Der Inselcup auf Baltrum ist mit einer fröhlichen Sause in der Baltrum-Arena und im "Heimathafen" zu Ende gegangen, am Sonntag mussten alle wieder nach Hause. Die Stimmung während und nach dem Turnier war fantastisch, das Wetter hätte nicht besser mitspielen können, und Vorbereitung und Organisation waren nahezu perfekt, sodass nichts schiefgegangen ist, nicht konnte.
Till Feldmann vom KSV hatte schon seit Monaten dafür gesorgt, dass nicht nur jedes einzelne Karnickelloch auf dem butendeichs gelegenen Sportplatz auf dem Heller ausgemerzt wurde, sondern auch die Ausschilderung und "Dekoration" des Ententeich-Stadions vorgenommen. Zuletzt wurden noch die rückseitigen Torsicherungen mittels Drahtzaun installiert – allein, es half nichts, der eine oder andere Ball landete doch bei der Alten Schleuse, im Schloot zum Ententeich oder im Schilf…
Es hatten sich nicht nur die Teilnehmer der sieben Ostfriesischen Inseln auf dem Platz eingefunden, sondern die Baltrumerinnen und Baltrumer waren mit Jung und Alt gekommen, um ihre Mannschaft anzufeuern, sodass das Ganze ein gebührliches Spektakel ward. Maureen Schalkowski trug mit ihrem Stand von der "Kleinen Freiheit" mit günstigen Getränkepreisen zur guten Stimmung bei, genauso wie das Büro-Team im kleinen Zelt, das Musik beisteuerte und die Zwischenergebnisse verlautbaren ließ. Ralf Olchers war stets richtig informiert und rannte den Ergebnissen mit Klemmbrett und Mikrofon bewaffnet hinterher, sodass jedermann und jedefrau stets auf dem Laufenden war. Es war nämlich (bei den Zuschauern) mitunter nicht gut zu unterscheiden gegen das gleißender werdende Nachmittagssonnenlicht, ob die Mannschaft grün oder schwarz oder anders gekleidet war, und welche Insel da gerade gegen welche antreten musste. (Zum Schluss gab es Leibchen übers Schwarz, besser wars).
Der Baltrumer Bürgermeister Harm Olchers und der KSV-Vorsitzende Dr. Thomas Mronga hatten den Inselcup am Nachmittag offiziell und feierlich mit einem Dank an alle Beteiligten eröffnet, und schon ging es los! Die Partien waren sehr unterschiedlich, wie die Mannschaften – hüben und drüben, also rechts oder links von Baltrum – gibt es wahre Profis, doch aus Baltrumer Sicht schloss man gut ab, genau in der Mitte, da liegt die Insel ja auch. Das Dornröschen der Nordsee ist also Vierter geworden, die Borkumer Erster, das Paddel gehört dieses Jahr der größten Schwesterinsel. Die Spiekerooger haben den letzten Platz gut verteidigt und tragen im nächsten Jahr das Turnier aus, das dann zum 21. Mal stattfinden wird (dann ist man also dreimal rum): Spie-! Spie-! Spiekeroog! skandierten alle im Zelt in der Baltrum-Arena bei der Siegerehrung und ließen hören, wie sehr man sich auf das kommende Inselcup-Turnier in 2023 auf der grünen Insel freut. Den Spiekeroogern wurde die Flagge der sieben Ostfriesischen Inseln mitgegeben, gleiche Tradition wie beim "großen" Insulaner unner sück, das Anfang März 2023 auf Borkum stattfinden soll. Den sechsten Platz erreichte Wangerooge, deren Vertreter sich besonders für die Baltrumer Gastfreundschaft bedankten. Den fünften Platz machte Langeoog, die sich wie wahnsinnig auf dieses Turnier nach der langen Pause gefreut hatten und anerkannten: "Man muss nicht groß sein, um etwas Großes zu machen!"
Sie hatten nach einer Juister Idee einst das berühmte Paddel angefertigt, auf dem Jahr für Jahr die Plaketten der Sieger drauf kommen. Es musste zwischendrin einmal zersägt und mit einem Zusammensteckmechanismus ausgestattet werden: damit es auch notfalls mit ins Flugzeug passt, denn nicht immer sind die Anreisebedingungen so günstig wie an diesem Wochenende ohne viel Wind und Wellen. Die meisten sind dieses Mal auf eigenem Kiel durchs Wattenmeer geschippert, wie es sich eigentlich gehört. (Da liegt Baltrum in der Mitte freilich für alle auch am günstigsten!)
Wie gesagt, Baltrum hat die Mitte auch mit dem vierten Platz errungen. Norderney wurde dritter, die Mannschaft freute sich über die guten Spiele und dankte für die tolle Organisation. Juist ist zweiter geworden, und das, nachdem sie schon den Abend vorher auf Baltrum getöwert haben, wie man hört... vielleicht hatte Maureen doch einen veritablen Zaubertrank ausgeschenkt? Die Borkumer haben das Paddel auf die westlichste Ostfriesische Insel geholt und schön und sportlich darum gekämpft.
Till Feldmann ist verdientermaßen Man of the Islands und bekam neben dem Sonderpokal Sonderapplaus für den tollen Platz, für sein Ententeich-Stadion. Es hat sich einmal wieder als herausragend schöner Austragungsort erwiesen, für alle sichtbar, einsichtig, weitsichtig, alle anlockend und offen und herzlich, wie die kleinste Ostfriesische Insel nun einmal ist.
Zu den sportlichen Einzelleistungen sprechen bitte die Bilder oder man schnappe sich den einen oder anderen Mitspieler, da fehlt es der Redakteurin an fußballerischer Expertise.
Der Vollmond setzte dann noch das I-Tüpfelchen auf den Tag und die Nacht, die mit leckerem Buffet und Grillfleisch aus der Sealords-Küche im Zelt auf dem Tennisplatz eingeläutet worden war.
Unser Foto auf der Startseite zeigt alle Teilnehmer, die TSV Juist-Spieler sind in den hellblauen Trikots zu sehen. Das zweite Foto zeigt die Siegermannschaft von unserer Nachbarinsel Borkum.
TEXT UND FOTOS: SABINE HINRICHS