwillige Feuerwehr auf Juist gegründet. „Seit 125 Jahren engagieren sich also Juister Männer, und seit etwas über 20 Jahren auch Juister Freuen ehrenamtlich für den Brandschutz auf der Insel,“ so Gemeindebrandmeister Arend „Brörie“ Janssen-Visser in seiner Eröffnungsansprache. Es sei eine lange Zeit mit Höhen und Tiefen gewesen, so der Feuerwehrchef weiter, doch immer sei es den jeweiligen Feuerwehrführungen gelungen, die Freiwilligkeit zu erhalten.

Das Jubiläumsjahr war spannend, aber auch arbeitsreich. Neben vielen Einsätzen und Übungen gab es etliche Jubiläumsveranstaltungen für Insulaner und Gäste. Zahlreiche Konzerte, Grillveranstaltungen, Tag der Retter, Abend bei der Feuerwehr oder den Maibaum. Daher sei es jetzt zum Ende des Jubiläumsjahres an der Zeit, dass die Feuerwehr sich mal selbst feiert.

Ein großer Dank von Janssen-Visser ging nicht nur an Tina und Björn Bolte vom Hotel „Friesenhof“, sondern auch an einen Festausschuss, der eigens gegründet wurde, um den Ball auf die Beine zu stellen. Daran beteiligt waren Thomas Breeden, Jacob Habbinga, Yvonne Robben, Marina Bockelmann, Wilhelm Eilers, Uwe Wunder und Martina Bone.

„Ihr seit der Garant für Sicherheit hier auf Juist,“ so Bürgermeister Dr. Tjark Goerges in seinem Grußwort. Er lobte die gute und ehrenamtliche Arbeit der Wehr, die es nun schon über Generationen gäbe und immer weiter geführt würde: „Der Ausbildungsstand der Wehr ist derzeit besser denn je.“ Er dankte auch den Familien und Arbeitgebern der Feuerwehrmitglieder, denn auch diese müssten und würden mitziehen. Besonders freute sich der Verwaltungschef, dass im Jubiläumsjahr Baubeginn für das neue Feuerwehrhaus sei und zudem das neuen HLF 10 bestellt werden konnte.

Kreisbrandmeister Dieter Helmers war mit seiner Frau nach Juist gekommen, um als Vertreter der Kreisfeuerwehr dabei zu sein. Er überbrachte die Grüße der Kreiswehrführung und Landrat Olaf Meinen und übergab eine Ehrenurkunde zum Jubiläum vom Landesfeuerwehrverband Niedersachsen. Helmers, der früher auch zeitweise beruflich auf Juist tätig war, freute sich, dass hier nun ein neues Feuerwehrhaus gebaut werde. Er erinnerte sich noch daran, dass die damals neu angeschaffte Drehleiter in die jetzige Garage nicht reinpasste. Kurzerhand wurde die Rückwand entfernt und ein entsprechender Anbau getätigt, damit das hochwertige Fahrzeug witterungsgeschützt stehen konnte. Das zeige, wie nötig ein solcher Neubau für die Insel sei, denn auch das neue HLF 10 wird in die alte Halle nicht passen.

Stadtbrandmeister Aike Brinkmann von der befreundeten Wehr der Nachbarinsel Borkum war ebenfalls mit einer Abordnung von Insel zu Insel gereist. Das Gastgeschenk blickte auch schon in die Zukunft, denn ein Grußschild für das neue Gebäude, das der Borkumer Kamerad Stephan Hahn gebaut hatte, zeigt bereits das neue HLF, dass in zwei Jahren fertiggestellt und auf der Insel sein soll. Brinkmann sprach von einer tollen Freundschaft und freut sich, wenn bald auch mal wieder die beiden Musikzüge der Wehren gemeinsam aufspielen können.

Bernd Wilmer, Stabführer des befreundeten Musikzuges aus Meine, überbrachte ebenfalls Grüße und Glückwünsche. Als Gastgeschenk übergab er an Juists Stabführer Michael Bockelmann einen kompletten Notensatz für ein neues Musikstück. Wilmer: „Die kleine Insel Juist kann stolz auf ihren Musikzug sein.“

Bockelmann selbst konnte dann gleich vorne stehen bleiben, denn da Olaf Weers auf dem Festland weilte, überbrachte er ein großzügiges Gastgeschenk und Grußworte vom Segelklub Juist, dessen 2. Vorsitzender er ist. Der Hafen mit seinen vielen Booten im Sommer stelle einen großen Wert dar, sagte Bockelmann, bei der Juister Feuerwehr könne der SKJ sich sicher fühlen, was auch eine Übung dort im abgelaufenen Sommer wieder gezeigt habe.

Weitere Grußworte und ein Umschlag gab es noch von der Juist-Stiftung, die durch die Vorsitzende Inka Extra und dem Ehrenvorsitzenden Dieter Brübach – der auch Mitglied der Wehr ist – vertreten wurde. Mit 125 Jahren gehöre die Feuerwehr zu den ältesten Gemeinschaften auf Juist, so Extra, und die Einwohner können stolz auf ihre gut funktionierende Wehr sein.

Der ehemalige Gemeindebrandmeister Thomas Breeden begrüßte besonders den Hauptmann a.D. Theo Simanski aus Rheine, der viele Jahre als Bindeglied zwischen Feuerwehr und dem zwischenzeitlich aufgelösten Heeresflugregiment in Rheine-Bentlage fungierte. Im schweren Eiswinter 1962/63 waren die Inseln mehrere Wochen vom Festland abgeschnitten und wurden per Hubschrauber versorgt. In dieser Zeit entstand eine Freundschaft zwischen Inselwehr und den Hubschrauberfliegern, die bis zur Schließung des Standortes in Bentlage im Jahr 2011 anhielt.

Jedes Feuerwehrmitglied, dass in den letzten 40 Jahren die Feuerwehrschule in Loy besucht hatte, kennt Herfried und Karin („Fraufried“) Jürgens, die dort die Schulkantine geführt hatten, und viele Lehrgangsteilnehmer haben dort unvergessliche Abende verlebten. Aus persönlichen Gründen konnten sie nicht nach Juist kommen, aber Sohn Florian, der zu Beginn der Kantinenzeit geboren wurde, kam gerne und überbrachte die Grüße seiner Eltern.

Nun waren der Worte genug gewechselt, und der Gemeindebrandmeister eröffnete das Kalte Buffet, mit dem die Küchencrew vom „Friesenhof“ ihre große Kompetenz für schmackhaftes und ansprechend angerichtetes Essen präsentierte. Es fehlte an nichts, trotz lang andauernder Schlange.

Ein weiterer Höhepunkt stellte die „Think Big! Band“ aus Oldenburg dar. Diese Band war zum ersten Mal auf der Insel. Festausschussmitglied Thomas Breeden bekam den Tipp von einem befreundeten Bundeswehrmusiker aus Münster und traf mit der Wahl voll ins Schwarze. Die sieben Musiker (plus ein Tontechniker) boten ein abwechslungsreiches Programm; die Leadsängerin überzeugte mit ihrer Stimme bei den unterschiedlichsten Songs, ob Soul, Motownsound, Pop, Neue Deutsche Welle bis zu Helene Fischer. Dass die Tanzfläche den ganzen Abend nur in den Pausen leer war, zeugte davon, wie gut die Think Big! Band beim Juister Publikum ankam.

Der Gemeindebrandmeister hatte zwar schon in seiner Begrüßungsansprache auf eine „schwere Knieverletzung“ hingewiesen, weshalb sein Stellvertreter Lutz Bohlen mit seine Frau Martha den Eröffnungstanz absolvieren musste, aber zu späterer Stunde schaffte Brörie es auch bei einigen langsameren Songs auf die Tanzfläche.

Insgesamt eine durchweg gelungene Veranstaltung, die allen Beteiligten viel Freude gemacht hatte, zumal es Bälle auf Juist ja kaum noch gibt und somit eine willkommene Abwechslung darstellen. Dass es spät geworden ist, muss hier sicher nicht extra erwähnt werden, obwohl am nächsten Morgen noch ein Frühschoppen angesagt war. Darüber berichten wir aber in einem gesonderten Artikel.

Da wir aus technischen Gründen immer nur maximal zehn Fotos pro Artikel einstellen können, es aber sehr viel mehr sehenswerte Bilder gibt, haben wir insgesamt 30 ausgewählt (plus 10 vom Frühschoppen). Es folgen daher im Anschluss noch zwei weitere Fotoblocks mit je zehn weiteren Aufnahmen. Die hier gezeigten Bilder entstanden während der Ansprachen.

FOTOS: STEFAN ERDMANN (25), UWE WUNDER (4)

 
Links
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  3. https://juistnews.de/https://juistnews.de/Printer/artikel/2023/11/20/nach-arbeitsreichen-jubilaumsjahr-feierte-die-feuerwehr-jetzt-selbst/
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